Den Frust am Handtuchhalter ausgelassen

Die Derby-Nachwirkungen beschränken sich auf die WCs.
Lustenau Ein sehr positives Resümee zieht Austria-Lustenau-Vorstandssprecher Bernd Bösch nach dem Heim-Derby gegen Altach. Nicht nur sportlich ist es für den Gastgeber nach Wunsch gelaufen, auch organisatorisch habe es keine negativen Ausreißer gegeben. „Wir haben eine sehr gute Zusammenarbeit mit dem SCR Altach“, sagt Bösch. „Es hat nicht einmal einen verstauchten Fuß gegeben. Das Fazit fällt sehr positiv aus.“
Angesprochen auf Bilder, welche die Verwüstung der Toiletten im Gästebereich zeigen, meinte Bösch: „Das schaut schlimmer aus als es ist, nach der Reinigung ist das größte Chaos nicht mehr zu sehen.“
Und doch bleibt es Sachbeschädigung, was die Auswärtsfans im Reichshofstadion hinterlassen haben. Als Eigentümerin des Stadions betrifft dies vor allem die Gemeinde Lustenau. „Wir haben Anzeige erstattet, aber erfahrungsgemäß kommt dabei nicht viel heraus“, sagt Sport-Abteilungsleiter Franz Kullich. Ähnlich habe es nach dem ersten Derby der Saison gegen Altach ausgesehen, damals ist die Gemeinde auf den Kosten von etwa 2000 Euro sitzen geblieben. Der Rahmen dürfte jetzt ähnlich groß sein. „Auf den ersten Blick ist das Gleiche kaputt gegangen wie im November“, so Kullich, der diese Mal eine Rechnung über den Schaden nach Altach schicken werde.
In dieser Saison habe es im Reichshofstadion solche Schäden nur in den Derbys gegeben, in der 2. Liga sei dies vereinzelt, etwa gegen BW Linz, der Fall gewesen.
Noch keine Stadionverbote
Dass es ansonsten keinerlei Probleme beim Aufeinandertreffen der Fangruppen gegeben hat, hat einerseits mit dem vorzeitig abgefangenen Bus voller GC-Ultras, deren Ziel Lustenau – wo genau die Schweizer ihre Stärke zeigen wollten, ist nicht bekannt – war und andererseits mit der guten Organisation der Abreise der Altach-Fans zu tun. Diese war ja bis wenige Tage vor dem Derby aufgrund der angespannten Personalsituation beim Vorarlberger Verkehrsverbund nicht gesichtert und wurde von den Altacher Verantwortlichen sehr kurzfristig auf die Beine gestellt.
Die Stimmung im Stadion war auf beiden Seiten gut. „Ich habe die Atmosphäre, auch was die Sprechchöre betrifft, weniger aufgeheizt wahrgenommen als in den beiden Spielen im Herbst“, resümiert Bösch. Einzelne längere Wartezeiten am Eingang werde man bei weiteren Spielen mit einer zusätzlichen Schleuse für die VIP-Besucher entschärfen. Noch keine Nachwirkungen gibt es dagegen von der Randale im Derby gegen den FC, als es vor drei Wochen zu Auseinandersetzungen zwischen Austria-Fans und dem Ordnerdienst gekommen war. Die Ermittlungen laufen, sobald Anzeigen erstattet werden, werde auch die Austria mit Stadionverboten reagieren. VN-EMJ