Doctor Jekyll und Mister Hard

Sport / 07.04.2023 • 22:00 Uhr
An Flügelspieler Manuel Maier lag es nicht, dass Hard die sechste Saisonniederlage einstecken musste.Gepa
An Flügelspieler Manuel Maier lag es nicht, dass Hard die sechste Saisonniederlage einstecken musste.Gepa

Der Alpla HC Hard zeigt bei den Fivers zwei Gesichter und verliert.

Wien Es sind die altbekannten Probleme, die den Alpla HC Hard beim Auswärtsspiel bei den Fivers Margareten beschäftigten. Die Roten Teufel verfügen über großes Potenzial, doch länger als 30 Minuten bringen sie das derzeit nicht auf die Platte. Wie im Derby vor zwei Wochen verschlief das Team von Trainer Hannes Jon Jonsson auch in Wien die erste Spielhälfte. Als sein Team nach 8:25 Minuten erst einen Treffer erzielt hatte, nahm der Isländer sein erstes Timeout. Dieses brachte zumindest kurzzeitig Verbesserung, Hard kam innert drei Minuten zum Ausgleich. Das lag aber vor allem daran, dass Keeper Golub Doknic einen seiner besseren Tage erwischte und einige freie Würfe der Fivers parierte. Doch als auch Fivers-Coach Peter Eckl reagierte und seinerseits ein frühes Timeout verlangte, kippte die Partie wieder zugunsten der Hausherren. Der Meister von 2018 marschierte zu einer sechs Tore-Führung davon und hielt diese auch zur Pause.

Maier trifft acht Mal

Hard hatte wieder einmal viele falsche Entscheidungen getroffen und speziell Würfe aus dem Rückraum genommen, die nur wenig Gefahr ausübten. Karolis Antanavicius wurde von Jonsson früh auf die Bank beordert und blieb ohne Abschluss, Ivan Horvat verwertete von seinen drei Versuchen nur einen. Gerade der Kroate sollte schleunigst zu seiner Form finden, wollen die Harder im Play-off erfolgreich sein. „Vorne läuft es nicht rund und wir verwerfen die Bälle viel zu leichtsinnig“, fasste Kapitän Dominik Schmid diese schwierigen Minuten zusammen.

Am Ende Rang vier

Nach Wiederbeginn präsentierten sich die Gäste dennoch deutlich verbessert. Manuel Maier, der auf dem Flügel statt Luca Raschle begonnen hatte, war einer der Lichtblicke der Harder. Der 24-jährige Rechtshänder war mit acht Toren aus elf Versuchen der beste Werfer der Partie.

Die Defensive funktionierte nun besser, plötzlich waren es die Fivers, die sich schwer taten, Tore zu erzielen. „In Hälfte zwei haben wir dann ein anderes Gesicht gezeigt und unser Deckungsspiel hat besser funktioniert. Es ist uns gelungen, Tor für Tor aufzuholen. Leider sind uns dann in der entscheidenden Phase ein, zwei Fehlwürfe zu viel passiert“, sagt Schmid. Fehlwürfe wie jener von Frederic Wüstner, der alleine aufs Fivers-Tor ziehen und den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielen hätte können, aber sich für einen Abschluss aus über zehn Metern entschied, den Filzwieser entschärfte.

In der Schlussphase waren die Hausherren cleverer und spielten ihren Sieg nach Hause. „Es ist unglaublich bitter, wenn man sieht, dass wir das Spiel am Ende eigentlich auch gewinnen hätten können. Aber leider konnten wir unser Potenzial heute nicht abrufen, das ist schade“, resümierte Schmid. Die Harder werden den Grunddurchgang der HLA damit auf dem vierten Platz beenden und können sich ihren Gegner fürs Viertelfinale nicht aussuchen. Die Fivers kämpfen kommende Woche im Derby gegen Westwien um Rang zwei. VN-EMJ

„Aber leider konnten wir unser Potenzial heute nicht abrufen, das ist schade.“