Der Wind der Veränderung

Sport / 30.10.2023 • 20:38 Uhr
In „Luschnou“ muss sich vieles ändern, um zurück in die Erfolgsspur zu kommen.Gepa
In „Luschnou“ muss sich vieles ändern, um zurück in die Erfolgsspur zu kommen.Gepa

Die Krise bei Austria Lustenau verschärft sich. Entscheidungen werden vertagt.

Lustenau Es war ein schmerzhafter Aufprall, den Austria Lustenau am Sonntag erlebte. Die 0:4-Heimniederlage gegen Hartberg war nicht nur eine Pleite von vielen, sondern zerstörte einerseits das zarte Pflänzchen der Hoffnung auf Besserung, das nach dem Punktegewinn gegen Blau-Weiß Linz aufgekeimt war, und ließ andererseits die Stimmung im Reichshofstadion kippen. Die Fans, die lange Geduld mit den Leistungen ihrer Mannschaft zeigten, hatten genug und forderten das Team auf, endlich „zu kämpfen“.

Wenn es doch nur so einfach wäre. Einem Spieler wie Pius Grabher, der als Grün-Weißer auf die Welt gekommen ist, kann man den Willen zum Kampf nicht absprechen. Doch was passiert, wenn Grabher in seiner tiefen Verunsicherung versucht, einen Fehler auszubügeln, sah man bei seinem rücksichtslosen Foul an Mamadou Sangare, für das der 30-Jährige am Montag vom Strafsenat der Bundesliga für drei Spiele plus einem auf Bewährung gesperrt wurde. Zumindest bei ihm scheiterte es nicht am Wollen. Doch die Verunsicherung ist innerhalb der grün-weißen Reihen förmlich greifbar, kein Einziger agiert derzeit auf jenem Niveau, das er in der Vorsaison erreicht hatte.

Die Trainerfrage

Die Klub-Verantwortlichen setzen sich jeden Montag zusammen, um das Wochende nachzubesprechen, so auch gestern. Grundlegende Entscheidungen wurden dabei noch keine gefällt. Nach außen stellen sich die Verantwortlichen wie Sportkoordinator Alexander Schneider im Interview nach dem Spiel demonstrativ und offensiv hinter Trainer Markus Mader. Der Coach genießt noch den Bonus des Aufstiegstrainers und ist innerhalb des Vereins ob seiner sympathischen und bodenständigen Art sehr beliebt. Doch die sportlichen Ergebnisse rütteln langsam an der Reputation Maders.

Allerdings gibt es nicht nur bei der Trainerfrage Bruchlinien innerhalb des Vereins, die sportliche Herangehensweise ist innerhalb des vierköpfigen Sportgremiums eine sehr unterschiedliche. Verschiedene Ansätze, die in Erfolgszeiten befruchtend wirken können, werden im Misserfolg schnell zu Streitpunkten.

Lange Busfahrten

Heute tritt die Mannschaft inklusive Trainerteam und Sportkoordinator die Reise in Richtung St. Pölten an, wo am Mittwoch das ÖFB-Cup-Spiel wartet. Anschließend geht es direkt weiter nach Wien zum Auswärtsspiel bei der violetten Austria. Die Reise birgt die Chance zur inneren Einkehr und zu vielen Einzelgesprächen. In der leisen Hoffnung auf den frischen Wind der Veränderung.