Die erste Duftmarke in der Qualifikation gesetzt

Snowboardcross-Weltcupsieger Alessandro Hämmerle fühlt sich für den WM-Lauf gerüstet.
Idre Fjäll Minus 15 Grad, dazu eisiger Wind – und eine bestens präparierte Strecke. Der in Mittelschweden liegende Ort, nahe der Grenze zu Norwegen, und seine Skistation präsentieren sich in den Tagen vor der Vergabe der WM-Medaillen für die Snowboardcrosser sehr gut vorbereitet. Kein Wunder, dass sich Vorarlbergs einiziger Vertreter Alessandro „Izzi“ Hämmerle sogleich „richtig wohl“ gefühlt hat. Vor allem, weil die Strecke anspruchsvoll ist, weil die Kurslänge (Zeiten von ca. 1:16 Minuten) auch leichte Fehler verzeiht und weil „sich mein Board auf der langen Geraden richtig gut anfühlt“. Zwei Tage vor dem Rennen am Donnerstag konnte der Montafoner sein gutes Gefühl sogleich auch in die Spur setzen. Der 27-Jährige dominierte in der Zeit von 1:17,68 den ersten Qualifikationslauf und wurde damit als Schnellster für die acht Vierer-Heats gesetzt. Dort erwarten ihn dann neben dem Australier Jarry Hughes (16.) noch der Italiener Lorenzo Sommariva (17.) – Bestzeit im zweiten Lauf – und der Tscheche Jakub Zerava, der sich als Letzter für das 32er-Finalfeld qualifizierte.
“Ich verspüre keinen Druck und konzentriere mich nur auf die Strecke.”
Alessandro Hämmerle, Snowboardcross-Weltcupsieger
Kein unnötiger Druck
Keine Gedanken verschwendet Izzi daran, dass er als zweifacher Weltcupsieger noch auf seine erste WM-Medaille wartet. „Damit beschäftige ich mich nicht. Ich verspüre keinen Druck und konzentriere mich nur auf die Strecke.“ Dafür hat er inzwischen auch ein ihm „eigenes Instrument“ (Hämmerle) entwickelt. „Mir ist wichtig, mit Spaß an der Sache zu sein, ein gutes Gefühl für die Strecke zu enwickeln“, verrät er. Die Freude ist im Gespräch mit Hämmerle spürbar. Er spricht davon, schon immer neidisch gewesen zu sein, wenn er die Skicrosser in Schweden an der Arbeit gesehen habe. Auch das Leben in Idre, so erzählt er, gestalte sich im Vergleich zu Österreich doch ein wenig unterschiedlich. So umständlich die Anreise über Stockholm und anschließender sechsstündiger Autofahrt auch gewesen sei, die Menschen würden doch ein wenig anders mit dem Coronavirus umgehen. „Das Skigebiet ist gut besucht“, sagt er, auch habe er gestaunt, als er am Flughafen Leute ohne Maske angetroffen habe. Die Lokale seien ebenfalls geöffnet, was ihn aber nicht daran hindert, extreme Vorsicht walten zu lassen.
Snowboardcross
WM in Idre Fjäll (Schweden)
SBX-Qualifikation
1. Alessandro Hämmerle (AUT)1:17,68
2. Merlin Surget (FRA)1:17,90
3. Lucar Eguibar (ESP)1:18,00
13. Lukas Pachner (AUT)1:19,75
15. Jakob Dusek (AUT)1:20,01
Qualifiziert über den zweiten Lauf
30. David Pickl (AUT)1:21,88
Das WM-Programm
11. Februar
11.35 Uhr: SBX-Finale(ORF 1, ab 14 Uhr)
12. Februar
12.30 Uhr: SBX-Mixed-Teamfinale
13. Februar
12.30 Uhr: Skicross-Finale
Denn Hämmerle hat den Fokus auf den Renntag gerichtet. Er will bereit sein, wenn die Medaillen vergeben werden. Und da warten vier Läufe mit harten Mann-gegen-Mann-Duellen auf das Vorarlberger Snowboardcross-Ass. Dass er dabei zum engsten Favoritenkreis gezählt wird, ist für Hämmerle zudem mehr Ansporn denn Belastung.