Neue Heimat Innsbruck

Sport / 01.03.2023 • 19:00 Uhr
Offiziell wird das Tivoli Stadion in Innsbruck die Heimspielstätte der Austria. Gepa (1), Paulitsch (2)
Offiziell wird das Tivoli Stadion in Innsbruck die Heimspielstätte der Austria. Gepa (1), Paulitsch (2)

Austria Lustenau gibt im Lizenzantrag zur Bundesliga Tivoli Stadion als Heimstätte an.

Lustenau Eines ist fix: Sollte Austria Lustenau den Klassenerhalt in der aktuellen Saison schaffen, wird man in der nächsten Spielzeit in einem wunderbaren, voll funktionsfähigen Stadion zu den Heimspielen auflaufen. Nämlich im Tivoli Stadion in Innsbruck.

Laut VN-Informationen wird Austria Lustenau das im Vorfeld der EURO 2008 neu gebaute Stadion als Heimstätte beim Lizenzantrag an die Bundesliga (3. März 2023) angeben. Mit diesem Schritt entledigen sich die Grün-Weißen mit einem Schlag aller infrastruktureller Probleme. Gemeinsam mit den seit dem Verkauf von Bryan Teixeira zu Sturm Graz um kolportierte 1,5 Millionen Euro einhergegangenen Geldflüssen, die die Austria finanziell wieder auf gesunde Beine stellten, steht damit einem Erhalt der Bundesligalizenz für die Saison 2023/24 nichts mehr im Weg.

Hohe Belastungen

Die Crux an der Sache: Innsbruck liegt 132 Kilometer (Luftlinie) weit weg von Lustenau (Ausweichstadien innerhalb von 150 Kilometern Luftlinie sind laut Statuten erlaubt). Mit dem Auto sind es 179 Kilometer. Eine ganz schön lange Anreise für ein Heimspiel. Doch aufgrund der fehlenden Alternativen – Bundesligist SCR Altach legt sich quer und das ImmoAgentur-Stadion in Bregenz ist nicht bundesligatauglich – die einzige Chance für die Austria auf Bundesligafußball. In den sauren Apfel muss man beißen. Dabei stellt sich die Frage, wie lange man an diesem zu kauen hat. Im November 2023 sollen die Bagger auffahren und den Umbau des Reichshofstadions starten. Über die Dauer der Bauzeit weiß man hingegen wenig. Ergo kann niemand das Datum der Rückkehr nach Lustenau vorhersagen.

Wunschszenario

Um den Schaden für Klub, die finanziellen Belastungen ob der Heimspiele in Innsbruck werden beträchtlich sein, als auch für die Fans, die gewaltige Reisestrapazen auf sich nehmen müssen, so gering wie möglich zu halten, hat man sich im Lager der Austria ein „Wunschszenario“ zurechtgelegt.
Laut Statuten darf jedes Bundesligateam neben dem Hauptspielort (im Fall von Austria Lustenau dann das Tivoli in Innsbruck) ein Ausweichstadion nennen. Das wäre im Fall bis zum wirklichen Baustart in Lustenau die eigentliche Heimstätte Reichshofstadion. Erst nach Baubeginn will man Matches in Tirol austragen. Dazu würde man Gebrauch einer „Spieltagsblockung“ machen. Bedeutet: Jede Mannschaft darf pro Saison zwei Termine auswählen, in denen man Heim -mit Auswärtsspielen tauscht. So will man im Herbst 2023 maximal zwei Matches in Tirol spielen. Das Gleiche gilt für den Frühjahrsstart 2024. Ab März 2024 will man dann die Heimspiele im ImmoAgentur-Stadion in Bregenz austragen.

Antrag auf Ausnahmegenehmigung

Um in Bregenz spielen zu dürfen, bedarf es aber eines außerordentlichen Antrags der Austria auf eine Ausnahmegenehmigung. Der es zulassen soll, in einem Stadion spielen zu dürfen, das über keine Rasenheizung (ein absolutes A-Kriterium für ein Bundesligateam) verfügt. Dieser geht aber nicht an die Bundesliga per se, sondern an alle Klubs der ersten und zweiten Liga. Gestattet wird der Antrag nur bei einer Zwei-Drittel-Mehrheit – bei 28 Klubs. Wobei noch nicht klar ist, ob der FC Liefering bzw. die Amateurvereine auch eigene Stimmen haben. Wann es zur Einreichung eines solchen außerordentlichen Antrages kommen soll, ist noch offen. Nur so viel: Die Vereinsverantwortlichen der Austria betreiben schon Lobbying in dieser Causa, sind bei allen Bundesligaklubs mit ihrer Idee vorstellig.
Wie die Idee der Lustenauer österreichweit aufgenommen wird, steht in den Sternen. Denn neben der Ausnahme, in einem Stadion ohne Rasenheizung zu spielen, braucht es eines weiteren „Zudrückens beider Augen“ in einer anderen Causa: Laut Statuten steht keinem Verein zu, in zwei Ausweichstätten während einer Saison zu spielen.

Das Reichhofstadion soll noch bis Baustart genutzt werden,
Das Reichhofstadion soll noch bis Baustart genutzt werden,
dannach will man im ImmoAgentur Stadion in Bregenz spielen.
dannach will man im ImmoAgentur Stadion in Bregenz spielen.