Happy End für Gold-Anna

Kärntnerin bei schwierigen Bedingungen in Bakuriani nicht zu schlagen.
Bakuriani Doppel-Olympiasiegerin Anna Gasser hat sich zum zweiten Mal in ihrer Karriere auch die WM-Krone im Big Air aufgesetzt. Österreichs Snowboard-Star triumphierte in Bakuriani in Georgien bei enorm schwierigen Bedingungen souverän vor der Japanerin Miyabi Onitsuka und der Australierin Tess Coady. Gassers zweites WM-Gold nach 2017 stand bereits vor ihrem letzten Sprung fest.
„Nicht meine besten Tricks“
Die 31-Jährige sprach von einem „Happy End“ nach einer bis dahin schwierigen Weltmeisterschaft. „Es waren nicht meine besten Tricks, die ich zeigen kann, aber es war genug für die heutigen Bedingungen“, sagte Gasser. „Das war einer der härtesten Big Airs, die wir je gehabt haben, einfach wegen des Wetters. Sonne, Wind, Regen, Schnee, Nebel – wir haben alles gehabt innerhalb von zwei Stunden.“ Bei mit Fortdauer der Konkurrenz langsam werdender Anlaufspur gab es mehrere Stürze. „Wir haben nie gewusst, wie schnell wir sind“, erklärte Gasser. „Ich bin einfach glücklich, dass ich auf meinen Füßen gelandet bin. Es gehört auch Glück dazu.“
Gasser übernahm bereits im ersten Durchgang mit dem Sprung, der ihr im Vorjahr auch Olympia-Gold beschert hatte, die Führung – und gab diese nicht mehr her. Für den Cab Double Cork 1260 gab es 87,75 Punkte. Im zweiten Durchgang ließ Gasser einen Backside Double-Cork 1080 folgen, bei dem sie allerdings den Melon-Grab verpatzte. Weil Onitsuka vor Gassers letztem Versuch dennoch 1,25 Punkte zurücklag, konnte die Kärtnerin im Finale zu Showzwecken voll riskieren – und griff in den Schnee.
Die ursprünglich für Sonntag geplante Konkurrenz war aufgrund der schlechten Wetterprognosen um einen Tag vorgezogen worden. Ihr Training im Vorfeld sei „schrecklich“ gewesen, schilderte die Weltmeisterin. „Die zwei Wochen waren so schwer – mental wie körperlich. Ich bin so erleichtert und glücklich, dass es hingehaut hat.“ Viele Teilnehmerinnen seien über ihr Limit gegangen, um den Bewerb zu ermöglichen. „Ich bin einfach glücklich, dass alle gesund sind. Der Bonus ist, dass ich gewonnen habe.“
Mit der Goldmedaille hätte sie ob der schwierigen Verhältnisse und der nicht gerade optimalen Vorbereitung nicht wirklich gerechnet. Sie hätte aber einen hohen Stellenwert. „Es ist eine sehr schöne Medaille – auch für mich selber für das Selbstvertrauen, dass ich mithalten kann.“ Gasser sah sich darin bestätigt, ihre Karriere nicht nach dem zweiten Olympia-Gold im Vorjahr beendet zu haben. „Es freut mich, dass ich mich noch weiterentwickeln kann.“
Olympia 2026 wieder ein Thema
Auch das Fernziel Olympia 2026 in Mailand/Cortina dürfte damit noch einmal realistischer werden. „Natürlich gibt so eine Goldmedaille noch einmal Motivation“, erklärte Gasser. „Es wäre für mich so schön, einmal Olympische Spiele in Europa zu erleben.“ Und das in unmittelbarer Nähe zu ihrer Heimat Kärnten. „Ich muss aber auch schauen, wie sich der Sport entwickelt, wie ich mich entwickle“, sagte Gasser über eine mögliche Teilnahme in drei Jahren.
„Ich bin froh, dass ich auf meinen Füßen gelandet bin. Es gehört auch Glück dazu.“

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