Bjarne Schedler: BMX-WM statt Motocross

Der Hohenweiler Bjarne Schedler startet bei den UCI-Radsport- Weltmeisterschaften im BMX-Racing. Was der 18-Jährige sich für Ziele gesteckt hat und wieso er doch nicht dem Opa nachgeeifert hat.
Schwarzach Angefangen hat alles mit vier Jahren. Der Opa war Motocross-Fahrer, die Familie war Motocross-begeistert – und hoffte, dass auch er auf die Maschine steigen würde. Zumal er der einzige Junge in der Familie war. Auf zwei Rädern fährt Bjarne Schedler (18) zwar, motorisiert ist er aber nicht unterwegs. Denn Bjarne brilliert im BMX-Racing. Und vertritt Rot-Weiß-Rot in seiner Disziplin auch bei der UCI-Radsport-Weltmeisterschaft in Glasgow (3. – 13. August). Dort werden erstmals die Weltmeistertitel in gleich sieben Radsport-disziplinen vergeben. Davon werde er aber vermutlich nicht viel mitkriegen, sagt Schedler: „Im Endeffekt geht es mir um mich und mein Rennen.“
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Immerhin ein Zweirad
Zurück zu den Anfängen. Seine Mama sei damals in einem Zeitungsartikel auf den ÖAMTC BMX-Club Sparkasse Rätikon Bludenz gestoßen, erzählt Schedler. Mit seinem Papa – der sei sowieso schon immer Rennrad und Mountainbike gefahren – hat er dann dort vorbeigeschaut. Und ist geblieben. Motocross sei dann halt doch relativ gefährlich und auch teuer, bereut Schedler die Entscheidung nicht wirklich. Was nicht heißen soll, dass er sich auf der BMX-Bahn weniger waghalsig bewegt. Sein erstes Rennen fuhr Schedler als Fünfjähriger.
Alleine in diesem Jahr verteidigte der 18-Jährige seinen Titel als Österreichischer Meister in der Men-17+-Klasse, holte sich den Men-15+-Landesmeistertitel, schaffte es bei der Europameisterschaft ins Viertelfinale und wurde 30. „Ich bin eindeutig zufrieden, gerade nach dem zweiten Staatsmeistertitel und mit dem 30. Platz bei der EM kann ich mich nicht beklagen“, so Schedler.

Vor allem, weil das Jahr für den BMX-Fahrer äußerst suboptimal startete. „Da habe ich mir in einem Training blöd das Schlüsselbein gebrochen.“ Das erste Rennen in Verona verpasste er daraufhin, wurde in nur drei Wochen aber für die nächsten Europacups wieder fit. Und startete im Juni sogar erstmals im Weltcup. „Das ist schon nochmal was anderes“, gibt Schedler zu. Junior-Klasse gibt es dort nämlich keine, er fuhr deshalb in der U-23, in der er eigentlich erst nächstes Jahr an den Start gehen wird. Vor allem von der Geschwindigkeit sei das nochmal ein Sprung. „Die kommt dann aber durch das Training und durch die Erfahrung. Und dafür sind dann solche Rennen gut – auch wenn es aktuell noch hart ist.“
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Premiere in der Champions-Klasse
Zunächst wartet aber die Teilnahme an der WM. Dort startet er in der Champions-Klasse Junior Men und will sich weiter an die internationale Spitze herantasten. Als Championship-Fahrer ist es die erste Teilnahme für den Hohenweiler, als Challenge-Fahrer war er bereits dreimal dabei.
Am Dienstag geht es für Schedler nach Schottland, am Samstag wartet auf ihn der erste Qualifikationslauf mit dem Achtelfinale, tags darauf warten Viertel-, Semi- und Finale. Bis dahin wartet aber noch der letzte Feinschliff. Die harten Trainingseinheiten hat der 18-Jährige aber schon hinter sich, wie er erzählt. „Eine schnelle Bahneinheit gibt es noch – der Großteil ist jetzt aber Erholung und Regeneration für das Rennen.“
“Es ist etwas Besonderes, mit dem Nationaltrikot für Österreich zu fahren, sich auf der größten BMX-Bühne zu präsentieren.”
Bjarne Schedler, über den WM-Start
Primär geht es um die Leistung
Die Vorfreude sei jedenfalls schon da. „Logisch ist es etwas Besonderes, mit dem Nationaltrikot für Österreich zu fahren, sich auf der größten BMX-Bühne zu präsentieren“, sagt Schedler. Er sei niemand, der sich seine Ziele in Form von Ergebnissen stecke, meint er, angesprochen darauf, was er sich für seinen Wettkampf vorgenommen habe.
„Ich finde, das kommt mit der Leistung, die ich mir als Ziel setze. Mein Ziel ist erstmal, dass ich meine volle Leistung fehlerfrei abrufe und dann halt in den wichtigen Momenten die Entscheidungen instinktiv treffe, die in dem Moment richtig sind“, sagt Schedler weiter. Frei nach dem Motto: Passt die Leistung, passen die Ergebnisse automatisch. FB