Es ist wieder angerichtet

Sport / 25.08.2023 • 22:28 Uhr
Die Frage, die alle Austria-Fans beschäftigt: Wird Lukas Fridrikas (im Bild gegen Lukas Gugganig) im Derby gegen Altach zurückkommen oder muss er weiter passen?gepa
Die Frage, die alle Austria-Fans beschäftigt: Wird Lukas Fridrikas (im Bild gegen Lukas Gugganig) im Derby gegen Altach zurückkommen oder muss er weiter passen?gepa

Vorarlbergs Spiel der Spiele heute (19.30 Uhr) als Abendsession im Lustenauer Reichshofstadion.

Lustenau, Altach Neue Saison, neues Derby-Glück. Heute ab 19.30 Uhr, wenn sich Austria Lustenau und der SCR Altach in der Saison 2023/24 erstmals gegenüberstehen, geht es nicht nur um drei Punkte – es geht wieder um die Nummer eins in Vorarlberg. Aktuell rangieren die Rheindörfler in der Tabelle vor den Grün-Weißen, die sich mit einem vollen Erfolg vor ausverkauftem Reichshofstadion zur ersten Kraft im Land machen könnten. Ein Umstand, den die Lustenauer in der abgelaufenen Saison auskosten konnten, fuhren Kapitän Matthias Maak und Co. doch drei Siege und ein Remis gegen den Erzrivalen ein. Doch wie beschrieb es Lustenaus Cheftrainer Markus Mader auf der Pressekonferenz: „Vom letzten Jahr können wir uns gar nichts kaufen. Alles, was zählt, ist das Hier und Jetzt – und mit einem Sieg stehen wir vor Altach. Ob wir dann die Nummer eins im Ländle sind? Das sollen andere entscheiden.“

Der 55-Jährige will Dampf aus dem Spiel der Spiele im Ländle nehmen. Ein Ding der Unmöglichkeit, zu groß ist die Rivalität mittlerweile zwischen beiden Vereinen. Austria gegen Altach entpuppte sich seit letzter Saison zu einem Duell der besonderen Art. Das Knistern ist schon Wochen vor dem Derby zu spüren, dazu haben sich beide Fangruppen jedesmal mit großartigen Choreografien ausgezeichnet.

Und in drei von vier Vergleichen fand immer die Austria den richtigen Schlüssel für den Erfolg. Den Dietrich wollen Mader und Team auch wieder nutzen. „Wir wissen genau, was es braucht, um in einem Derby zu bestehen. Dazu hat uns die Partie gegen Sturm Graz, trotz Niederlage, wieder viel Selbstvertrauen gebracht. Kein unwesentlicher Faktor vor einem Spiel gegen Altach“, erklärt Austrias Chefcoach.

Das Wissen um ein Derby

Dazu sieht man im Lager der Grün-Weißen einen Vorteil in puncto Derbyerfahrung. Wirft man einen Blick auf die Aufstellung der Austria zuletzt gegen Sturm, wissen nur Namory Cisse und Baila Diallo nicht, was es bedeutet, in Vorarlbergs Spiel der Spiele zu agieren. „Ich denke, es ist von Vorteil, wenn man weiß, was es braucht, um ein Derby zu bestreiten“ so Mader.

Das Spiel mit den Emotionen

Es sei der richtige Umgang mit den Emotionen, sagt Altachs Chefcoach Joachim Standfest. Der Ex-Nationalspieler ist in Sachen Derby erfahren genug, um in den Tagen bzw. Stunden vor dem Anpfiff die richtigen Worte zu finden. Ob als Spieler mit dem GAK gegen Sturm oder später mit der Austria gegen Rapid, der Steirer kennt die Emotionen rund um die Spiele und auch jene auf dem Platz bestens. Und als Altacher Cotrainer erlebte er im Frühjahr auch die beiden Duelle gegen die Austria hautnah mit. Also versucht er gar nicht, die Emotionen aus dem Duell zu nehmen. „Das wäre der falsche Weg“, überrascht er diesbezüglich mit sehr offenen Worten – und ergänzt: „Es muss schon jedem bewusst sein, dass es kein alltägliches Spiel ist.“

Emotionen zulassen und doch auf die Sache konzentriert bleiben, das mache es aus. „Als Spieler musst du das Drumherum ausblenden“, fordert Standfest Professionalität ein. Und verspricht: „Wir werden schon das eine oder andere Mittel finden, damit die Jungs wissen, wo es langgeht.“ Dazu gehört auch seine ruhige und dennoch fordernde Art im Umgang mit den Spielern. Standfest ist zielstrebig, arbeitet fokussiert – und kann dann auch mal seine Emotionen raus lassen.

Wurde in der Vorbereitung in Altach das Augenmerk darauf gelegt, eine Stammelf zu finden, so scheint Standfest einen „Kern“ gefunden zu haben. Das will er auch nicht verhehlen, wenngleich der eine oder andere Spieler immer wieder in die Mannschaft dränge. Noch kein Thema ist vor dem ersten Saisonderby Sandro Ingolitsch, Altachs bislang letzte Neuerwerbung. Die eine oder andere Option gebe es noch, bis am Donnerstag das sommerliche Transferfenster schließe. „Unglücklich bin ich nicht, wenn der 31. ist und das Telefon nicht mehr 47, sondern nur mehr 22 Mal am Tag läutet“, beweist Standfest in den stressigen Vor-Derby-Tagen durchaus Humor. Zudem unterstreicht er: „Die Vorfreude auf das Spiel ist riesig.“