Ein Sieg zum Abschluss

Neue Regel verhindert nach Altacher Heimerfolg die Champions-League-Teilnahme.
Altach Für die SPG Altach/Vorderland hätte es im letzten Meisterschaftsspiel der Saison gegen Austria Wien noch um einen Platz in der Women´s Champions League gehen können. Der Konjunktiv deshalb, weil vor zwei Jahren durch den ÖFB die Meisterschaftsregeln dahingehend angepasst wurden, dass bei Punktegleichheit mehrerer Teams die direkten Duelle vor dem Torverhältnis herangezogen werden – die beiden Saisonduelle gingen zugunsten von Sturm aus.
Dies änderte nichts am Saisonfazit, denn es war die erfolgreichste Saison in der Bundesliga für ein Vorarlberger Team, zudem schafften die Altacherinnen mit dem Einzug ins Cupfinale der Frauen ebenfalls Historisches. „Wir können mit der ganzen Saison sehr zufrieden sein. Das Frühjahr war dann noch etwas besser und wir haben mit sieben Siegen in Serie einen neuen Rekord aufgestellt, da gibt es fast nichts zu bemängeln. Und die Niederlage im Cupfinale oder der verpasste zweite Rang in der Meisterschaft, mit dem wir vor der Saison überhaupt nicht gerechnet haben, gibt uns auch wieder Ziele für die neue Saison“, blickt Trainer Bernhard Summer (55) zurück.
Mit dem 2:1-Sieg gegen Austria Wien endete auch eine lange und erfolgreiche Karriere im Vorarlberger Frauenfußball. Kapitänin Verena Müller hat entschieden, ihre Fußballerinnenkarriere an den Nagel zu hängen. Sie wurde bereits vor dem Spiel gebührend verabschiedet und durfte durch ein Spalier auf den Platz laufen. Geehrt wurde sie in der Folge durch den Frauenfußballverantwortlichen der SPG, Walter Weiß, und SCRA-Präsident Peter Pfanner. Müller bestritt gegen die Veilchen ihr 247. Spiel auf Erwachsenenebene und erzielte insgesamt 190 Treffer. „Es war für mich ein ganz besonderes Spiel und vor dem Anpfiff habe ich es noch gar nicht realisiert, dass es wirklich meine letzten 90 Minuten als aktive Spielerin auf dem Platz waren. Ich werde es dann im Sommer so richtig merken, wenn ich keine Vorbereitung mehr absolviere. Aber zum Abschluss war es nochmals eine super Saison und ich bin stolz auf das gesamte Team“, so Verena Müller, die sich noch nicht zu ihren Zukunftsplänen geäußert hat. „Ich werde jetzt erstmals meinen anderen Hobbies, wie Radfahren, Skifahren oder Wandern, nachgehen.“ Ebenfalls verabschiedet wurden Winterneuzugang Lena Triendl und Physiotherapeutin Andrea Rädler.
Während die Saison für die Altacherinnen mit dem Abpfiff beendet war, musste Linda Natter mit einem Auge noch auf die Nachmittagsbegegnung zwischen St. Pölten und Neulengbach blicken. Denn Natter war in der Wertung der Torschützinnen mit 18 Treffern in Führung und nur die Niederösterreicherin Rita Schumacher (13) hatte noch die Chance, Natter zu überholen. Dies gelang ihr jedoch nicht und so stellte Altach mit Eileen Campbell nicht nur die beste Spielerin der Saison, sondern mit Linda Natter auch die beste Torschützin in ihren Reihen. „Es fühlt sich sehr cool an, dass ich Torschützenkönigin bin. Ich bin stolz, dass ich dem Team damit helfen konnte, bin aber auch dankbar, dass sie mir die Bälle so gut zugespielt haben, dass ich die Treffer erst machen konnte“, freute sich Natter. Speziell in Erinnerung blieben ihr die fünf Tore in Altenmarkt. Für sie geht es nun aber nicht in die Sommerpause, sondern sie bestreitet mit dem österreichischen U19-Frauen-Nationalteam im Juli noch die Europameisterschaft.
„Ich werde es dann im Sommer so richtig merken, wenn ich keine Vorbereitung absolviere.“
