Altach nimmt den Steilpass nicht auf

Sport / 02.12.2022 • 21:30 Uhr
<p class="caption">Der markante Schriftzug mit dem Namen des Bundesligisten ziert die Haupttribüne der Cashpoint Arena. <span class="copyright">Steurer</span></p>

Der markante Schriftzug mit dem Namen des Bundesligisten ziert die Haupttribüne der Cashpoint Arena. Steurer

Aussage der Sport-Landesrätin Martina Rüscher bezüglich Stadionnutzung durch die Austria sorgt bei Verantwortlichen für Irritationen.

Altach Die Brisanz um ein mögliches Ausweichstadion für die Lustenauer Austria während der Umbauphase des Reichshofstadions nimmt weiter Fahrt auf. Ausschlaggebend dafür ist die Aussage von Sport-Landesrätin Martina Rüscher gegenüber den VN, wonach sie die Variante einer Doppelnutzung der Cashpoint Arena durch die beiden Bundesligavereine gegenüber einem „Auszug“ der Austria nach Innsbruck bevorzugen würde. „Sofern sich die Möglichkeit mit Bregenz nicht umsetzen lässt“, lautete ihre Einschränkung. In Altach nun reagierte man mit Verwunderung auf die Aussagen, zumal „mit uns nie gesprochen wurde“, wie Geschäftsführer Christoph Längle festhält. „Es gibt viele Gründe, warum wir die Haltung einnehmen, dass eine Doppelnutzung nicht nur nicht sinnvoll, sondern schlicht unmöglich ist. Aber dafür muss man mit uns sprechen, dann werden wir die Fakten auch auf den Tisch legen.“

„Wir lassen uns aus Bregenz nicht vorschreiben, wer in unserem Stadion spielen darf.“

Christoph Längle zur Stadiondiskussion


Es gibt also noch enormen Gesprächsbedarf in Sachen „Stadionsuche Austria Lustenau“. Der Zeitplan der Grün-Weißen sieht vor, dass in einem Jahr schon die Bagger und Kräne das Bild beim Areal in der Schützengartenstraße prägen. Nicht mehr viel Zeit also, weil schon im Frühjahr die Lizenzabgabe wartet. Zumal sich an der Interpretation seitens des Cashpoint SCR Altach, so Längle (52), nichts verändert habe. Er untermauert noch einmal seine Sichtweise, wonach es für Altach als Verein nicht zu stemmen sei. Das habe er in den Gesprächen mit Austrias Vorstandsvorsitzendem Bernd Bösch stets klar angesprochen. Dieser habe ihm am Schluss der Aussprache versichert, eigentlich gar nicht in Altach spielen zu wollen. Dass nun seitens der Politik versucht werde, Einfluss zu nehmen, stößt bei Längle auf großes Unverständnis. „Wir lassen uns aus Bregenz nicht vorschreiben, wer in unserem Stadion spielen darf“, wird er für einmal sehr deutlich. „In diesem Stadion steckt, neben vielen finanziellen Mitteln seitens des Vereins, vor allem sehr viel Herzblut unserer ehrenamtlichen Helfer.“ Umso mehr wundert er sich über die öffentliche Diskussion, in der „wir als Altach den Schwarzen Peter zugeschoben bekommen“. Viel mehr gebe es viele gute Argumente, die belegen würden, dass eine Doppelbelegung des Stadions keinen Sinn mache. Genau deshalb werde man sich in Altach nicht in eine Ecke drängen lassen. Vielmehr, so Längle, sei er gerne bereit, in Gesprächen mit dem Land Altachs Argumentation auszutauschen.

Olympiaworld hält sich bedeckt

Wie aktuell und diffizil das Thema „Stadionsuche Austria Lustenau“ zu behandeln ist, wird auch bei der Nachfrage beim Betreiber des Tivoli-Stadions, der Olympiaworld Innsbruck, deutlich. Ja, es habe eine Anfrage gegeben. Doch äußern wolle man sich zu diesem Thema nicht.