Ortlieb bei Schaulaufen mit Siegchance

Vizeweltmeisterin aus Lech mit Trainingsbestzeit vor letzter Saisonabfahrt in Soldeu.
Soldeu Zum letzten Mal in dieser Ski-Weltcup-Saison stehen am Mittwoch Abfahrten an. Sowohl für die Männer (Start 10 Uhr) als auch für die Frauen (11.30 Uhr, jeweils live ORF 1) kündigt sich in Soldeu ein hochkarätiges Schaulaufen an, denn die Kugeln in der Disziplin sind schon vergeben. Die Österreicherinnen wollen aber die letzte Chance auf den ersten Abfahrtssieg in dieser Saison nutzen.
Die kleine Kristallkugel in der Abfahrt der Männer hat dank seiner sechs Siege Aleksander Aamodt Kilde zum zweiten Mal in Folge gewonnen. „Kronprinz“ des Norwegers ist Vincent Kriechmayr, der die übrigen drei Saisonrennen für sich entschied. „Dass man Rennen gewinnt, ist nicht selbstverständlich. Aber natürlich habe ich mir in der Saison schon mehr vorgenommen“, verwies der Oberösterreicher auf die verpassten WM-Medaillen und Kugeln.
Ortlieb markiert Bestmarke
Bei den Frauen darf die Italienerin Sofia Goggia in Andorra zum vierten Mal die kleine Kugel in Empfang nehmen, beste Österreicherin im Saisonenranking ist die Lecherin Nina Ortlieb als Fünfte. Unmittelbar dahinter folgt ihre ÖSV-Teamkollegin Mirjam Puchner. Im Gegensatz zum Super-G – zwei Siege durch Hütter und Ortlieb – war den Österreicherinnen in der Abfahrt in diesem Weltcupwinter der ultimative Erfolg nicht vergönnt. Die Bestzeit von Ortlieb im Abschlusstraining unterstreicht jedoch eindrucksvoll, dass die Motivation noch immer vorhanden ist.
Dazu kommt, dass die 26-jährige Ortlieb in ihrer Karriere bisher noch keinen Abfahrtssieg errungen hat. „Das ist natürlich ein Traum, den ich erreichen möchte“, so die Vizeweltmeisterin vom Arlberg. „Wenn es klappt, wäre es richtig cool, und ich werde alles probieren. Aber ich wäre auch schon mit einem Podium auf jeden Fall zufrieden.“
Bei den Männern spitzt Marco Schwarz nach starken Trainingsleistungen auf seinen ersten Podestplatz in seiner erst vierten Spezialabfahrt. „Da muss schon viel zusammenpassen. Die Speed-Kaliber werden schon noch einmal einen Gang zulegen. Es wäre schon eine Überraschung, wenn ich ganz vorne mitmischen kann“, meinte der nimmermüde Kärntner, dem der Ort noch gut in Erinnerung ist. „Hier taugt es mir auch. Ich bin da vor fast zehn Jahren einen Europacup-Super-G gefahren.“
Der Schnee auf der Aliga-Piste präsentierte sich frühlingshaft weich, allerdings nicht durchgehend. Die Temperaturen schwankten wie die Sonnenstunden und die Windspitzen. Für den Renntag ist jedenfalls eine Wetterbesserung angesagt – inklusive Sonnenschein.
„Den Bikini habe ich mit“, scherzte Cornalia Hütter nach der Ankunft in Andorra. Für die Steirerin geht es am Donnerstag noch um die Kugel für die Super-G-Wertung. Fünf Athletinnen liegen innerhalb von 44 Punkten, Hütter hat als derzeit Dritte 25 weniger als die Führende Elena Curtoni aus Italien. „Mit zwei Ausfällen im Super-G kann man normal in einer Disziplinenwertung nicht mitreden“, wusste die 30-Jährige. Doch die Konstanz in Person war auch keine der Rivalinnen. „Es ist spannend, es ist cool. Da merkt man einfach, dass Super-G eine richtig interessante Disziplin ist.“
Odermatt peilt Hirscher-Rekord an
Für den Schweizer Marco Odermatt und die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin, die ihre erfolgreichen Titelverteidigungen im Gesamtweltcup beide fix in der Tasche haben, ist das Finale in Andorra eine Draufgabe nach einer jeweils herausragenden Saison. Odermatt könnte als zweiter Mann nach Hermann Maier (1999/2000) die magische 2000-Punkte-Marke knacken und einen neuen Punkterekord schaffen. 1826 Zähler hat er bisher auf sein Konto gebracht. Für Shiffrin (2028) ist der Punkterekord von Tina Maze (2414) trotz aller Dominanz außer Reichweite. Sie lässt die Abfahrt in Soldeu aus.
„Wenn es klappt, wäre es richtig cool. Aber ich wäre auch mit einem Podium zufrieden.“
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