Vor den Augen des Fürsten

Adi Hütter (53) unterschrieb bei der AS Monaco einen Zweijahresvertrag.
Monaco Nach einem Jahr Pause übernimmt Adi Hütter eine neue Aufgabe im Fürstentum. Der Vorarlberger wurde nunmehr als neuer Cheftrainer der AS Monaco präsentiert und soll dafür sorgen, dass auch Albert Alexandre Louis Pierre Rainier Grimaldi (65) in seiner fürstlichen Loge im Stade Louis II wieder großen Gefallen an den Darbietungen auf dem Rasen findet. Wie der Klub aus der französischen Ligue 1 bekannt gab, erhielt Hütter einen Zweijahresvertrag. Der 53-Jährige wird Nachfolger des Belgiers Philippe Clement, unter dem die Monegassen einen Europacup-Startplatz in der vergangenen Saison verpasst hatten.
Hütter war seit einem Jahr vereinslos, nachdem er sich im Juni 2022 von Borussia Mönchengladbach getrennt hatte. Davor war er u.a. als Trainer bei Red Bull Salzburg, in der Schweiz bei Young Boys Bern sowie in der deutschen Bundesliga bei Eintracht Frankfurt tätig. Hütter wird am Donnerstag seinen ersten Pressetermin absolvieren und schon heute sein erstes Training im Fürstentum leiten.
Viel Erfahrung gesammelt
„Über die letzten Jahre hat sich Adi in verschiedenen Ligen bewiesen, wie auch auf kontinentaler Ebene. Diese Fülle an Erfahrung, kombiniert mit seinen Führungsqualitäten und einem nach vorne gerichteten Stil, ist genau das, was wir von ihm erwarten, da wir die erste Mannschaft auf das nächste Level heben wollen“, sagte Thiago Scuro, Monacos Fußballdirektor. Der Brasilianer ist ebenfalls neu im Verein, davor arbeitete Scuro für Red Bull Bragantino in Brasilien. Hütter wurde ebenfalls im Red-Bull-Stall groß. Seine ersten Schritte als Trainer machte er bei den Red Bull Juniors, ehe es über Altach und Grödig zur ersten Mannschaft der „Roten Bullen“ ging. Nach dem Double mit Salzburg 2015 ging es wenige Monate später nach Bern weiter. International machte er mit Frankfurt und dem Erreichen des Europa-League-Halbfinales 2019 auf sich aufmerksam.
Nicht international vertreten
Nach dem Abgang bei Gladbach wurde es zunächst ruhiger um Hütter, in den vergangenen Monaten wurde er aber vor allem mit einem Engagement in der englischen Premier League in Verbindung gebracht. Medial flammte das Interesse von Monaco dann in der Vorwoche auf.
Der Club verpasste als Sechster der abgelaufenen Saison den Sprung ins internationale Geschäft. Ein schwerer Schlag für den achtfachen französischen Meister, der den Titel zuletzt 2017 holte. 2022 war Monaco am Ende der Meisterschaft noch Tabellendritter. In Österreich bekannte Akteure sind Mohamed Camara (23) und Takumi Minamino (28), die einst für Serienmeister RB Salzburg spielten. Dazu kommen aus der Offensivabteilung der Deutsche Kevin Volland (30), sein Schweizer Sturmpartner Breel Embolo (26) oder der französische Internationale Wissam Ben Yedder (32). Mit Eliesse Ben Seghir steht zudem ein Talent in den Reihen der Monegassen, das auf den Spuren von Kylian Mbappé wandelt. Der 18-jährige französische Nachwuchsnationalspieler mit marokkanischen Wurzeln hat schon jetzt einen Marktwert von 18 Millionen Euro.
Brisanter Auftakt
Der Auftakt in die neue Saison erfolgt für die Monegassen am 13. August. Die Elf von Neotrainer Adi Hütter startet auswärts beim Kooperationsclub der Lustenauer Austria, bei Clermont Foot. Mit Muhammed Cham spielt ja ein ehemaliger Grün-Weißer in Clermont. Der 22-Jährige feierte unter Teamchef Ralf Rangnick auch sein Debüt in der österreichischen Nationalmannschaft.
„Unser Ziel ist es, in der kommenden Saison einen internationalen Platz zu belegen.“


Adi Hütter war jener Trainer, der mich am meisten geprägt hat. Ich habe ihn nicht nur als akribischen Arbeiter kennengelernt, ich habe als Spieler auch am meisten von ihm gelernt. Er hat mich in meiner Entwicklung enorm weitergebracht. Mit Monaco wartet auf ihn eine lässige Aufgabe. Ein absoluter Topklub in Frankreich, der in der letzten Saison nicht so wie erwartet performt hat. Das macht den Einstieg sicherlich ein wenig leichter. Aus meiner Sicht absolut der richtige Schritt für Adi, wie er sich seine Schritte auch immer sehr gut aussucht. Seine Trainerkarriere hat ja quasi in Altach begonnen. Sicherlich eine herausfordernde Aufgabe, aber wie ich schon sagte: Es hat auch was Gutes, einen Klub zu übernehmen, der vielleicht in einem Tief war und die Erwartungen nicht erfüllt hat. Philipp Netzer (37), spielte in den Saisonen 2009 bis 2012 unter Trainer Adi Hütter für den SCR Altach

Eine absolut coole Aufgabe, zu der ich Adi schon gratuliert habe. Monaco ist eine hoch interessante Adresse mit vielen guten Spielern und vor allem super Talenten. Durch meinen brasilianischen Freund Zé Elias weiß ich, dass Adi mit Thiago Scruo einen Sportdirektor und laut Zé auch einen Top-Menschen an seiner Seite hat. Mir scheint, beide sprechen dieselbe Sprache, sie kommen ja aus dem Red-Bull-Stall. Und das ist eine gute Voraussetzung. Ich wünsche Adi jedenfalls alles Gute für seine Reise. Christoph Längle, seit gemeinsamen Schulzeiten ein Freund und Wegbegleiter

Nachdem Adi lange in England im Gespräch war, ist Frankreich für mich überraschend gekommen. Monaco ist für mich ein Spitzenklub, der vor allem auf junge Spieler setzt. Deshalb ist für mich Adi der ideale Trainer. Er kann junge Talente entwickeln. In Frankreich erwartet ihn eine andere Mentalität, ja ein anderer Fußball als in Deutschland. Eine Herausforderung ist die Sprache, auch wenn er in Bern schon mal Französisch gelernt hat. Dieter Alge (57), spielte zusammen mit Adi Hütter zwei Saisonen beim LASK und eine für Altach
