Eine Odyssee mit Unbekannten

Sport / 15.09.2023 • 20:00 Uhr
Neuzugang Andreas Schröder und Bregenz Handball wollen die Hürde Mistra nehmen und im Europacup weiterkommen. <span class="copyright">GEPA</span>
Neuzugang Andreas Schröder und Bregenz Handball wollen die Hürde Mistra nehmen und im Europacup weiterkommen. GEPA

Bregenz Handball mit Europacup-Heimdoppel gegen Mistra aus Estland.

Bregenz Eine Aufgabe mit Unbekannten erwartet Bregenz Handball zum Auftakt der 21. Saison im Europacup. Die Festspielstädter treffen im EHF European Cup am Samstag (18.30 Uhr) und Sonntag (16 Uhr), jeweils in der Handballarena Rieden, auf der HC Mistra Tallinn aus Estland. Sollte man die erste Hürde meistern, würde man erneut auf einen Vertreter aus Osteuropa treffen. Der Gewinner der Partie spielt in Runde zwei (14./15. bzw. 21./22. Oktober) gegen VHC Sviesa Vilnius aus Litauen.

Wenig brauchbare Infos

„Auf uns wartet eine Reise mit zahlreichen Unbekannten. Trotz intensivster Bemühungen konnten wir so gut wie keine Informationen einholen. Das zugesandte Video ist unscharf und die Infos über die Kaderzusammensetzung sind kaum verwendbar“, betont Cheftrainer Marko Tanaskovic. Unabhängig der spärlichen Kenntnisse hat der Bregenz-Trainer in der Vorbereitung den Fokus auf die eigene Leistung gelenkt. „Wir sind auf einem guten Weg, aber noch lange nicht dort, wo wir hinwollen. Bei der 26:28-Niederlage in Krems hat man gesehen, wo wir noch Schwachstellen haben. Es fehlt noch etwas an der Konstanz und Cleverness, in engen Phasen nicht das Konzept zu verlieren. Trotzdem bin ich guter Dinge, dass wir die Hürde Mistra nehmen können.“

<p class="caption">Die Durchschlagskraft von Markus Mahr ist in den beiden Europacupduellen gefordert. <span class="copyright">GEPA</span> </p>

Die Durchschlagskraft von Markus Mahr ist in den beiden Europacupduellen gefordert. GEPA

Obwohl Teamspieler Tobias Wagner mit den Fivers und Toulouse bereits einige Auftritte auf der europäischen Bühne hinter sich hat, ist ein Europacupspiel noch immer etwas Besonderes für den Kreisläufer: „Solche Spiele haben immer einen besonderen Reiz. Es geht darum, die Farben des Vereins würdig zu vertreten und sich in einem internationalen Bewerb zu beweisen. Wir wollen in die nächste Runde aufsteigen, und dafür müssen wir bereit sein, alles zu geben.“

Während Bregenz nun schon seit über zwei Jahrzehnten im Europacup vertreten ist und in 107 Spielen 44 Siege, fünf Remis und 58 Niederlagen erreichte, feiert Mistra nach längerer Absenz ein Comeback. Der Viertplatzierte der estnischen Meistriliga war zwischen 2001 und 2008 insgesamt acht Mal im Europacup dabei, bestritt alle 16 Spiele auswärts und hat dabei einen Sieg (2002 gegen Aalsmeer) und ein Remis (2001 gegen Gomel) erreicht.

Acht Spieler im EM-Kader

Dass man die Esten nicht unterschätzen darf, zeigt der Blick auf die Kaderliste. Mit den beiden Goalies Johannes Paju und Armins Priskus sowie Marek Kopli, Kaspar Lees, Urmas Röuk, Carl-Eric Uibo, Arno Vare und Martti Viitkar standen acht Akteure im erweiterten Kader ihres Heimatlandes in der letzten EM-Qualifikation. „Es gibt überhaupt keinen Grund, den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen. Der Heimvorteil ist vielleicht ein psychologischer Vorteil für uns, aber keinesfalls eine Garantie. Wir sind gefordert, die Erwartungen des Vereins und der Fans zu erfüllen. Wir müssen uns auf zwei schwere Spiele gefasst machen, in denen wir keine Gastgeschenke zu erwarten haben“, so Tanaskovic.

Aus personeller Sicht kehrt der zuletzt erkrankte Linkshänder Luca Munzinger in den Kader zurück. Hinter dem Einsatz von Goalie Ralf-Patrick Häusle steht wegen eines Todesfalles in der Familie ein Fragezeichen.