„Bin nicht nur Skirennläuferin“

Sport / 25.10.2023 • 20:35 Uhr
Für Katharina Liensberger ist der Weltcupstart in Sölden eine besondere Sache. Loop New Media
Für Katharina Liensberger ist der Weltcupstart in Sölden eine besondere Sache. Loop New Media

Vor Saisonstart in Sölden gibt die Göfnerin Einblicke in ihre Gefühlswelt.

Sölden Wie schon seit 30 Jahren startet die Skisaison mit dem Weltcup-Opening in Sölden. Dabei wird am Samstag auch Vorarlbergs Olympiasiegerin Katharina Liensberger im Riesentorlauf an den Start gehen. Gemeinsam mit ÖSV-Allrounder Marco „Blacky“ Schwarz stand die 26-jährige Göfnerin im Vorfeld Rede und Antwort im Interview.

Was macht Sölden und den Rettenbachgletscher so speziell für Sie, worauf wird es am Renntag ankommen?

Liensberger Für mich ist Sölden ganz besonders – ein Heimrennen, die vielen Fans, die Atmosphäre, das alles beflügelt mich so richtig. Man weiß nicht, wo man steht, trainiert ein halbes Jahr lang ohne Rennen, will natürlich die bestmögliche Performance zeigen. Der Nervenkitzel ist immer etwas ganz Besonderes.

Welche Rolle spielt der Fortschritt und die permanente Weiterentwicklung bei der Jagd nach der großen Kristallkugel?

Liensberger Für die große Kristallkugel braucht es sicher drei Disziplinen, in denen man aufs Podium fahren kann, um realistisch zu bleiben. Im Allgemeinen geht es um die ständige Weiterentwicklung.

Wie interpretieren Sie Ihre Rolle als Vorbild, vor allem für die vielen jugndlichen Fans?

Liensberger Ich sehe mich nicht nur als Skirennläuferin, sondern einfach auch als Mensch. Wenn ich so sein kann, wie ich bin, und das, was ich tue, auch bei anderen Begeisterung entstehen lässt, freut mich das persönlich immer sehr. Es gibt sehr viele Rollen und Vorbilder in unserer, aber auch in anderen Sportarten. Es tut einfach gut, wenn man merkt, dass man jemandem nacheifern kann. Damit wird die Latte noch höher gelegt, das ist was Schönes.

Was habt Sie sich zunächst nicht zugetraut und trotzdem erfolgreich erarbeitet?

Liensberger Wenn man sich etwas vorstellt und erreichen will, ist das noch lange nicht so, dass man es auch umsetzen und erreichen kann. Bei mir hat es bis zum ersten Weltcupsieg sehr lange gedauert. In Åre, am 13. März 2021, habe ich so gesehen eine sehr große Hürde überwunden. Ich war immer sehr knapp dran, oft haben nur ein paar Hundertstel gefehlt. Man stellt sich zwar im Kopf vor, dass man es umsetzen kann, aber dass es dann auch in Erfüllung geht, da braucht es sicherlich auch das Quäntchen Glück dazu.

Hatte Sie Vorbilder? Wenn ja, welche?

Liensberger Bei mir waren es viele. Lindsey Vonn, Mikaela Shiffrin, Marcel Hirscher, Hermann Maier, Didier Cuche – es gibt so viele Namen, die ich nennen könnte, aber das Wesentliche war für mich trotzdem immer, meinen eigenen Weg zu gehen und meine eigene Geschichte zu schreiben.