„Jubiläum soll nicht das letzte Mal sein“

Sport / 27.07.2023 • 18:30 Uhr
Philipp Oswald und der Slowake Filip Polasek genießen nach ihrem Sieg 2019 bei den Generali Open den Applaus der Zuschauer in Kitzbühel. <span class="copyright">APA</span>
Philipp Oswald und der Slowake Filip Polasek genießen nach ihrem Sieg 2019 bei den Generali Open den Applaus der Zuschauer in Kitzbühel. APA

Tennisspieler Philipp Oswald zum 15. Mal bei Generali Open in Kitzbühel dabei.

Kitzbühel Im Verlauf seiner knapp 20-jährigen Karriere hat Tennisprofi Philipp Oswald schon sämtliche Höhen und Tiefen erlebt. Der gebürtige Feldkircher, der seit vielen Jahren in Dornbirn wohnt, gehört seit zehn Jahren den Top 100 in der ATP-Weltrangliste im Doppel an, hat als beste Platzierung Platz 31 (Juni 2021) zu Buche stehen. Seit 2013 stand Oswald insgesamt 40 Mal bei allen vier Grand-Slam-Turnieren, den Australian Open in Melbourne, den French Open in Paris, in Wimbledon und bei den US Open in New York auf dem Platz, kam 2021 in Tokio zu olympischen Ehren und holte im Verlauf seiner bisherigen Karriere elf Titel auf ATP- und 34 auf Challenger-Ebene.

Im 2019-Finale in Kitzbühel setzten sich Oswald/Polasek gegen die Belgier Gille/Vliegen mit 6:4, 6:4 durch. <span class="copyright">GEPA</span>
Im 2019-Finale in Kitzbühel setzten sich Oswald/Polasek gegen die Belgier Gille/Vliegen mit 6:4, 6:4 durch. GEPA

Dritter ÖTV-Sieger in Kitzbühel

An einen ATP-Titelgewinn erinnert sich Vorarlbergs aktuell einziger männlicher Tennisprofi ganz besonders gerne zurück. Bei seiner zwölften Teilnahme am 250er-Sandplatzturnier in Kitzbühel im August 2019 trug sich Oswald zusammen mit dem Slowaken Filip Polasek mit einem 6:4-, 6:4- Finalerfolg über die Belgier Sander Gille/Joran Vliegen als dritter ÖTV-Spieler in der Geschichte beim Traditionsturnier in der Gamsstadt in die Bestenliste ein. Vor Oswald war dieses Kunststück aus rot-weiß-roter Sicht 2006 Stefan Koubek zusammen mit dem Deutschen Philipp Kohlschreiber und sechs Jahre später dem Harder Julian Knowle an der Seite des Tschechen Frantisek Cermak gelungen. „Es war schon ein unbeschreiblich schönes Gefühl“, erinnert sich Oswald an den Triumph am 3. August 2019 zurück.

Drei Mal seit 2005 nicht dabei

Bei den kommenden Montag beginnenden Generali Open, wie der ehemalige Head-Cup seit einigen Jahren heißt, wird Oswald bereits zum 15. Mal in Kitzbühel aufschlagen. Lediglich 2011, 2013 und 2021, wegen der Teilnahme an den Sommerspielen in Tokio, hat der 37-Jährige das einzige ATP-Turnier Österreichs verpasst. Seinem Jubiläum im Nobelwintersportort blickt der 2,01 m große Rechtshänder, der diesmal mit dem Brasilianer Marcelo Demoliner ein Doppel bilden will, optimistisch entgegen: „Das Turnier in Kitzbühel hat nicht nur wegen des Sieges 2019 einen besondere Bedeutung für mich. Ich habe ja nicht so oft die Möglichkeit, bei einem Turnier quasi vor meiner Haustüre zu spielen. Meine Familie, Freunde und Bekannte werden zuschauen kommen, und da möchte ich mich natürlich von der beste Seite zeigen und lange im Turnier bleiben. Wir sind auf Position elf eingestuft, zählen nicht zu den Favoriten, wollen aber überraschen.“

2015 spielte Philipp Oswald (hinten links) zusammen mit Julian Knowle in Kitzbühel und erreichte das Viertelfinale. <span class="copyright">APA</span>
2015 spielte Philipp Oswald (hinten links) zusammen mit Julian Knowle in Kitzbühel und erreichte das Viertelfinale. APA

Obwohl Oswald heuer seine 20. Saison als Profi absolviert, hat er noch jede Menge Spaß und Freude am Tennissport und denkt im Moment noch nicht an ein Ende seiner aktiven Karriere. „Das 20-jährige Jubiläum in Kitzbühel wird sich wohl nicht mehr ausgehen, aber zumindest 2024 möchte ich schon noch dabei sein.“

Insgesamt drei Mal, zuletzt im Vorjahr mit Robin Haase, erreichte Philipp Oswald in Kitzbühel das Halbfinale. <span class="copyright">GEPA</span>
Insgesamt drei Mal, zuletzt im Vorjahr mit Robin Haase, erreichte Philipp Oswald in Kitzbühel das Halbfinale. GEPA

Als wesentlichen Zukunftsfaktor beschreibt Oswald, der in diesem Kalenderjahr schon bei 21 Turnieren auf dem gesamten Erdball aufgeschlagen hat, die Suche nach einem längerfristigen Doppelpartner: „Ich habe im Verlauf meiner Karriere schon mit über 100 verschiedenen Partnern Turniere bestritten. Auch wenn ich zuletzt nach dem Finaleinzug beim ATP-250er auf Mallorca drei Erstrundenniederlagen in Wimbledon, Gstaad und vorgestern in Umag hinnehmen musste, blicke ich der näheren Zukunft optmistisch entgegen. Auch wenn aktuell die Ergebnisse nicht so sind, wie ich es mir vorstelle, habe ich ein gutes Gefühl, dass sich das Blatt wieder wendet. Das Heimturnier in Kitzbühel wäre natürlich ein perfekter Moment und Boden, um auf die Siegerstraße zurückzukehren“, betont Oswald hoffnungsvoll.