Doppelter Jurcec als Altacher Waffe

Vertragsunterzeichnung von Jurica Jurcec (20) steht kurz bevor. Ein Verteidiger soll noch kommen.
Altach Er hat das volle Trainingsprogramm mitgemacht und schon beim ersten Test des Cashpoint SCR Altach gegen den FC St. Gallen für einige Hingucker gesorgt. Nach den sportmedizinischen Untersuchungen gestern im Olympiazentrum könnte schon heute die Vollzugsmeldung passieren. Dann hat Altach neben Jan (22) mit Jurica (20) einen zweiten Jurcec im Kader für das anstehende Frühjahr. Am Ende also keine große Überraschung, denn seit den ersten Einheiten (12. Jänner) gehört der Kroate zur Trainingsgemeinschaft der Rheindörfler und nicht nur Cheftrainer Miroslav Klose fand lobende Worte über den Offensivspieler. Auch für Sportdirektor Georg Festicics ist der Offensivspieler „ein Gewinn“, sofern die letzten Vertragsdetails geklärt sein werden.
Positive Assoziationen
In Altach selbst löst der Nachname Jurcec positive Gedanken, denn Jan Jurcec entwickelte sich innert einem halben Jahr zu einer wertvollen „Fußballaktie“. Der rechte Außenspieler, gekommen vom kroatischen Zweitligisten NK Kustosija, war zuletzt aktueller U-21-Teamspieler seine Landes und könnte möglicherweise – bei weiter konstant guten Leistungen – eine Einladung für das A-Team des WM-Dritten von 2022 erhalten. Schon in der in Österreich noch bis 6. Februar (17 Uhr) laufenden Transferzeit waren erste Spekulationen über einen Transfer von Jan Jurcec aufgetaucht. Fakt ist: Klose setzt auf den 22-Jährigen und wird ihn im Frühjahr wohl vermehrt in der Fünfer-Abwehrreihe auf der rechten Außenposition spielen lassen.
Im Herbst war Jurcec in allen Ligaspielen im Einsatz, war von 1440 Minuten doch 1092 am Feld und erzielte dabei ein Treffer. In Altach jedenfalls sind sie überzeugt davon, dass er noch torgefährlicher wird. Und da kommt mit Jurica Jurcec auch sein Namensvetter ins Spiel. Könnte Jan doch von Juricas Vorlagen profitieren – und auch umgekehrt. Noch eines eint die beiden Kroaten: Wie Jan kommt auch Jurica aus der zweiten Liga. Zuletzt spielte der Nahe von Zagreb aufgewachsene Offensivmann für den NK Karun in der zweiten Liga seiner Heimat.
Sicher kein radikaler Umbruch
In den restlichen Tagen des Wintertransferfensters dürfte damit beim heimischen Bundesligaklub die Suche nach einem Defensivmann intensiviert werden. Zumal in der Nacht auf heute in den wichtigsten europäischen Fußballländern – u. a. Deutschland, Spanien, Italien, Frankreich oder die Niederlande – das Transferende eingeläutet wurde. Angesichts von 34 Gegentoren in den Spielen vom Herbst ist es keine Überraschung, dass man sich in Altach um Stabilität in der Abwehr bemüht. Zudem wurde in den vergangenen Trainingswochen intensiv an einer „leichten Veränderung des Systems“ (Festetics) gearbeitet. Auch sein man von der Qualität in der Mannschaft überzeugt, wie der Sportdirektor erklärt. Weshalb man, so der 38-Jährige, bewusst auf einen Radikalumbruch verzichtet habe. Dass Nachjustierungen noch möglich sind will er dennoch nicht dezidiert ausschließen. „Wir versuchen alles, um des Trainers Wunschvorstellung von Fußball nahe zu kommen.“
Das heißt für Festetics, dass man in den Testspielen „intern gute Lösungen gefunden hat“. Deshalb will er nunmehr, da der Rückrundenstart näher rückt, keine „lautstarke Diskussion“ bezüglich neuer Spieler aufkeimen lassen. Altachs neuer Sportchef gibt sich zumindest nach außen sehr gelassen. Auch deshalb, weil er an die Spieler glaube.
Ein Blick auf die Aufstellungen in den Testspielen zeigt, dass Stefan Haudum als einer der Gewinner der Vorbereitung herausgehen könnte. Der 28-jährige Oberösterreicher war in drei der bislang vier Testspielen als zentraler Abwehrspieler im Einsatz. Auch Neuerwerbung Mike Steven Bähre (27) darf sich im Frühjahr wohl zu den Fixstartern rechnen. Im Angriff hingegen scheint nur Atdhe Nuhiu (33) gesetzt – allerdings systemabhängig. Auch ein Csaba Bukta (21) hat viele Testspielminuten in den Beinen.
„Wir haben uns bewusst keinem Radikalumbruch unterzogen. Nachjustierungen sind aber noch möglich.“
