Junges Löwenrudel auf Beutejagd

Erstes Heimspiel für neuformierte Raiffeisen Dornbirn Lions.
Dornbirn Alles neu – lautet das Motto bei den Raiffeisen Dornbirn Lions. Der Basketball-Verein startete mit einem neuen Trainer, neuen Legionären, neuen heimischen Leistungsträgern und viel Ungewissheit in die Saison. Doch die ersten vier Spiele – alle in der Fremde – machten mit drei Siegen bei nur einer Niederlage Lust auf mehr. „Vor allem der Erfolg in Güssing war so nicht unbedingt zu erwarten“, sagte Manager Markus Mittelberger. Vor dem Heimauftakt am Samstag gegen die Union Deutsch Wagram Alligators dominiert deshalb die Zuversicht auf eine gute Saison mit viel Entwicklungspotenzial. Allerdings beschäftigen mehrere Verletzungen der Legionäre derzeit die sportlich Verantwortlichen um Neo-Coach Kostas Papavasileiou.
Verteidigung im Fokus
Der Grieche ist der neue Mann an der Linie bei den Lions, in der Vorsaison betreute er zwei Nachwuchsmannschaften der Dornbirner und unterstützte den damaligen Headcoach John Tsirogiannis, der beim Ligarivalen Kufstein angeheuert hat, als Video-Analyst. Nach dem Abschied des 58-Jährigen hat mit dem 26-jährigen Papavasileiou ein exrem junger Coach das Ruder übernommen und passt damit perfekt zu einer Mannschaft, die ausschließlich aus Unter-24-Jährigen besteht.
„Er ist im positiven Sinn ein Verrückter, arbeitet sehr akribisch und analysiert jeden Gegner genau“, beschreibt Mittelberger den Griechen, der zuvor Jugendcoach bei Olympiakos und Videokoordinator bei Panathinaikos gewesen ist.
In der täglichen Arbeit stelle Papavasileiou hohe Ansprüche an seine Spieler, die Intensität im Dornbirner Spiel ist dementsprechen extrem hoch. Der Hauptfokus gilt der Defensive, das zeigte sich auch in den vier bisherigen Spielen, in denen die Lions im Schnitt weniger als 70 Punkte zuließen. „Defensive first ist nicht mehr nur ein Slogan, das Motto wird jetzt auf dem Platz umgesetzt“, berichtet Mittelberger.
Neun Spieler sind weg
Der Umbruch vollzog sich allerdings nicht nur auf der Trainerposition. Vom 14-köpfigen Vorjahrskader sind nur noch fünf Spieler übrig, von diesem Quintett ist keiner älter als 20 Jahre. Neben den Legionären kommt auf die Erath-Zwillinge Felix und Luis viel Verantwortung zu. Die beiden 19-Jährigen konnten bereits in der Vorsaison einiges an Spielzeit sammeln, doch in diesem Jahr ist Felix Erath mit bislang 16 Punkten pro Spiel fast schon der Topscorer der Lions. Der 1,82 Meter große Shooting Guard hat noch keine Sekunde verpasst. Sein Bruder Luis fungiert als Starter auf der Point-Guard-Position, er eröffnet damit jeden Angriff der Lions und ist das Gehirn des Teams. Arrivierte Spieler wie Filip Brajkovic, Ivica Dodig oder Lysander Gmeiner haben den Verein ebenso verlassen wie sämtliche Legionäre.
Trotz dieser tiefgreifenden Veränderungen lautet das Ziel weiterhin die Teilnahme am Play-off. Dazu braucht es neben einer positiven Entwicklung der eigenen Jugendspieler konstante Leistungen der Legionäre. Umso mehr schmerzt der Ausfall des variablen Griechen Charis Kiousis, der aufgrund eines Knochenödems am Wadenbein in den kommenden Wochen pausieren muss. Da auch sein Landsmann Apostolos Kalantzis an einer Bänderverletzung laboriert, muss das Löwenrudel in den kommenden Wochen die Zähne zusammenbeißen. Mit der Unterstützung der Fans fällt auch dieses Vorhaben am Samstag gegen die Alligators leichter.