VfB Hohenems weist Rankweil in die Schranken

Hohenems Es war ein ungewohntes Bild, das sich im Herrenriedstadion zeigte. Statt dem angekündigten Nightgame mit Lasershow fand die Partie bereits nachmittags statt. Die Zuschauer auf der nur spärlich besetzten Haupttribüne mussten mit Masken ihre Sitzplätze aufsuchen. Und vor allem: Es durfte aufgrund der orangen Farbe der Coronaampel keine Bewirtung stattfinden.

Hier das Spiel zum Nachschauen:

Mit Führung in die Pause

So war neben dem Platz recht wenig los, und auch auf dem Spielfeld zeigte sich zunächst ein nur mäßig packendes Spiel. Zwar starteten die Gastgeber besser in das Spiel, einen Kopfball in der 2. Spielminute konnte Rankweil-Torwart Zwischenbrugger nur mit einem starken Reflex über das Gebälke lenken. Nur wenig später brachte Goalgetter Wunderli sein Team in Front, nachdem er sich einen Ball im Strafraum eigentlich schon zu weit vorgelegt hatte, spitzelt er diesen noch in die Maschen – keine Chance für den Torwart (11.). In weiterer Folge begegneten sich die Teams vorwiegend im Mittelfeld, Torraumszenen waren Mangelware. Für Abhilfe sorgte Rankweils Lukas Lampert, der aus dem Nichts den Ausgleich erzielte: Er bekam den Ball im Strafraum serviert, sein Kopfball findet von der Unterseite der Latte den Weg ins Tor, 1:1 (28.). Anschließend drückten die Gastgeber wieder mehr, einen Lampert-Schuss kann Zwischenbrugger noch entschärfen (36.). Doch auch Rankweil kommt zu Möglichkeiten: Erst, als Matthias Flatz über Umwege zum Ball kommt, aber noch entscheidend gestört wird. Dann, als Flatz erneut alleine auf das Tor zuläuft, aus spitzem Winkel aber nur knapp verzieht (41.). Bekannte Fußballweisheit: Was du vorne nicht machst, bekommst du hinten. So wird der eingewechselte Potic von der Torauslinie im Rückraum angespielt, er braucht aus zehn Metern nur mehr zum 2:1 einzuschieben (42.).

„Mit dem Ergebnis sind wir zufrieden – trotzdem haben wir viel liegengelassen. Das sind die Dinge, die einen Trainer ärgern.“

Werner Grabherr, Trainer World-of-Jobs VfB Hohenems

Ohne Mühe zum Sieg

Auch die erste Chance nach Wiederanpfiff gehörte den Gastgebern. Wunderli versuchte es am Elferpunkt per Fallrückzieher, dieser landet nur knapp neben dem Pfosten (48.). Mit Fortdauer der Partie kam Hohenems noch zu einigen Kontermöglichkeiten, die aber nicht sauber ausgespielt wurden, sowohl Dominguez Mora als auch Wunderli kommen somit nicht zum Torerfolg (68.). Besser macht es der eingewechselte Stefanon mit seiner ersten Ballberührung – er profitiert allerdings von einem Patzer des Rankler Torhüters, der ihm den Ball vor die Füße fallen lässt. Und Wunderli legt per Foulelfmeter sogar noch das 4:1 drauf. Bei besserer Chancenauswertung wäre aber sogar noch ein höherer Sieg möglich gewesen, sowohl Weixlbaumer (90.) als auch Wolfgang (90./+3) scheitern aber an Zwischenbrugger. „Mit dem Ergebnis sind wir zufrieden – trotzdem haben wir viel liegengelassen. Das sind die Dinge, die einen Trainer ärgern“, meinte auch Trainer Werner Grabherr. Bestimmte Abläufe im Spiel und eine gewisse Frische würden dem Team noch fehlen. Verwunderlich sei das nicht, denn: „Wir haben wenig Trainingseinheiten, müssen nur spielen.“

Die Stimmen der Trainer:

Sein Gegenüber, Stipo Palinic, zeigte sich alles andere als zufrieden mit seiner Mannschaft: „Hohenems hatte körperliche Probleme, war nicht so gut wie sonst. Wir haben das zu wenig ausgenutzt. Besonders von den Jungen, die heute die Chance bekommen haben, war das zu wenig. Aber das ist nur Fußball, es gibt schlimmere Dinge.“ Und weiter: „Die Liga ist manchmal zu groß für uns.“ Aber dennoch, aufgegeben wird in Rankweil nicht. „Unser Weg, viel auf eigene, junge Spieler zu setzten, mag manchmal sportlich weniger erfolgreich sein. Aber wir ziehen das durch, kaufen sollen andere!“ FB