Mehrmals an das Karriereende gedacht

Der 23-jährige Julian Payr will mit den Pioneers zurück in die Erfolgsspur.
Feldkirch 41 Spiele in der höchsten Schweizer Liga für Davos und Ambri Piotta, ein Tor beim Spengler Cup und sechs Einsätze für die österreichische Nationalmannschaft. Der Feldkircher Julian Payr war noch keine 20 Jahre alt und hatte bereits eine beeindruckende Eishockey-Vita vorzuweisen.
Kein Wunder, dass dem Verteidiger schon früh das Prädikat „hochtalentiert“ verliehen wurde. Im Februar 2020 nahm dieser Aufstieg ein jähes Ende. In einem Spiel gegen die Ticino Rockets brach er sich die Kniescheibe. Nach einem langwierigen Heilungsprozess kehrte der Defensivspezialist erst im September 2021 wettkampfmäßig aufs Eis zurück.
Er verstärkte die VEU in der Alps Hockey League. An der Seite von Steven Birnstill kam er wieder in Schwung. Die Folge war, dass er bereits ein Jahr später sein Comeback in der höchsten heimischen Spielklasse feierte. Er wechselte nach Villach, um bei den Adlern den nächsten Karriereschritt zu machen. Doch schon im ersten Meisterschaftsspiel der ICE verletzte sich der Pechvogel an der Schulter. Damit war die Saison beendet und Payr kehrte nach einem Jahr an der Drau in seine Heimat zurück.
Aufhören war ein Thema
„Meine Verletzungen sind auskuriert. Ich freue mich auf meine Chance bei den Pioneers.“ Wie schon vor zwei Jahren will der Verteidiger in der Vorarlberghalle wieder zu seiner Form finden. „Hier wird mir das Vertrauen geschenkt und ich rechne mit viel Eiszeit.“ Die wird der 1,93 Meter große Crack auch brauchen. „Natürlich haben die letzten Jahre Spuren hinterlassen. Solche Rückschläge bekommt man nicht so leicht aus dem Kopf.“ Nicht nur einmal habe er über ein vorzeitiges Karriereende nachgedacht.
„Viele Gespräche, die Unterstützung meiner Familie und die Liebe zu diesem Sport gaben und geben mir die Motivation weiterzumachen. Außerdem bin ich mir sicher, dass es noch nicht das Ende sein kann.“ Dennoch beschäftigt sich der 23-Jährige längst mit einem Plan B. „Ich möchte irgendwann als Trainer arbeiten. Die Ausbildung zur C-Lizenz habe ich bereits begonnen.“ Doch vorerst konzentriert er sich auf seine Leistung auf dem Eis. Die Ziele für die kommende Saison sind klar. „An erster Stelle steht der Erfolg mit der Mannschaft. Mir gefällt der eingeschlagene Weg der Pioneers, und ich hoffe, dass wir uns sportlich weiterentwickeln. Für mich persönlich wünsche ich mir eine verletzungsfreie Saison.“
Trainingsspiel gegen Wälder
Bereits heute Abend können die Fans Julian Payr und Co erstmals in der Vorarlberghalle auf die Schlittschuhe schauen. Im Rahmen des „Welcome Day“ findet ab 18 Uhr ein Trainingsspiel gegen den EC Bregenzerwald statt. Die Teams werden untereinander gemischt. Die Partie, zu der der Eintritt frei ist, geht über die reguläre Spielzeit von 60 Minuten. Ab 15 Uhr gibt es am Stellafeld ein Kinderprogramm, bei dem u. a. für alle Interessierten die Möglichkeit besteht, Eishockey ausprobieren können. ABR
„Natürlich haben die Rückschläge Spuren hinterlassen, die man nicht so einfach aus dem Kopf bekommt.“