Sechs Gründe für den Austria-Aufstieg

Krisenklub Austria Lustenau geht angeschlagen ins Cup-Achtelfinale gegen St. Pölten.
St. Pölten Fast nichts spricht derzeit für einen sportlichen Erfolg der Austria im heutigen ÖFB-Cup-Achtelfinale gegen den SKN St. Pölten. Zu enttäuschend waren die vergangenen Leistungen der Grün-Weißen, und zu wenig Entwicklung war am vergangenen Sonntag gegen den TSV Hartberg erkennbar. Doch die Lustenauer fahren nicht in die niederösterreichische Landeshauptstadt, um eine weitere Niederlage einzustecken. Denn es gibt genügend Argumente für ein Weiterkommen der Lustenauer gegen den ambitionierten Zweitligisten, man muss nur sehr genau hinsehen.

Der Klassenunterschied
Während die Gegner der Lustenauer in den vergangenen Wochen Red Bull Salzburg, Rapid Wien oder TSV Hartberg hießen, spielte St. Pölten gegen Teams wie Stripfing, Liefering oder Admira. Der Kader der Lustenauer ist deutlich wertvoller als jener der St. Pöltener, der hinter Liefering der „Teuerste“ der Liga ist. Der Unterschied zwischen Bundesliga und 2. Liga ist groß, die Austria ist dadurch ein deutlich höheres Niveau gewohnt.

Der Pokalspezialist
Zwei Finalniederlagen und fünf Teilnahmen am Viertelfinale: Austria Lustenau ist das mit großem Abstand erfolgreichste Vorarlberger Team in Pokalbewerben. Nach drei Jahren mit frühem Ausscheiden ist es wieder mal Zeit für ein Weiterkommen in die Runde der letzten Acht.

Besser in der Fremde
Die Lustenauer sind sowohl in der Heim- als auch in der Auswärtstabelle das Schlusslicht der Bundesliga. Doch immerhin konnten sie außerhalb des Reichshofstadions drei Punkte erobern und verließen damit häufiger den Platz ohne Pleite als mit einer Niederlage. In Lustenau setzte es dagegen sieben Niederlagen in Folge mit einem desaströsen Torverhältnis von 2:22. Insofern ist es wohl von Vorteil, dass den Grün-Weißen bei der Cupauslosung ein Auswärtsspiel zugewiesen wurde.

Die Serie gegen Zweitligisten
Es ist ganze 8610 Tage her, dass Austria Lustenau im Cup gegen einen Verein aus der 2. Liga ausgeschieden ist. In der Saison 1999/2000 kassierten die Grün-Weißen beim SV Braunau – die Oberösterreicher wurden zwei Jahre später aufgelöst – in der dritten Cuprunde eine 2:4-Niederlage. Es war der Anfang einer zehn Spiele andauernden Niederlagenserie, die im Abstieg aus der Bundesliga endete. Im 21. Jahrhundert trafen die Lustenauer im Cup immerhin sieben Mal auf Vertreter der zweithöchsten Spielklasse, sieben Mal stiegen die Lustenauer in die nächste Runde auf.

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Der Cup hat eigene Gesetze
Elf Tore hat die Elf von Trainer Markus Mader in den beiden Cupspielen der Saison erzielt, mehr als das Doppelte wie in zwölf Ligaspielen. Vor allem die Stürmer durften aus dem Pokalbewerb viel Selbstvertrauen mitnehmen. Sowohl Fridrikas (vier Tore), Namory Cisse (zwei Tore) als auch Nikolai Baden Fredriksen (zwei Tore) trugen sich in die Schützenliste ein.

Die Verunsicherung des Gegners
Die Austria steckt zwar in einer Krise, doch das Saisonziel Klassenerhalt ist durchaus noch in Reichweite der Grün-Weißen. Prekärer ist die Lage beim heutigen Gegenüber St. Pölten. Die Niederösterreicher sind mit dem Ziel Aufstieg in die Saison gestartet, nach zwölf Runden scheint der erste Platz völlig außer Reichweite, eine Rückkehr in die höchste Spielklasse ist ob eines Rückstandes von 14 Punkten auf Tabellenführer GAK völlig illusorisch.