“Alles ist wie in einem Horrorfilm”: Vater bedrohte seine Familie mit Mord und Brand

Ein 39-jähriger Vorarlberger steht in Feldkirch vor Gericht. Er soll seine Frau und Kinder mit Mord und Brandstiftung bedroht haben. Er selbst spricht von einem emotionalen Ausnahmezustand.
Feldkirch Im Februar trennte sich die Ehefrau von ihrem Mann. Kurz darauf geriet der Vater in Wut und sagte zu seiner vierzehnjährigen Tochter, er wolle ihre Mutter, ihren Bruder und weitere Angehörige umbringen. Er habe niemanden zum Reden gehabt und deshalb seine minderjährige Tochter in das Gespräch einbezogen. In einem späteren Vorfall soll er das Mädchen vom Bett gezogen, in den Bauch geschlagen und in einer Tür eingeklemmt haben. Bei der Verhandlung betonte er gegenüber Richterin Verena Wackerle, es sei ein Versehen gewesen, die Situation sei eskaliert, weil die Tochter zu ihrer Mutter ziehen wollte.
Auch gegenüber seinem Sohn fielen Drohungen. Der Vater kündigte „etwas Schlimmes“ an, falls die Kinder nicht zu ihm zurückkehren. Seine Erklärung: Es habe sich um Ankündigungen eines möglichen Suizids gehandelt, nicht um Gewalt gegen andere. Zwischen April und August soll er seine Familie mehrfach bedroht haben – unter anderem damit, das Haus mitsamt allen darin befindlichen Personen anzuzünden. Zudem habe er seiner Frau gedroht, sie zu töten, falls sie einen neuen Partner habe.
Angeklagter spricht von Kontrollverlust
Der österreichische Staatsbürger mit türkischen Wurzeln schildert vor Gericht seine angespannte Lage: hohe Bankschulden, offene Zahlungen ans Finanzamt sowie Unterhalts- und Kreditverpflichtungen. Nach der Trennung habe er extreme Verlustängste entwickelt. „Alles ist wie ein Horrorfilm“, sagt er. Bereits im Juli war er wegen ähnlicher Drohungen verurteilt worden. Damals erhielt er eine Geldstrafe auf Bewährung – dann folgte der rasche Rückfall.
Staatsanwalt fordert klare Grenze
Für die Anklage ist die Sache eindeutig: Drohungen dieser Art seien schwerwiegende Straftaten und dürften in einer Gesellschaft nicht toleriert werden. Die Verteidigung betont hingegen, es habe sich nur um leere Worte gehandelt, Waffen seien nie im Spiel gewesen. Der Angeklagte habe seine Aussagen aus emotionaler Not getätigt und wolle sich nun therapeutische Hilfe holen.
Urteil mit letzter Chance
Die Richterin spricht den Mann der mehrfachen Bedrohung schuldig. Neben einer Geldstrafe in der Höhe von 810 Euro muss er Schmerzensgeld an seine Kinder zahlen. Weil der Angeklagte seine Schuld eingeräumt hat und sich einsichtig zeigt, erhält er dennoch eine letzte Chance: Die Richterin ordnet eine Therapie an, um seine emotionalen Ausbrüche in den Griff zu bekommen.