Auf den Spuren von Ronivaldo
Haris Tabakovic ist Austrias neuer Torgarant.
Lustenau Elf Spiele für Austria Lustenau – acht Tore und zwei Assists. Im Lager der Lustenauer Austria kann man nach dem Transfer von Haris Tabakovic im Sommer 2020 heute getrost von einem Glücksgriff sprechen. Der Schweizer füllte bis dato nahtlos die Lücke, die nach dem Abgang von Torjäger-Legende Ronivaldo entstanden ist.
„Ich fühle mich seit meinem ersten Tag in Lustenau sehr wohl. Auch innerhalb der Mannschaft hat die Chemie sofort gepasst, meine Mitspieler haben schnell gemerkt, was mich als Stürmer ausmacht. Mittlerweile ist das Vertrauen gewachsen und jeder weiß, wie ich mich am Spielfeld bewege“, erklärt Tabakovic die Gründe für die schnelle Integration bei der Austria.
Volles Vertrauen
Dabei kam der großgewachsene Stürmer ohne große Vorschusslorbeeren nach Lustenau. Ein Kreuzbandriss legte den Schweizer während seiner Engagements in Ungarn fast ein Jahr lang lahm, mühsam musste er sich wieder zurückarbeiten. Die Ernte der harten Arbeit vor allem im körperlichen Bereich fährt Tabakovic nun bei der Austria ein. „Ich weiß um meine Stärken. Dafür muss ich aber fit sein. Ohne überheblich klingen zu wollen: Wenn ich gesund bin, schieße ich meine Tore“, gibt Austrias bester Torschütze preis. Dabei kommt ihm sicher die Erfahrung aus den Jahren in den jeweils höchsten Ligen der Schweiz und Ungarns zugute. „Hier bei der Austria in der 2. Liga ist es sicher von Vorteil, dass ich seit meinem 18. Lebensjahr immer in der höchsten Liga gespielt habe. Den kann ich nun auch ausspielen“. Zudem setzt Austria-Trainer Alexander Kiene voll auf ihn. Vertrauen, dass für einen Stürmer enorm wichtig ist. „Bereits bei den ersten Gesprächen mit Kiene spürte ich volles Vertrauen. Das will ich ihm in jedem Spiel zurückzahlen“.
Ronivaldo, wer?
Da Tabakovic den Saisonstart verpasste, er wurde erst im September 2020 verpflichtet, war ihm gar nicht bewusst, in welch große Fußstapfen er als Stürmer bei den Grün-Weißen treten würde. Immerhin galt es, den besten Torschützen des Klubs zu ersetzen. „Das war bei meinem Transfer überhaupt kein Thema. Ich habe Ronivaldo gar nicht gekannt. Erst als ich länger hier war, wurde ich auf seinen Rekord angesprochen. Aber Druck habe ich mir deswegen keinen auferlegt“. Eine Torquote wie die von Tabakovic sorgt naturgemäß für Aufmerksamkeit. Genau das war auch sein Ziel. „Ich würde lügen, würde ich sagen, dass ich in den nächsten Jahren in der 2. Liga spielen will. Ich will weiter Tore machen, mich präsentieren und unbedingt wieder in die höchste Liga“, so Tabakovic. Sollte es mit der Austria gelingen, „wäre ich nicht abgeneigt. Der Verein hat, so wie ich, Ambitionen. Dafür müssen wir aber in der Liga wieder Spiele gewinnen“.
Damit soll am besten gleich heute im Planet Pure Stadion (20.25 Uhr) gegen den Tabellenführer SV Lafnitz begonnen werden. An ein Honigschlecken glaubt der Stürmer aber nicht: „Ich erwarte Lafnitz in Bestform. Das wird definitiv eine harte Nuss zu knacken“. Seine Qualitäten vor dem Tor werden voll gefordert sein, kassierten die Steirer doch erst elf Gegentore im Laufe der Saison. „Wir müssen auf jeden Fall geduldig agieren, schauen dass wir selbst hinten die Null halten. Vorne sind wir ja immer für ein Tor gut“, blickt der Schweizer hoffnungsvoll auf das Spitzenspiel der 2. Liga.
„Ohne überheblich klingen zu wollen: Wenn ich fit und gesund bin, schieße ich meine Tore.“
Zur Person
Haris Tabakovic
hat in seiner Laufbahn schon viel erlebt und das Toreschießen im Blut.
Geboren 20. Juni 1994 (26)
Geburtsort Grenchen (Schweiz)
Laufbahn YB Bern (Jugend), FC Wil (2014/15), YB Bern (2015/16), GC Zürich (2016/17), Debrecen (Hun/2017-2019), Diosgyör (Hun/2019/2020), Austria Lustenau
Statistik 11 Spiele für Austria Lustenau (8 Tore, 2 Assists)