„Kader ist noch nicht fertig“

Sport / 02.08.2023 • 22:21 Uhr
Drei bis vier Spieler kommen noch, sagt Austria-Sportkoordinator Alexander Schneider bei Vorarlberg Live im Gespräch mit Moderator Joachim Mangard.

Drei bis vier Spieler kommen noch, sagt Austria-Sportkoordinator Alexander Schneider bei Vorarlberg Live im Gespräch mit Moderator Joachim Mangard.

Lustenaus Sportkoordinator Alexander Schneider strahlt dennoch Ruhe und Vertrauen aus.

Schwarzach Anfang September feiert Austrias Sportkoordinator Alexander Schneider seinen erst 30. Geburtstag, doch der Deutsche wirkt sehr abgeklärt – und strahlt vor allem Ruhe aus. Ruhe, die sich auch auf das sportliche Umfeld der Lustenauer überträgt. „Es bringt niemandem etwas, wenn ich jeden Tag eine andere Laune habe“, sagt er bei seinem Besuch im Vorarlberg-Live-Studio. Dennoch könne er hin und wieder lauter werden. „Das Wichtigste ist jedoch, Dinge sachlich anzugehen. Auch wenn Emotionen zum Fußball gehören.“

Im Gespräch mit Joachim Mangard gibt Schneider auch Einblicke in das Scouting-System von Core Sports Capital in Bezug auf die drei Mannschaften Clermont Foot, SC Austria Lustenau und FC Biel-Bienne. Der enge Austausch sei wichtig, aber Entscheidungen würden als Team gefällt. Dabei nennt er die bei der Austria für Sport verantwortlichen Stephan Muxel und Valentin Drexel. Was den Kader betrifft, so sei man sich im Klaren, dass man noch nicht fertig ist. „Aber nur weil die anderen viel machen, müssen wir nicht auch“, sagt er, „wir müssen uns auf uns konzentrieren“. Und was die Verhandlungen mit Spielern betrifft, so sei man als Austria eben sehr weit unten in der Nahrungskette. „Ein Spieler, der sich für die Austria entscheidet, macht das nicht wegen des Geldes, sondern weil er die Chance sieht, hier den nächsten Schritt machen zu können.“

Klare Vorstellungen

Schneider spricht von drei bis vier Spielern, die bis Ende der Transferzeit noch kommen sollen. Zwei Offensivkräfte stehen dabei ebenso auf der Wunschliste wie ein echter Sechster und ein Innenverteidiger. Was den aktuellen Verhandlungsstatus betrifft, so will er sich nicht in die Karten blicken lassen, auch nicht was etwaige Angebote für Stürmer Lukas Fridrikas (25) betrifft. „Es gibt für ihn kein Preisschild.“ Und: „Da sind wir ganz entspannt.“ Das trifft auf ihn auch in Bezug auf den anstehenden Stadionneubau zu. Schneider stellt klar, dass dies weder auf die Kaderplanung einen Einfluss habe, noch in den Köpfen der Spieler negativ verankert sei. „Klar, im Büro spielt es bei allen im Hinterkopf eine Rolle, aber gleichzeitig bewegt es viel im Verein.“

Das sportliche Saisonziel ist mit dem Klassenerhalt klar definiert. Dennoch rechne man sich für das erste Saisonheimspiel gegen die Austria aus Wien durchaus Chancen aus, auch wenn man nichts erwarten dürfe.

Das gelte vorerst auch für die beiden neu unter Vertrag genommenen Spieler Rafael Devisate und Enes Koc. Ersterer wurde just am 18. Geburtstag mit einem Profivertrag ausgestattet. Durchaus erwartungsgemäß, trainierte der brasilianisch-deutsche Doppelstaatsbürger doch schon einige Zeit bei der Austria. Das gilt auch für Koc, ein 18-jähriges Talent aus dem Austria-Nachwuchs. Er zählt damit zu jenen Spielern aus dem Ländle, die laut Schneider „wichtig für die Identifikation des Vereins sind. Das ist hier sehr bedeutend.“ So sorgen Spieler wie Pius Grabher, Daniel Tiefenbach, Fabian Gmeiner, Leo Mätzler, Darijo Grujcic oder nun Koch klubintern für die Balance zwischen ausländischen und heimischen Akteuren.

Kurz vor dem ersten Heimspiel blickte Schneider bei V-Live auf den Auftakt in Hartberg zurück, lobte die Moral der Mannschaft („den Punkt haben wir gerne mitgenommen“) und erzählte mit Blickrichtung Austria Wien von einem Telefonat mit Haris Tabakovic (29), der nach Saisonen bei beiden Austrias nun für Hertha BSC stürmt.

Wir sind diesbezüglich ganz entspannt, ja sogar froh, wenn er in den kommenden Spielen seine Trefferquote behält.

Ein Mann mit Perspektive: Rafael Devisate mit Sportvorstand Alexander Schneider (l.).VN
Ein Mann mit Perspektive: Rafael Devisate mit Sportvorstand Alexander Schneider (l.).VN
Enes Koc ist nun auch offiziell Mitglied des Lustenauer Profikaders.VN
Enes Koc ist nun auch offiziell Mitglied des Lustenauer Profikaders.VN