Abstiegskampf angenommen

Sport / 12.03.2023 • 22:23 Uhr
Jean Hugonet bejubelt mit seinen Kollegen seinen 1:0-Siegtreffer für die Austria beim Wolfsberger AC.gepa
Jean Hugonet bejubelt mit seinen Kollegen seinen 1:0-Siegtreffer für die Austria beim Wolfsberger AC.gepa

Austria Lustenau kehrt mit einem knappen 1:0-Sieg aus Wolfsberg zurück.

Wolfsberg Eines der weitesten Auswärtsspiele der Saison führte Austria Lustenau ins Lavanttal. Wenn man schon so weit fährt, dann nimmt man wenigstens etwas mit. „Wir sitzen jetzt neun Stunden im Bus – das ist mit einem Sieg viel angenehmer“, meinte Trainer Markus Mader nach Spielschluss. Das dachten sich auch seine Spieler – und belohnten sich mit einem knappen Sieg.

Ein Ausschluss und ein Aufreger

Gleich auf vier Positionen verändert schickte Mader die Austria aufs Feld: Grujcic, Fridrikas und Cheukoua spielten von Beginn an, zudem rückte Adriel in die Startelf. Letzterer war direkt in Minute neun gefordert: Anzolin schoss aus dem Rückraum, Adriel klärte entscheidend vor der Linie. Auf der Gegenseite verhinderte Bonmann die Führung für die Austria, gegen Türkmen parierte er stark (18.).

In weiterer Folge lief aber vieles für die Austria. Piesinger brachte den durchstartenden Surdanovic zu Fall, mit der Notbremse nahm er sich selbst aus dem Spiel. „Natürlich war der Ausschluss für uns erleichternd. Wir haben uns einfacher getan, mehr Ruhe am Ball gehabt“, meinte Mader. Es lief vieles für die Austria. Aber nicht alles. Denn einmal mehr wurde deutlich: Die Austria und der VAR – das wird nichts mehr. Ein Treffer von Cheukoua wurde nach einem Drei-Minuten-Check als Abseits deklariert, der Linienrichter hatte zuvor die Fahne gehoben (36.). Die Entscheidung war sehr umstritten. Auch auf dem offiziellen Twitterkanal des VAR musste zugegeben werden: „Aufgrund der zur Verfügung stehenden Kamerabilder konnte nicht dargestellt werden, dass es sich (…) um eine Fehlentscheidung handelt.“ Kurzversion: „Sorry, wir haben zu wenige Kamerabilder.“

Am Ende war es egal. Denn obwohl auch in der zweiten Hälfte kein spielerischer Leckerbissen wartete, wie Mader meinte, reichte es zum Sieg. Weil Jean Hugonet bei einem Fridrikas-Eckball komplett alleingelassen wurde und per Hinterkopf traf. „Endlich!“, meinte Mader mit einem Lachen: „Er ist einer der voran geht, ein richtiger Teamleader ist. Der sich das auch endlich mal verdient hat.“ Der Standard sollte ausreichen – auch weil der WAC sich offensiv nicht durchschlagskräftig zeigte und die zwei besten Möglichkeiten durch Baribo (58. & 76.) vergab. „Am Ende war‘s natürlich schon etwas glücklich“, meinte auch Lukas Fridrikas.

Klar ist aber auch: Die Austria hätte in Überzahl den Sack zumachen können, Bonmann parierte gegen Motika aber stark (76.). „Wir haben sicher oft die falsche Entscheidung getroffen oder die Box-Besetzung hat nicht gepasst. Wir hätten das Spiel vorher zumachen müssen“, sagte Mader. „Drei Punkte sind drei Punkte – egal wie. Natürlich, wenn wir 70 Minuten in Überzahl sind, hätten wir ein bisschen mehr draus machen können“, gab auch Fridrikas zu. Er wusste aber auch: „Im Endeffekt muss man auch mal einen dreckigen Sieg mitnehmen, wenn man nicht absteigen will.“ Ob die Austria nun den Abstiegskampf angenommen hat? „So schaut‘s aus.“ FB

„Man muss im Abstiegskampf auch mal einen dreckigen Sieg mitnehmen.“

Referee Altmann zeigt Simon Piesinger die rote Karte.
Referee Altmann zeigt Simon Piesinger die rote Karte.
Stefano Surdanovic rackerte wie immer für die Austria.
Stefano Surdanovic rackerte wie immer für die Austria.