Das Thiem-Märchen geht weiter

Sport / 03.08.2023 • 21:35 Uhr
2019-Sieger Dominic Thiem steht bei den Generali Open in Kitzbühel im Halbfinale.GEPA
2019-Sieger Dominic Thiem steht bei den Generali Open in Kitzbühel im Halbfinale.GEPA

Dreisatzerfolg gegen Franzosen Rinderknech. Im Halbfinale wartet Djere.

Kitzbühel Dominic Thiem steht in diesem Jahr erstmals im Halbfinale eines ATP-Tennisturniers, und das ausgerechnet in Kitzbühel. Der Lokalmatador besiegte bei den Generali Open im Viertelfinale nach 2:20 Stunden Spielzeit den Franzosen Arthur Rinderknech 4:6, 6:3, 6:4 und wird am Montag in der Weltrangliste in die Top 100 zurückkehren. Um den Einzug ins Finale geht es für den 2019-Kitzbühel-Sieger in der dritten Freitag-Partie nach 11 Uhr (live ServusTV) gegen den als Nummer fünf eingestuften Serben Laslo Djere.

Fehlstart ohne Auswirkungen

Wie am Vorabend im Achtelfinale gegen den Chinesen Zhang Zhizhen unterlief Thiem ein Fehlstart, wenn auch diesmal nur für ein Game. Doch dem nach zwei Doppelfehlern abgegebenen ersten Servicespiel lief der Niederösterreicher im weiteren Satzverlauf hinterher, sein da aufschlagstarker 28-jähriger Gegner servierte souverän aus in einer Partie mit einigen Phasen mit leichtem Regen, das Match ging aber ohne Unterbrechung über die Bühne.

Thiem setzte wie gegen Zhang im zweiten Durchgang in der mit 5800 Zuschauern erneut ausverkauften Center-Court-Arena zur Wende an. Im ersten Game als Rückschläger reichte es für Thiem immerhin für ein 0:30, im zweiten auch dank dreier Doppelfehler von Rinderknech für ein halbes Dutzend an Breakchancen. Thiem haderte ob der vergebenen Chancen mit sich, schaffte aber dann das 3:1 und diesmal ließ er in Folge nichts mehr anbrennen. Als es schließlich in den dritten Satz ging, standen schon mehr als eineinhalb Stunden auf der Match-Uhr.

Im dritten Satz erinnerte Thiem mit Vor- wie mit Rückhand und auch sonst immer wieder einmal an seine stärksten Zeiten. Im Streben nach der Vorentscheidung setzte er den davor sieben Partien ungeschlagen gebliebenen Rinderknech unter Druck, die Stimmung auf den Rängen war dementsprechend. Mit dem dritten Breakball in Satz und Game fixierte der Niederösterreicher zur Freude der rot-weiß-roten Fans das 2:1, ließ selbst nach Satz eins keine einzige Breakchance gegen sich mehr zu. Folglich servierte Thiem zum Sieg aus, das Halbfinale war nach 2:21 Stunden fixiert.

Der 28-jährige Djere kam durch einen 6:4-, 6:2-Erfolg über den als Nummer drei gesetzten Argentinier Pedro Cachin weiter. Im Head-to-Head mit dem Weltranglisten-38. hält Thiem bei einem 1:1. Einer 3:6-, 3:6-Niederlage 2019 in Rio de Janeiro folgte im Vorjahr ein 5:7-, 7:6-, 6:4-Sieg in Tel Aviv.

Besser als Cachin machten es seine zwei Landsleute. Der topgesetzte Tomas Martin Etcheverry benötigte aber mehr als drei Stunden, ehe er gegen den Kolumbianer Daniel Galan als 6:7(6)-, 6:3-, 6:4-Sieger vom Platz ging. Sebastian Baez schaltete den Slowaken Alex Molcan mit 6:4,6:3 aus.

Erler/Miedler mit Nachtschicht

Im Doppel verzögerte sich das Viertelfinalduell der topgesetzten Lokalmatadore Alexander Erler und Lucas Miedler, Kitzbühel-Sieger 2021, wegen immer wieder einsetzendem leichten Regen gegen Ariel Behar/Adam Pavlasek (Uru/Cze) und war bei Redaktionsschluss nicht beendet. Zuvor ins Halbfinale eingezogen waren Gonzalo Escobar/Aleksandr Nedovyseob (Ecu/Kaz), Francisco Cabral/Rafael Matos (Por/Bra) und die Franzosen Sadio Doumbia/Fabien Reboul.

„Ich hätte mir keinen besseren Ort für mein erstes Halbfinale 2023 aussuchen können.“