Schützen bei Junioren-WM in Peru ohne Gewehre und Munition

Fluglinie weigerte sich, die Ausrüstung der Athleten zu transportieren.
Lima „Es ist die schlimmste Szenerie, die man sich vorstellen kann. Ich habe im Verlauf meiner über 40-jährigen Tätigkeit im Schießsport schon Wettkämpfe auf der gesamten Welt bestritten, doch so etwas ist mir noch nie passiert“, betont Wolfram Waibel. Ausgerechnet beim ersten internationalen Wettkampf nach dem Rücktritt des 51-jährigen Hohenemsers als Nationaltrainer stehen die ÖSB-Aktiven bei der Junioren-WM in Lima (Peru) ohne Gewehre, Munition und die spezielle Bekleidung da. Betroffen davon sind Sheileen Waibel und ihr Bruder Kiano. Während die 20-jährige Sheileen aufgrund der Topresultate in dieser Saison bei ihrer letzten Junioren-WM zum erweiterten Kreis der Medaillenkandidatinnen zählt, bestreitet der noch 15 Jahre alte Kiano sein Debüt bei einem Championat der International Shooting Sport Federation (ISSF).
Alle Vorschriften im Vorfeld eingehalten
Was Wolfram Waibel, zweifacher Medaillengewinner bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta, besonders erzürnt ist die Art und Weise, wie es zu dieser unangenehmen Situation gekommen ist. „Laut meinen Informationen wurden so wie üblich alle Vorschriften bezüglich des Transports von Waffen und der Munition eingehalten. Als die Schützen dann am Flughafen in München einchecken wollten, wurde ihnen mitgeteilt, dass die Pilotin darauf beharrte, dass die Waffen und die Munition nicht in diesem Flug transportiert werden dürfen.“
Da dies in der Vergangenheit auch schon vorgekommen ist, machte man sich auf dem Flug von München über Madrid nach Lima keine Sorgen. „Normalerweise kommt dann nach Ankunft die Mitteilung, dass die Ausrüstung am nächsten Tag abgeholt werden kann.“

Doch in Lima gab es bis dato keine konkrete Information, wo nun die Ausrüstung der ÖSB-Schützen ist und wann sie in der peruanischen Hauptstadt übernommen werden kann. „Aus diesem Grund wurde die am Tag zuvor vorgeschriebene Waffenkontrolle verpasst und der heutige Luftgewehr-Einzelbewerb geht ohne die fünf ÖSB-Schützen über die Bühne. „Die WM dauert noch bis 10. Oktober. Wir haben bereits an höchster Stelle interveniert und hoffen, dass die Ausrüstung möglich schnell eintrifft und wir nicht weiter vertröstet werden und weitere Bewerbe verpassen“, so Waibel.