Austria Lustenau verliert erstmals zuhause

Im Spitzenspiel der 2. Liga gewinnt BW Linz mit 1:0 im Reichshofstadion und fügt der Austria erste Heimniederlage zu.
Lustenau 2800 Zuschauer kamen um den nächsten, den achten Sieg in Folge, der Austria zu sehen. Allein der Gegner BW Linz gab nicht den gewollten Sparringspartner und siegte durch ein spätes Tor durch Matthias Seidl (80.) mit 1:0. Damit reißt die starke Serie von sechs gewonnenen Spielen im Reichshofstadion. Am Ende ein glücklicher, aber aufgrund einer starken Halbzeit verdienter Sieg. Durch den Erfolg rücken die Linzer den Vorarlbergern in der Tabelle bis auf vier Punkte auf die Pelle.

Heiße Anfangsphase
Beide Mannschaften waren von Start weg voll im Spiel. Abtasten war nicht angesagt. Nach nicht einmal drei Minuten sauste Austrias Linkaußen Hakim Guenouche erstmals die Flanke hinunter und versuchte Haris Tabakovic zu bedienen. Doch der Schweizer kam hauchdünn zu spät. In Folge entwickelte sich ein hitziges Match, auch weil es der schwache Schiedsrichter Christopher Jäger versäumte, von Start weg für Ordnung zu sorgen. Beide Teams versuchten dem Gegner die Schneid abzukaufen. Resultat: sechs gelbe Karten nach nicht einmal 20 Minuten. Großchancen waren Mangelware. Ein Abschluss von Michael Cheukoua (13.) fiel zu schwach aus, ein Freistoß vom Linzer Raphael Dwamena (15.) verfehlte das Ziel doch beträchtlich. Aber es war augenscheinlich, die Oberösterreicher waren die im Vorfeld erwartete harte Nuss, hatten ein Mittel gefunden, die Offensive der Austria nicht ins Spiel kommen zu lassen. Es gelang den Linzern, das Spiel in die Hälfte der Hausherren zu tragen. Dadurch kamen die Blau-Weißen auch zur ersten großen Torchance. Doch Austrias Goalie Domenik Schierl war nach Stanglpass von Stefano Surdanovic auf Dwamena (36.) zur Stelle und vereitelte in toller Manier den Rückstand. Die Gastgeber hingegen hätten durch Tabakovic (45.) kurz vor Pausenpfiff in Führung gehen müssen. Doch Tabakovic reagierte bei einem hohen Ball im Strafraum zu hastig, sein Kopfball landete in den Händen des BWL-Schlussmannes.
Entscheidung aus dem Nichts
Der zweite Durchgang gehörte der Austria. Die Mannen von Trainer Markus Mader kamen voller Elan aus der Kabine und drückten aufs Tempo. Die Oberösterreicher fanden so gut wie gar nicht mehr statt. Doch die dicken Chancen auf die Führung fanden Tabakovic und Co. auch nicht vor. Cheukoua (76.) und Mohammed Cham (78.) versuchten sich bei Freistößen aus aussichtsreicher Position, scheiterten aber. Als alles im Stadion mit der Schlussoffensive der Heimischen rechnete, führte ein Entlastungsangriff der Linzer zur Entscheidung aus dem Nichts. Der eingewechselte Emmanuel Acheampong flankt zur Mitte und Matthias Seidl (80.) lenkte den Ball akrobatisch an den machtlosen Tormann Schierl vorbei ins Tor.
Die Austria war geschockt, hatte aber durch den frisch ins Spiel gebrachten Cem Türkmen (90+1.) per Kopf noch die große Ausgleichchance. Doch BWL-Verteidiger Fabio Strauss rette kurz vor der Linie.
Fussball, 2. Liga, 12. Spieltag
Austria Lustenau – BW Linz 0:1 (0:0)
Lustenau, Reichshofstadion, 2800 Zuschauer, SR Jäger
Tor: 80. 0:1 Seidl