Zähes Ende einer tollen Fußballreise

Trotz 0:5-Niederlage im Endspiel um Europa kann Austria Lustenau auf tolle Saison zurückblicken.
Wien Die Köpfe von Kapitän Matthias Maak und Co. hingen tief nach dem 0:5 bei der Wiener Austria. Verständlich, reiste man ja mit viel Zuversicht in die Bundeshauptstadt. Doch der Fußballgott bzw. der VAR wollte es anders, schickte Jean Hugonet in seinem letzten Match für die Grün-Weißen nach 17 Minuten mit Roter Karte unter die Dusche. Mehr als 75 Minuten in Unterzahl, das war auch für die Truppe von Austrias Cheftrainer Markus Mader zuviel. Der nach Spielende zugab, „dass nach Durchsicht der Bilder die Rote Karte vertretbar ist. Danach waren die Wiener klar besser und haben auch verdient gewonnen. Dennoch tut es weh, weil wir so ein Ende nicht verdient haben“, so der 55-Jährige.
Stolz trotz Niederlage
Der Stachel der Enttäuschung beim Erfolgstrainer, der die Austria zurück in die Bundesliga und nun ins Endspiel um einen Europacupplatz geführt hat, sollte aber nicht lange tief im Herzen stecken, „weil wir uns über eine grandiose Saison freuen dürfen“, erklärt Mader voller Stolz auf seine Mannschaft, die noch am Abend in Wien auf die abgelaufene Saison anstieß. Einer Meinung waren nach dem Spiel auch Kapitän Matthias Maak und Pius Grabher, die unisono erklärten, „dass so ein Saisonende natürlich extrem bitter ist. Entscheidend war natürlich die Rote Karte und der Treffer zum 0:1.“ Man habe laut Grabher noch alles versucht, „aber mit 0:1 75 Minuten lang in Unterzahl, war es nur eine Frage der Zeit bis wir das 0:2 kassieren“.
Enttäuschung
Tormann Domenik Schierl, der sich nach dem 0:2 noch mit Austria Wiens Spielmacher Nikola Dovedan eine Wortgefecht lieferte, war ob der Schiedsrichterentscheidung auch nach Spielende noch erbost. „Weil es in meinen Augen eine Fehlentscheidung war. Der VAR hat uns im Laufe der Saison oft benachteiligt“, so der Tormann, der erklärte, dass die Enttäuschung noch länger anhalten würde. Der tragische Held aufseiten der Lustenauer war Jean Hugonet. Just in seinem letzten Spiel im grün-weißen Dress musste der Franzose früh vom Feld. „Ich bin sehr traurig, denn die Fans und der Klub haben sich eindeutig mehr verdient,“ so ein geknickter Hugonet. Ob da das eine oder andere Hopfengetränk im Hotel Abhilfe geleistet hat, bleibt offen.
Toller Support aus dem Ländle
Gefeiert haben ihr Team trotz Niederlage die zahlreichen Fans der Austria aus Lustenau. Etwas mehr als 500 Anhänger traten die weite Reise aus dem Ländle gen Osten an und sorgten im Auswärtssektor der Generali-Arena in Wien-Favoriten für eine tolle Stimmung.
Darauf kann sich die Mannschaft auch nächste Saison verlassen. Die Vorbereitung darauf beginnt bereits am 26. Juni. Daher haben sich die meisten Austria-Kicker schon heute früh von Wien aus in Richtung Urlaub aufgemacht. „Dort wird dann der Stolz über die geleistete Arbeit der Saison überwiegen, die Niederlage überwunden sein“ ist sich Chefcoach Mader sicher. VN-MKR

Am Ende war die Niederlage zu hoch und extrem bitter, so die Saison zu beenden. In der ersten Halbzeit haben wir uns, trotz Ausschluss, noch gut verkauft. Aber sagen wir mal so: Die Gegentore zum 0:1 und 0:2 haben uns nicht wirklich in die Karten gespielt. Dennoch können wir stolz auf die Saison sein. Matthias Maak

Die rote Karte hat das Spiel entschieden. In meinen Augen war es eine Fehlentscheidung, Jean Hugonet rot zu zeigen. Aber es war im Laufe der Saison oft der Fall, dass wir vom VAR benachteiligt worden sind. Es fühlt sich richtig schlecht an, so das Endspiel zu beenden. das wird bei mir auch noch andauern. Domenik Schierl
