Deshalb ist es ein Willensspiel

Ex-LASK-Mann Stefan Haudum verkörpert die Forderung seines Trainers Damir Canadi vor dessen Heimpremiere gegen die Linzer.
Altach Es ist mit Sicherheit eine emotionale Rückkehr, auch wenn die Emotionen von der Tribüne aus fehlen. Das Comeback von Altach-Cheftrainer Damir Canadi (50) nach 1581 Tagen in der Cashpoint Arena. Nach einem 5:1 über die Austria hatte der Erfolgscoach einst die Rheindörfler in Richtung Wien verlassen, nun kehrt er mit einem Auftaktsieg im Gepäck (1:0 beim WAC) zurück. Und er weiß eine voll motivierte Mannschaft hinter sich. „Alle geben Vollgas im Training“, erzählt Stefan Haudum. Im Winter war der aus Eferding stammende Mittelfeldmann vom LASK nach Altach gewechselt, nun geht es für den 26-Jährigen am Samstag (17 Uhr) erstmals im SCRA-Dress gegen die altem Teamkollegen. „Ein bisschen besonders ja, aber nicht wirklich außergewöhnlich“, will er der Konstellation gar nicht zu viel Bedeutung zu messen.
Abschluss
Das Besondere ist Haudum bereits in der Vorwoche geglückt. Hat er doch Ende Jänner sein Wirtschafts-Studium an der Johannes-Kepler-Universeität in Linz erfolgreich abgeschlossen. Nach dem abgeschlossenen Studium darf der Neo-Altacher nun den Titel „Bacelor of Science in Wirtschaftswissenschaften“ führen. „Ich habe dqa Studium noch zu Zeiten in der Regionalliga bei BW Linz begonnen. Durch den sportlichen Aufstieg in die Bundesliga war es dann zeitlich hin und wieder problematisch. Vor Corona konnte ich für meine Arbeit die Interviews führen, in der Corona-Zeit fand ich dann Zeit, um meine Bachelor-Arbeit – „Zusammenarbeit von Großunternehmen und Start Ups“ – zu beginnen und fertig zu stellen. Ob es dann nach der Sommerpause studienmäßig weitergeht, will er noch überlegen, aber: „Ein Master-Fernstudium kann ich mir durchaus vorstellen.“ Wie auch ein gutes Ergebnis gegen den LASK. Die Stärke seines Exklubs sei, so Haudum, über viele Jahre gewachsen. „Die Spieler wissen genau, was zu tun ist.“ Allerdings, so sagt er, habe man zuletzt auch gesehen, dass die Linzer verwundbar sind. Klar, dass er sich mit Trainer Canadi diesbezüglich ausgetauscht hat.
Dass er in Altach angekommen ist, zeigt auch seine hohe Meinung von der Mannschaft, weshalb er klar sagt: „Altach gehört nicht in die 2. Liga!“ Und Haudum liefert zugleich die Gründe dafür: „Weil wir ein gutes Team haben, weil wir gute Spieler haben und weil wir die Leidenschaft haben.“
Teamnews
Mögliche Aufstellungen
CASHPOINT SCR ALTACH
AUFSTELLUNG (4-4-2) Kobras; Thurnwald, Dabanli, Subotic, Karic; Meilinger, Oum Gouet, Haudum, Schreiner; Fischer, Daniel Nussbaumer
Ersatz Casali; Tartarotti, Casar, Zwischenbrugger, Bukta, Obasi, Edokpolor
ES FEHLEN Netzer, Bumberger
LASK LINZ
AUFSTELLUNG (3-4-3) Alexander Schlager; Wiesinger, Trauner, Andrade; Ranftl, Michorl, Holland, Renner; Goiginger, Eggestein, Balic
Ersatz Thomas Gebauer; Ramsebner, Potzmann, Grgic, Plojer, Reiter, Madsen
ES FEHLEN Raguz, Gruber, Filipovic, Succar, Karamoko
Wichtige Dinge
All diese Attribute wird man gegen den LASK in die Waagschale werfen müssen. Nicht nur deshalb spricht Canadi von einem „Willensspiel“. Der Coach erwartet jedenfalls keinen Augenschmaus, sondern vielmehr eine intensive Partie mit vielen Zweikämpfen und dem schnellen Versuch, den Ball hinter die Abwehrreihen zu spielen. Zudem geht er davon aus, dass die Gäste dominant auftreten und auf ein hohes Pressing vertrauen wollen. Da heißt es, aggressiv den zweiten Ball zu attackieren und zu versuchen, den LASK nach hinten zu drücken. Da sind laut Canadi Eigenschaften wie „Disziplin, die richtige Einstellung und Siegeswille“ gefragt. Ganz wichtig zudem: Die Räume müssen besetzt sein.