DFB-Frauen müssen zittern

Sport / 30.07.2023 • 17:16 Uhr
Kolumbiens Spielerinnen feierten den Sieg über Deutschland mit ihren Fans. Unser Bild zeigt Daniela Arias bei einem Selfie mit Zuschauern.Reuters
Kolumbiens Spielerinnen feierten den Sieg über Deutschland mit ihren Fans. Unser Bild zeigt Daniela Arias bei einem Selfie mit Zuschauern.Reuters

Gegen Kolumbien verloren Popp und Co. durch ein Tor in der Nachspielzeit mit 1:2.

Sydney Martina Voss-Tecklenburg stapfte mit versteinerter Miene über den Platz, die Blicke von Alexandra Popp und Kolleginnen gingen ins Leere. Nachdem die deutschen Fußballerinnen im harten WM-Fight gegen Kolumbien auf die Bretter gegangen waren und den vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale verpasst hatten, stand der Bundestrainerin wie ihren Schützlingen die Ernüchterung ins Gesicht geschrieben.

„Es ist einfach mega bitter, durch einen Standard zu verlieren“, sagte Popp im Anschluss an das 1:2 im zweiten Gruppenspiel: „Der letzte Mut Richtung Tor hat gefehlt.“ Voss-Tecklenburg tat die Niederlage der Vize-Europameisterinnen nach dem Traumstart gegen Marokko (6:0) „brutal weh.“ Es war die erste deutsche Vorrunden-Pleite seit 1995 (2:3 gegen Schweden) und die zweite überhaupt.

Das erst 18 Jahre alte „Wunderkind“ Caicedo (52.) und Manuela Vanegas (90./+ 7) trafen für die Südamerikanerinnen. Popp hatte per Foulelfmeter mit ihrem dritten Turniertor das zwischenzeitliche 1:1 erzielt (89.). Dennoch haben die Deutschen das Weiterkommen weiter in der eigenen Hand. Ein Sieg in der letzten Vorrundenpartie gegen das punktlose Schlusslicht Südkorea (12 Uhr/ZDF) würde dem zweimaligen Weltmeister sicher reichen.

Vor 40.499 Zuschauern im Sydney Football Stadium zeigte die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), bei der Chantal Hagel und Sara Doorsoun für Abwehrchefin Marina Hegering und Linksverteidigerin Felicitas Rauch (beide angeschlagen) spielten, in den ersten Minuten körperliche Präsenz. Das Team um Popp und der ins Team zurückgekehrten Mittelfeld-Abräumerin Lena Oberdorf ging keinem Zweikampf aus dem Weg, die befürchtete Härte der Kolumbianerinnen sollte nicht zum Tragen kommen.

Schweiz im Achtelfinale

Schweiz und Norwegen sind als erste Mannschaften in das Achtelfinale der WM eingezogen, für Neuseeland ist das Heimturnier indes vorzeitig zu Ende. Norwegen setzte sich am Sonntag in Auckland 6:0 gegen die Philippinen durch, in Dunedin war für den Gastgeber ein 0:0 gegen die Schweiz zu wenig. WM-Neuling Marokko feierte mit dem 1:0 gegen Südkorea den historisch ersten Erfolg bei einer Endrunde, Nouhaila Benzina (25) trug dabei als erste Fußballerin bei einer WM einen Hidschab.

Nouhaila Benzina trug als erste WM-Fußballerin einen Hidschab.ap
Nouhaila Benzina trug als erste WM-Fußballerin einen Hidschab.ap