Eine Niederlage ohne einen Gegentreffer

Sport / 25.10.2023 • 21:24 Uhr
Selbst für den lehrbuchmäßigen Ura-Mawashi-Geri (Fußtechnik an den Kopf der Gegnerin) erhielt Bettina Plank keine Wertung. Grafoner
Selbst für den lehrbuchmäßigen Ura-Mawashi-Geri (Fußtechnik an den Kopf der Gegnerin) erhielt Bettina Plank keine Wertung. Grafoner

Bettina Plank bei Karate-WM in Vorrunde ausgeschieden.

Budapest Im Fußball sind es die Tore, die über Sieg oder Niederlage entscheiden. Beim Karate sind es die Punkte, die über Freud und Leid nach einem Kampf den Ausschlag geben. Nach ihrem vergoldeten Auftritt Ende Juni und der erfolgreichen Titelverteidigung bei den Europaspielen in Polen war es Karateka Bettina Plank bei der Weltmeisterschaft in Budapest nicht vergönnt, beim Saisonfinale das nächste Erfolgskapitel zu ­schreiben. Die 31-jährige Feldkircherin schied in der 50-kg-Klasse nach zwei Kämpfen vorzeitig aus.

Kampfrichterentscheidung

Nach einem 0:0 im Auftaktkampf gegen Sofia Cardenas Balcazar aus Kolumbien wurde Plank mit 3:1-Kampfrichterstimmen zur Siegerin erklärt. Im anschließenden Duell gegen die regierende Europameisterin und WM-Zweite Sahra Hubrich konnte ebenfalls keine der beiden Athletinnen während der drei Minuten Kampfzeit eine Wertung erzielen. Obwohl Plank die viel aktivere Kämpferin war, wurde die Deutsche mit 4:0 Stimmen zur Siegerin erklärt. „Natürlich ist die Enttäuschung riesengroß. Gleichzeitig gibt es aber auch nicht wirklich viele Kritikpunkte. Ich habe in beiden Kämpfen versucht, aktiv zu sein, habe immer wieder Angriffe gestartet. Es gab sowohl gegen Cardenas als auch gegen Hubrich einige Angriffsaktionen von mir, die eigentlich für eine Wertung hätten reichen müssen“, betont Plank. „Dies wurde mir nicht nur von meinem Trainer, sondern auch anderen Experten beim Verlassen der Halle bestätigt. Doch davon kann ich mir nichts kaufen. Dies ändert nichts am Aus und einem extrem bitteren Wettkampf. Ich muss die Geschehnisse so akzeptieren, werde aber diese Unsachlichkeit wohl nie verstehen.“

Im Teameinsatz

Für Hamsat Israilov (60 kg) endete das WM-Debüt in der Eliteklasse in Runde eins nach einer 1:3-Niederlage gegen den Indonesier Saputra Ari. Heute sind Hanna Devigili im Kumite-Team und das Trio Vincent Forster, David Nussbaumer und Felix Wagner im Kata-Team im Einsatz. VN-JD

„Es gab in beiden Kämpfen Aktionen von mir, die für eine Wertung hätten reichen müssen.“