Djokovic stürmte ins Halbfinale

Sport / 05.09.2023 • 22:53 Uhr
Ein emotionaler Novak Djokovic (Bild), der sich mit seinem 47. Halbfinale bei einem Grand-Slam-Turnier diesen Rekord nun von Roger Federer schnappte.apa
Ein emotionaler Novak Djokovic (Bild), der sich mit seinem 47. Halbfinale bei einem Grand-Slam-Turnier diesen Rekord nun von Roger Federer schnappte.apa

Zuschauer-Eklat bei Zverev-Sieg gegen Sinner.

New York Topfavorit Novak Djokovic steht zum 13. Mal bei den US Open im Halbfinale. Der 36 Jahre alte Serbe beendete die Hoffnungen des Amerikaners Taylor Fritz und gewann in 2:35 Stunden deutlich mit 6:1, 6:4, 6:4. Djokovic ist damit in New York nur noch zwei Siege von seinem 24. Triumph bei einem Grand-Slam-Turnier entfernt. Im Halbfinale bekommt er es mit dem Sieger der Partie zwischen Frances Tiafoe und Ben Shelton und damit erneut mit einem Amerikaner zu tun.

Nur noch ein Sieg trennt Titelverteidiger Carlos Alcaraz und den als Nummer drei gesetzten Russen Daniil Medwedew vom Halbfinal-Hit. Der topgesetzte Spanier ließ dem italienischen Überraschungsmann Matteo Arnaldi beim 6:3, 6:3, 6:4 keine Chance. Medwedew benötigte gegen den Australier Alex de Minaur vier Sätze (2:6, 6:4, 6:1, 6:2). Alcaraz trifft vorher im Viertelfinale allerdings auf Olympiasieger Alexander Zverev, der Jannik Sinner nach 4:41 Stunden in fünf Sets bezwang.

Das Match zwischen dem Deutschen und dem Südtiroler verlief durchaus dramatisch, hatte Sinner doch im dritten Satz Krämpfe in beiden Beinen und rettete sich doch in den fünften Satz. Am Ende hatte der im Vorjahr wegen einer Knöchelverletzung über ein halbes Jahr ausgefallene Zverev mit 6:3, 3:6, 6:2, 4:6, 6:3 aber den längeren Atem.

Zuschauer singt Hitler-Hymne

Zverev sorgte in seinem Match auch dafür, dass ein Zuschauer aus dem Stadion geworfen wurde: Der Zuschauer habe im vierten Satz „Deutschland über alles“ gesungen, sagte Zverev später. „Er hat angefangen, die Hitler-Hymne zu singen. Das war zu viel. Als Deutscher bin ich nicht stolz auf diese Geschichte und es ist nicht gut, das zu tun“, sagte Zverev. „Er saß in der ersten Reihe, also haben es viele Leute gehört. Wenn ich nicht reagiert hätte, wäre es schlecht von mir gewesen.“

Zverev war zum Schiedsrichter gegangen und zeigte auf die Tribüne. Seit dem Missbrauch durch die Nationalsozialisten ist die erste Strophe („Deutschland, Deutschland über alles“) des Deutschlandliedes geächtet. Der Unparteiische ließ den Mann im Unterrang des Arthur Ashe Stadiums während der anschließenden Pause identifizieren, und dieser musste begleitet von Sicherheitskräften die Tribüne verlassen.