Deshalb kehrt Österreichs Oberhaus zurück nach Bregenz

Umbau zur Erstligatauglichkeit in Bregenz beschlossene Sache. Austria Lustenau zieht im Frühjahr 2024 nach Bregenz um.
Bregenz Seit 19.05 Uhr ist es fix. Spätestens im Frühjahr 2024 gibt sich die Creme de la Creme des österreichischen Fußballs wieder ein Stelldichein in Bregenz. Traditionsmannschaften wie SK Rapid Wien, Sturm Graz oder LASK Linz sowie die Champions-League-Helden von RB Salzburg werden im ehemaligen Bodenseestadion, heute ImmoAgentur-Stadion, aufspielen. Denn bei der Stadtvertretungssitzung in der Landeshauptstadt Bregenz wurde mit klarer Mehrheit (30 zu 6 Stimmen) beschlossen, dass die Spielstätte des neuen Zweitligisten SW Bregenz erstligatauglich gemacht wird, um Bundesligist und Überraschungsteam der Saison 2022/23 Austria Lustenau als neue Herberge während des Umbaus des Reichshofstadions in Lustenau zu dienen.
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Somit konnte das Horrorszenario, dass die Austria über einen Zeitraum von über eineinhalb Jahren ihre Heimspiele im Innsbrucker Tivoli Neu austrägt, in sprichwörtlich letzter Sekunde abgewendet werden. In einem gemeinsamen Kraftakt haben Land Vorarlberg, die Stadt Bregenz sowie die beiden Klubs aus Bregenz und Lustenau sichergestellt, dass die Grün-Weißen ihre Ligaspiele im Ländle absolvieren.

„Wir profitieren im Übergang des Neubaus in Lustenau von dieser Kooperation, können so weiter im Land Bundesliga spielen. SW Bregenz profitiert dauerhaft, verfügt dann über eine Rasenheizung und ein neues Flutlicht. Am Ende wird Bregenz ein Stadion haben, das alle Kriterien der höchsten Bundesliga entspricht“, so Bernd Bösch, Vorstandssprecher Austria Lustenau.

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Alles Gewinner
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Kostenpunkt für das Projekt, bei dem der große Scheidepunkt die Rasenheizung (von der Bundesliga vorgeschrieben) war sowie weitere Adaptierungen wie z. B. ein neues Flutlicht (1000 Lux), liegt bei rund 1,7 Millionen Euro. Austria Lustenau steuert 600.000 Euro bei, die Stadt Bregenz 700.000 Euro und die restlichen 400.000 Euro kommen als Förderung vom Land Vorarlberg. Damit gehen alle an dem Projekt Teilhabenden als Gewinner aus diesem Projekt hervor. „Wir profitieren im Übergang des Neubaus in Lustenau von dieser Kooperation, können so weiter Bundesliga im Land spielen. SW Bregenz profitiert dauerhaft, verfügt dann über eine Rasenheizung und ein neues Flutlicht. Am Ende wird Bregenz ein Stadion haben, das alle Kriterien der höchsten Bundesliga entspricht“, erklärt Austria Lustenaus Vorstandssprecher Bernd Bösch erleichtert über den Ausgang bei der Stadtvertretungssitzung.

Neben Zweitligaspielen von SW Bregenz wird ab Frühjahr 2024 auch für Bundesligaspiele von Austria Lustenau im ImmoAgentur-Stadion das Flutlicht angehen.gepa
“Durch die neue Lösung bezüglich der Weitsprunganlagen, hier gilt der Dank Vizebürgermeisterin Sandra Schoch, bleiben die acht Bahnen für die Leichtathletik erhalten und wir alle können uns über ein tolles Multi-Funktions-Stadion plus Bundesligafußball in der Stadt Bregenz freuen
Michael Ritsch, Bürgermeister Stadt Bregenz

Herbergstausch
Mit der Adaptierung des ImmoAgentur-Stadions starten möchte man in der Länderspielpause im Oktober. Als erster Punkt steht der Einbau der Rasenheizung an, die sich einige Wochen ziehen kann und den Hausherr SWB zum temporären Auszug nötigt. Für die in diesem Zeitraum fälligen Zweitligaspiele stellt Austria Lustenau ihr Reichshofstadion zur Verfügung. Ab dem Frühjahr 2024 wird dann das neu adaptierte ehemalige Bodenseestadion Heimstätte von SWB und Austria Lustenau.
“Ich mache kein Geheimnis daraus, dass ich keine große Freude mit der Rasenheizung habe – sie ist nun mal leider eine Notwendigkeit. Viel wichtiger ist mir, dass alle Adaptierungen im Stadion allen Vereinen abseits des Fußballs wie der Leichathletik und der Turnerschaft etwas bringen.
Michael Felder, Sportstadtrat Bregenz

Nächste Hürde gemeistert
Somit hat die Austria die nächste große Hürde geschafft. Nach Absegnung des Stadionneubaus in Lustenau, dem Bundesligaaufstieg und Klassenerhalt der nächste Meilenstein der noch jungen Riege im Vorstand. Erst 2019 übernahmen Bösch und Co. das Zepter. „Wir haben uns sportlich ähnlich schnell entwickelt wie damals beim ersten Aufstieg. Damals wurde der Grundstein für heute gelegt, das darf man nicht vergessen“, erklärt Bösch und erinnert auch in Zeiten des Erfolges an Hubert Nagel und Co.

“Wenn man jetzt außerhalb des Budgetpfades von Bregenz nochmal schnell 700.000 Euro freigibt, dann kommen berechtigterweise auch alle anderen Vereine der Stadt und sagen „Wir hätten auch noch Wünsche“. So wird schlussendlich unser Sparpfad explodieren.
Sandra Schoch, Vizebürgermeisterin Bregenz