Bregenz Handball und Michael Roth gehen ab Sommer getrennte Wege

Sport / 24.01.2023 • 23:10 Uhr

Den 60-jährigen Cheftrainer zieht es zurück nach Deutschland.

Bregenz Nach dem verheißungsvollen Beginn und dem Gewinn des Supercups Ende August werden sich nach zwölfmonatiger Zusammenarbeit die Wege von Bregenz Handball und Cheftrainer Michael Roth wieder trennen. Der Deutsche, der am 15. Februar 61 Jahr alt wird, zur überraschenden Vertragsauflösung: „Nach Überlegungen mit meiner Frau in der Weihnachtspause habe ich mich entschieden, den Verein um diesen Gefallen zu bitten. Es sind ausschließlich persönliche Gründe, die für diese schwierige und emotionale Entscheidung gesorgt haben“, betont Roth. „Wir fühlen uns in Bregenz nicht nur wegen der außergewöhnlichen Lebensqualität am Bodensee sehr wohl. Auch die Mannschaft und der ganze Verein sind uns in den letzten sechs Monaten sehr ans Herz gewachsen. Doch als 60-Jähriger macht man sich eben doch etwas intensivere Gedanken als ein Jüngerer, wie man seinen Lebensabend erleben will.“

Roth betont klar, dass er aber bis zur letzten Sekunde alles dafür tun wird, damit die Mannschaft am Saisonende den maximalen Erfolg erreichen wird. „Wir entwickeln uns seit Saisonbeginn kontinuierlich weiter, haben vor allem in der Deckung zugelegt und finden im Angriff immer bessere Lösungen. Ich bin davon überzeugt, dass wir in dieser Saison nach dem Supercup noch weitere Titel holen können und der aktuelle Tabellenstand keine allzu große Aussagekraft hat“, betont der motivierte Cheftrainer.„Der Gesamterfolg der Mannschaft wird für mich bis Juni oberste Priorität haben. Deshalb war mir auch wichtig, dass ich meine Entscheidung schon jetzt und nicht erst in drei Monaten dem Verein mitgeteilt habe. Die zuständigen Personen sollen möglichst viel Zeit haben, um einen Nachfolger zu finden.“

Akzeptieren und respektieren

„Ich habe Verständnis für Michaels private Gründe, auch wenn wir natürlich nicht geplant hatten, nach einem Jahr bereits wieder eine Veränderung an der Trainerposition vorzunehmen“, betont Vorstandssprecher Gregor Günther. „Durch die frühzeitige Info haben wir aber genügend Zeit, um eine gute Nachfolgerregelung für uns zu finden.“

Ähnlich die erste Reaktion von Geschäftsführer Björn Tyrner: „Michael hat uns vor wenigen Tagen in einem sehr ehrlichen Gespräch darüber informiert, dass er ab Sommer nicht mehr bei uns sein kann. Es sind persönliche Beweggründe, die wir als Verein akzeptieren und respektieren müssen, auch wenn es für uns eine überraschende und ganz schwierige Situation darstellt. Wir sind ein Verein, in dem der Handschlag mehr zählt als Papier. Daher werden wir diese Sache gemeinsam lösen. Bezüglich des Nachfolgers werden wir in Ruhe die Möglichkeiten ausloten und den Markt genau sondieren.“ VN-JD