Der halbe Weg in der Titelmission ist bewältigt

Tennisspieler Joel Schwärzler steht bei U18-EM in Klosters
in Einzel und Doppel im Viertelfinale.
Klosters Die Erstrundenniederlagen beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon sind analysiert und abgehakt, die Rückkehr auf den Lieblingsbelag Sand und der Blick in die nähere Zukunft vielversprechend. Tennisspieler Joel Schwärzler ist bei der Europameisterschaft der Unter-18-Jährigen im benachbarten Klosters bislang seiner Rolle als Mitfavorit gerecht geworden und steht sowohl im Einzel als auch im Doppel mit dem Burgenländer Benedikt Szerencsits (ITF 306) im Viertelfinale. Im Duell um den Halbfinaleinzug, gleichbedeutend zumindest mit dem Gewinn der Bronzemedaille, trifft der U16-Europameister des letzten Jahres heute auf den Ukrainer Andrii Zimnokh (ITF 127). Im Doppel trifft das auf Position zwölf eingestufte ÖTV-Duo auf die zweitgereihten Schweden Kevin Edengren/Sebastian Eriksson.

Lange Matches, kurze Nacht
Der auf Position drei gereihte 17-jährige Harder, aktuell Nummer zwölf in der ITF-U18-Weltrangliste, setzte sich nach einem Freilos in der zweiten Runde gegen den Serben Marko Maksimovic (ITF 107) mit 6:3, 6:4 durch. Die folgende Partie gegen den Schweizer Adrien Berrut (ITF 304) wurde aufgrund der Wetterkapriolen zu einer Geduldsprobe. Mit einer sechstündigen Verspätung wurde das Spiel kurz vor 20 Uhr begonnen und endete nach über zwei Stunden Spielzeit bei Flutlicht mit einem 6:1-, 2:6-, 6:1-Erfolg von Schwärzler.

Knapp zwölf Stunden nach dem letzten Ballwechsel und einer kurzen Nacht stand der im Kanton Graubünden auf Position drei gereihte Harder erneut auf dem Platz und lieferte sich im Achtelfinale gegen Atakan Karahan (ITF 70) aus der Türkei über zwei Stunden einen offenen Schlagabtausch und zog nach einem 7:6(2), 3:6, 6:4 ins Viertelfinale ein. „Die Momentaufnahme ist erfreulich, aber die Mission noch nicht erfüllt“, betonte Philip Gille, der in Klosters die ÖTV-Equipe coacht. „Joel hat bislang eine solide Leistung gezeigt. In der Partie gegen den Schweizer hatte er leichte muskuläre Probleme an der Schulter der Schlaghand und wir hoffen, dass die physiotherapeutischen Maßnahmen ihre Wirkung zeigen.“

Führungsqualitäten im Doppel
Das der ÖTV-Nachwuchsspieler der Jahre 2018, 2021 und 2022, der seit September 2021 im ÖTV-Leistungszentrum Südstadt unter Sportdirektor Jürgen Melzer trainiert, ein enormes Potenzial, aber auch Führungsqualitäten hat, stellte Schwärzler bislang auch im Doppel unter Beweis. Nach einem Freilos in der Auftaktrunde setzten sich Schwärzler/Szerencsits in Runde zwei gegen Melih Anavatan/Atakan Karahan (Tur) mit 6:2, 6:4 durch, und im Achtelfinale wurden die um fünf Positionen besser eingestuften Rumänen Mihai Alexandru Coman (ITF 47) und Luca Preda (ITF 120) mit 6:7 (7), 6:4 und 10:4 im Tiebreak bezwungen.

Nur vier Gesetzte im Viertelfinale
Das die U18-Titelkämpfe in Schweizer Nobelskiort aufgrund der Höhenlage von knapp 1200 Meter eigene Gesetze haben, verspürten einige Titelkandidaten. Sowohl der topgesetzte Bulgare Iliyan Radulov (ITF 5) als auch der dahinter folgende Branko Djuric (ITF 9) aus Serbien sind bereits ausgeschieden. Neben Schwärzler zogen mit den Schweden Edengren (6) und Eriksson (11) und dem Deutschen Lasse Poertner (10) nur vier Akteure aus der Top-16-Setzliste in die Runde der letzten acht ein. Dazu kommen der Schweizer Patrick Schoen (ITF 75), der Franzose Tiago Pires (ITF 110), Michal Krajci (ITF 137) aus der Slowakei und Schwärzlers Viertelfinalgegner Zimnohk.