Die WM an Toni Sailers Triumphstätte
Nach einem sehr holprigen Start in diese Saison haben sich die ÖSV-Athleten in eine hervorragende Position für die anstehende WM in Cortina zurück gekämpft. In fast allen Disziplinen sind sie mannschaftlich gut aufgestellt und haben auch reelle Medaillenchancen.
Am ehesten in den Speed-Disziplinen bei den Herren. Dort sind Matthias Mayer und Vincent Kriechmayr in der Abfahrt für jede Medaille gut. Mit dem wieder erstarkten Beat Feuz ist aber eine ernsthafte Konkurrenz dazugekommen. Da Aleksander Aamodt Kilde schon länger verletzt ausgefallen ist, droht dem österreichischen Medaillenregen nur noch Gefahr von Lokalmatador Dominik Paris. Den Heimvorteil darf man nie außer Acht lassen, auch wenn schon 30 Jahre lang keine Abfahrt mehr dort stattgefunden hat.
Mein Tip: Mayer – Paris – Kriechmayr.
Mit Odermatt ist zu rechnen
Im Super-G ist wohl ein ähnliches Bild. Außer Kriechmayr und Mayer könnte nur Othmar Striedinger noch aufs Podium klettern. Ob Cochran-Siegle nach dem Sturz in Kitz wieder die Skier anschnallt, steht noch in den Sternen. Aber zu rechnen ist sicherlich mit Marco Odermatt, Feuz und Kjetil Jansrud. Je nachdem, ob schnell oder eckig gesteckt wird. Das bevorzugt, je nachdem, manchmal die Speed-Spezialisten oder die Techniker.
Mein Tip: Kriechmayr – Feuz – Jansrud.
Im Riesenslalom sind die Österreicher fast zu vernachlässigen. Marcel Hirscher lässt grüßen. Leider hat keiner aus dem Team den Anschluss an einen Alexis Pinturault, Odermatt oder Filip Zubcic geschafft. Die drei Genannten werden sich die Medaillen wahrscheinlich unter sich ausmachen.
Mein Tip: Pinturault – Odermatt – Zubcic.
Schwarz ist der Topfavorit
Im Slalom schaut es hingegen sehr gut aus. Nach Topfavorit Marco Schwarz stellt sich in der zweiten Reihe Manuel Feller an. Im Gegensatz zu Schwarz, der heuer der dominierende Slalomläufer ist, unterlaufen Feller immer wieder Fehler. Wenn er durchkommt, ist er aber meist auf dem Podium. Als schärfste Konkurrenten für Gold, Silber und Bronze kommen Leute wie Clement Noel, Henrik Kristoffersen, Foss-Solewang und Ramon Zenhäusern in Betracht.
Mein Tip: Zenhäusern – Schwarz – Noel.
Im Parallelbewerb, von dem es heuer nur einen in Zürs gab, ist es schwer, eine Prognose abzugeben. Ich gehe davon aus, dass das Rennen im Zielhang ausgetragen wird und daher nicht allzu schwer ist. Somit werden wohl die üblichen Verdächtigen die besten Chancen haben.
Mein Tipp: Pinturault – Meillard – Kristofferson.
„In fast allen Disziplinen sind wir gut aufgestellt und haben reelle Chancen auf Medaillen.“
Marc Girardelli
sport@vn.at
Marc Girardelli zählt mit fünf Gesamt-Weltcupsiegen zu den erfolgreichsten alpinen Rennläufern im Skizirkus.
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