Narvaez fährt den Gesamtsieg ins Ziel

Sonntagberg Der Ecuadorianer Jhonatan Narvaez hat seinen Triumph bei der Tour of Austria im anspruchsvollen Finale mit der Bergankunft am Sonntagberg mit seinem dritten Etappensieg (dies gelang zuletzt 2018 dem Italiener Giovanni Visconti) veredelt. Der 26-Jährige aus dem britischen Ineos-Rennstall gewann die fünfte Etappe der nach drei Jahren Pause wiederbelebten Radrundfahrt hauchdünn im Bergaufsprint.

Am Schlusstag hielt Narvaez im Sprint den Äthiopier Welay Hagos Berhe aus der Jayco-Mannschaft knapp in Schach. Dritter wurde Jason Osborne (Alpecin), er schob sich im Gesamtklassement 41 Sekunden hinter Narvaez auf Rang zwei. Die ersten neun Plätze der Wertung gingen allesamt an Profis aus der World Tour. Bestplatzierter Fahrer der fünf österreichischen Continentalteams war der Schweizer Colin Stüssi (Team Vorarlberg) als Elfter.

Österreicher ohne Chance

Die österreichischen Fahrer waren gegen die Übermacht der World-Tour-Teams auch am Schlusstag chancenlos. Martin Messner wurde etwas mehr als eine Minute hinter der Spitze 15. Im Gesamtklassement landete der 23-jährige Tour-Debütant aus dem steirischen WSA-Team mit fast zwei Minuten Rückstand als bester rot-weiß-roter Vertreter an der 14. Stelle. Auf der Schluss­etappe wurde ihm sein Abstand zu den Topprofis aus der ersten Liga gnadenlos aufgezeigt. „Bist du deppert, es war so eine Zerstörung auf den Schlussrunden. Die World-Tour-Teams haben einfach ihre mannschaftliche Überlegenheit perfekt ausgespielt.“ Der Murtaler zog aber ein positives Resümee. „Es war immer mein Traum, überhaupt am Start der Rundfahrt zu stehen. Jetzt vorne mitmischen zu können, ist schon echt richtig cool.“ Ex-Toursieger Riccardo Zoidl landete auf Gesamtrang 21.

„Mein größter Rundfahrt-Erfolg“

Der erfolgreiche Narvaez musste am letzten Tag mit drei Auffahrten über die steile Rampe zur Sonntagberg-Basilika an seine Grenzen gehen. „Es war eine harte Woche, heute war der härteste Tag. Ich habe wirklich gelitten, es aber trotzdem geschafft“, sagte der Tour-Dominator und sprach von einer sehr schönen Woche. „Ich bin sehr glücklich, das ist mein größter Rundfahrterfolg“, meinte der Sieger der 72. Auflage der Rundfahrt, der als erster Südamerikaner triumphierte.