Lauterach kürte sein “Moscht-Königspaar”

Volksfest-Stimmung beim zweiten Anlauf für das “Jubiläums-Moschtival”.
Lauterach Von den Kleinsten im Entenecho bis zur gestandenen Bauernkapelle beherrschen Lauterachs Musikantinnen und Musikanten das Spiel mit vielfältigsten Instrumenten – und sie sind auch im Pokerspiel erfolgreich: Als zum ursprünglichen Termin des Jubiläums-Moschtfäschtes unsicheres Wetter vorhergesagt wurde, pokerten sie mutig und entschieden sich für den Ausweichtermin. Mit durchschlagendem Erfolg, denn beim zweiten Anlauf eine Woche später jubelten sie bei Kaiserwetter über ein Full House – einen Besucheransturm wie kaum einmal in der 25-jährigen Geschichte der “Moschtalgie” auf dem Sternenplatz. So mancher Stammgast konnte sich auf dem Bilderweg mit Fotos aus dem vergangenen Vierteljahrhundert wiederfinden und bestätigen: Ein würdiges Volksfest zum silbernen Jubiläum.

Zum Kaiserwetter ein Königspaar
Passend zum Kaiserwetter fand die erstmalige Kür des Moschtfäscht-Königspaares statt – nicht lupenrein demokratisch, sondern durch das Los bestimmt. Immerhin: Je mehr Stimmzettel für Kandidatin und Kandidat in die Wahlschale geworfen wurden, umso größer die Gewinnchance. Glücksgöttin Fortuna honorierte den großen Einsatz der Gäste aus Bizau, die sich beim Loskauf besonders ins Zeug legten, und entschied sich für Königin Hannah (Klarinette) und König Pascal (Schlagzeug). Bizau war als Gastmusik zum Moschtfäscht gekommen, stammt doch Bürgermeisters Gattin Cilli aus dem Wälderdorf am Hirschberg.

Musik für jeden Geschmack
Nicht die einzige Musik, die die vielen Gäste unterhielt, denn die Fäscht-Macher hatten sich ein Programm mit Musik für jeden Geschmack zurechtgelegt: Die von Pfarrmoderator Virgiliu Demsa-Crainicu gehaltene Festmesse wurde von der Jugendkapelle Lauterach unter Leitung von Martin Schelling und Thomas Jäger gestaltet, und nach der Bizauer Musik mit ihrem Kapellmeister Mathias Klocker stellte Veronika Kaizler noch das “Entenecho” vor, ehe die Bradlberg Musig aufspielte. Zum Ausklang kam die vereinseigene Bauernkapelle auf die Bühne.

Für den symbolischen Mostfassanstich hatten die Musikanten eine besondere Fassfüllung vorbereitet: eine 6,5-prozentige Apfel-Kirsch-Mischung, die ebenso großen Anklang fand wie die ganze Palette vom Süßmost über Sturm zum “trockenen” Moscht. Passend dazu die Moschtfäscht-Speisekarte u. a. mit Selchfleisch mit Knödel und Sauerkraut, Putenschnitzel mit Kartoffelsalat oder Vegi-Schupfnudeln. An der Moschtbar gab es Verhacktes, Speck- und Rettichbrot, Käseteller und Moschtplatte, an der Kaffeebar unter anderem Öpflküchle.

Kampf um den Schieberkönig
Neben dem “Königspaar durch Losentscheid” gab es noch einen König: den König der Moschtkrugschieber, der sich bei diesem Wettkampf selbst mit Geschick und Risiko selbst krönen musste, indem er den Mostkrug bei zehn Versuchen jeweils möglichst nahe an die Fünf-Meter-Marke zirkeln musste. Der Andrang war so gewaltig, dass der geplante Länderkampf Bizau (verstärkt durch den Bezauer Gemeindearzt Stefan Elsässer) und Lauterach (mit dem “parlamentarischen Legionär” Norbert Sieber) aus Zeitgründen abgesagt werden musste.

Musikvereins-Obmann Jan Kühne, der das Fest moderierte, konnte am Ende Fabian Schedler als “Schieberkönig” auszeichnen. Doppeltes Pech hatte Josef Erath, der zuerst in einem spannenden Wettkampf den Sieg um 13 Zentimeter verpasste und dann noch disqualifiziert wurde, weil er bei der Siegerehrung nicht anwesend war. So rückten Thomas Germann und Peter Krenkel auf die Plätze zwei und drei nach. Hinter Rene Hörmann platzierte sich Christl Ölz als beste “Schieberin” – zwei Plätze vor Simone Ölz. STP













