Lauterach kürte sein “Moscht-Königspaar”

VN / 26.09.2025 • 13:50 Uhr
Das Königspaar bekam nebst Krone und Schärpe ein Mini-Mostfass und dann hieß es
Das Königspaar bekam nebst Krone und Schärpe ein Mini-Mostfass und dann hieß es: “Hoch die Gläser – pardon: Fässer – und Prost!” STP

Volksfest-Stimmung beim zweiten Anlauf für das “Jubiläums-Moschtival”.

Lauterach Von den Kleinsten im Entenecho bis zur gestandenen Bauernkapelle beherrschen Lauterachs Musikantinnen und Musikanten das Spiel mit vielfältigsten Instrumenten – und sie sind auch im Pokerspiel erfolgreich: Als zum ursprünglichen Termin des Jubiläums-Moschtfäschtes unsicheres Wetter vorhergesagt wurde, pokerten sie mutig und entschieden sich für den Ausweichtermin. Mit durchschlagendem Erfolg, denn beim zweiten Anlauf eine Woche später jubelten sie bei Kaiserwetter über ein Full House – einen Besucheransturm wie kaum einmal in der 25-jährigen Geschichte der “Moschtalgie” auf dem Sternenplatz. So mancher Stammgast konnte sich auf dem Bilderweg mit Fotos aus dem vergangenen Vierteljahrhundert wiederfinden und bestätigen: Ein würdiges Volksfest zum silbernen Jubiläum.

Premiere beim Moschtfäscht: Mit Hannah und Pascal wurde ein Moschtkönigspaar gekürt. PETER STRAUSS
Premiere beim Moschtfäscht: Mit Hannah und Pascal wurde ein Moschtkönigspaar gekürt. peter strauss

Zum Kaiserwetter ein Königspaar

Passend zum Kaiserwetter fand die erstmalige Kür des Moschtfäscht-Königspaares statt – nicht lupenrein demokratisch, sondern durch das Los bestimmt. Immerhin: Je mehr Stimmzettel für Kandidatin und Kandidat in die Wahlschale geworfen wurden, umso größer die Gewinnchance. Glücksgöttin Fortuna honorierte den großen Einsatz der Gäste aus Bizau, die sich beim Loskauf besonders ins Zeug legten, und entschied sich für Königin Hannah (Klarinette) und König Pascal (Schlagzeug). Bizau war als Gastmusik zum Moschtfäscht gekommen, stammt doch Bürgermeisters Gattin Cilli aus dem Wälderdorf am Hirschberg.

Die ganze Moscht-Palette vom Süßen über den Sturm und den klaren bis zum Kirsch-Spezial.   
Die ganze Moscht-Palette vom Süßen über den Sturm und den klaren bis zum Kirsch-Spezial.

Musik für jeden Geschmack

Nicht die einzige Musik, die die vielen Gäste unterhielt, denn die Fäscht-Macher hatten sich ein Programm mit Musik für jeden Geschmack zurechtgelegt: Die von Pfarrmoderator Virgiliu Demsa-Crainicu gehaltene Festmesse wurde von der Jugendkapelle Lauterach unter Leitung von Martin Schelling und Thomas Jäger gestaltet, und nach der Bizauer Musik mit ihrem Kapellmeister Mathias Klocker stellte Veronika Kaizler noch das “Entenecho” vor, ehe die Bradlberg Musig aufspielte. Zum Ausklang kam die vereinseigene Bauernkapelle auf die Bühne.

Zwei Schläge – und Bürgermeister Elmar Rhomberg konnte „As  ischt a'zapfat!“ vermelden.   
Zwei Schläge – und Bürgermeister Elmar Rhomberg konnte “As ischt a’zapfat!” vermelden.

Für den symbolischen Mostfassanstich hatten die Musikanten eine besondere Fassfüllung vorbereitet: eine 6,5-prozentige Apfel-Kirsch-Mischung, die ebenso großen Anklang fand wie die ganze Palette vom Süßmost über Sturm zum “trockenen” Moscht. Passend dazu die Moschtfäscht-Speisekarte u. a. mit Selchfleisch mit Knödel und Sauerkraut, Putenschnitzel mit Kartoffelsalat oder Vegi-Schupfnudeln. An der Moschtbar gab es Verhacktes, Speck- und Rettichbrot, Käseteller und Moschtplatte, an der Kaffeebar unter anderem Öpflküchle.

Vizebürgermeisterin Sabine Kassegger beim Moschtkrugschieben.
Vizebürgermeisterin Sabine Kassegger beim Moschtkrugschieben.

Kampf um den Schieberkönig

Neben dem “Königspaar durch Losentscheid” gab es noch einen König: den König der Moschtkrugschieber, der sich bei diesem Wettkampf selbst mit Geschick und Risiko selbst krönen musste, indem er den Mostkrug bei zehn Versuchen jeweils möglichst nahe an die Fünf-Meter-Marke zirkeln musste. Der Andrang war so gewaltig, dass der geplante Länderkampf Bizau (verstärkt durch den Bezauer Gemeindearzt Stefan Elsässer) und Lauterach (mit dem “parlamentarischen Legionär” Norbert Sieber) aus Zeitgründen abgesagt werden musste.

Großer Auftritt der jüngsten Musikantinnen und Musikanten: Veronika Kaizler dirigiert das Entenecho.   
Großer Auftritt der jüngsten Musikantinnen und Musikanten: Veronika Kaizler dirigiert das Entenecho.

Musikvereins-Obmann Jan Kühne, der das Fest moderierte, konnte am Ende Fabian Schedler als “Schieberkönig” auszeichnen. Doppeltes Pech hatte Josef Erath, der zuerst in einem spannenden Wettkampf den Sieg um 13 Zentimeter verpasste und dann noch disqualifiziert wurde, weil er bei der Siegerehrung nicht anwesend war. So rückten Thomas Germann und Peter Krenkel auf die Plätze zwei und drei nach. Hinter Rene Hörmann platzierte sich Christl Ölz als beste “Schieberin” – zwei Plätze vor Simone Ölz. STP

Pfarrmoderator Virgiliu Demsa-Crainicu hielt die Festmesse und segnete das Moschtfass.
Pfarrmoderator Virgiliu Demsa-Crainicu hielt die Festmesse und segnete das Moschtfass.
Musikobmann Jan Kühne (r.) und Bürgermeister Elmar Rhomberg (l.) präsentierten – assistiert von einem Dirndl-Quartett – „Moschtalgie“, die künftig in der Säge zu sehen ist.
Musikobmann Jan Kühne (r.) und Bürgermeister Elmar Rhomberg (l.) präsentierten – assistiert von einem Dirndl-Quartett – “Moschtalgie”, die künftig in der Säge zu sehen ist.
Moschtkrug-Schieber-Wettkampfkleiter Lothar Hinteregger hält nichts von digital und so - die Ergebnisse präsentiert er handschriftlich.   
Moschtkrug-Schieber-Wettkampfleiter Lothar Hinteregger hält nichts von digital und so – die Ergebnisse präsentiert er handschriftlich.
„Schieberkönig“ Fabian Schedler mit den Podiums-Nachrückern Thomas Germann und Peter Krenkel.   
“Schieberkönig” Fabian Schedler mit den Podiums-Nachrückern Thomas Germann und Peter Krenkel.
Die Jugendkapelle gestaltet traditionell den Feldgottesdienst.
Die Jugendkapelle gestaltet traditionell den Feldgottesdienst.
Die erste Runde Kirsch-Moscht war für die Prominenz.
Die erste Runde Kirsch-Moscht war für die Prominenz.
Die
Die “Entlein” sind stetig im Umbruch – der älteste Jahrgang scheidet im Sommer aus, ein neuer kommt hinzu.
Die Bradlberg Musig war wieder einmal Moscht-Fäscht-Orchester.
Die Bradlberg Musig war wieder einmal Moscht-Fäscht-Orchester.
Vom Grill und aus der Pfanne - regionale Spezialitäten.
Vom Grill und aus der Pfanne – regionale Spezialitäten.
Von der Bizauer Musik selbst gemixt: der Moscht-Fäscht-Kirsch.
Von der Bizauer Musik selbst gemixt: der Moscht-Fäscht-Kirsch.
Wegen des großen Andrangs musste der
Wegen des großen Andrangs musste der “Schieber-Länderkampf” Bizau gegen Lauterach abgesagt werden.
Ein Quartett der Lauteracher Bauernkapelle.
Ein Quartett der Lauteracher Bauernkapelle.
Full House auf dem Sternenplatz.
Full House auf dem Sternenplatz.
Das war Maßarbeit.
Das war Maßarbeit.