Entscheidung nötig
Die Mühlen des Fußballgeschäfts mahlen zuverlässig, auch in Lustenau. Nach einer Negativserie wie der derzeitigen würde in jedem Verein der Welt die Frage nach der Zukunft des Trainers gestellt. Nur die Antwort auf diese Frage ist – anders als manche glauben – offen. Ein Verein muss sich nicht für einen Trainerwechsel entscheiden. Der SC Freiburg ist mit Christian Streich 2015 abgestiegen und erreichte später dennoch den Europapokal. Ebenso hielt die WSG Tirol an Thomas Silberberger fest, als dieser nach der Aufstiegssaison 2020 auf dem letzten Platz landete und der sportliche Abstieg nur durch die Mattersburg-Pleite verhindert wurde. Die Austria hat analog dazu die Option, an Mader festzuhalten; selbst wenn der Verein mit dem 55-Jährigen am Saisonende absteigen würde. Ist das der Wille der Austria-Verantwortlichen, braucht es jetzt ein klares Bekenntnis für eine gemeinsame Zukunft über die Winterpause hinaus. Auch um den Spielern jegliche Ausreden zu nehmen und vor der zweiten Transferperiode der Saison für Klarheit zu sorgen.
Gibt es kein Bekenntnis zur bedingungslosen Treue wäre eine sofortige Trennung besser für alle Seiten. Sportlich gibt es genügend Gründe, die dafür sprächen; das Hartberg-Spiel reicht als Anschauungsobjekt. Ein neuer Coach ist nicht automatisch besser und kompetenter, aber er würde jedenfalls einen neuen Reiz setzen. Bei den derzeitigen Leistungen ist nämlich alles, was anders läuft, (zumindest kurzfristig) automatisch besser.
Johannes Emerich
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