Tenniskrimi ohne Happy End

Sport / 12.11.2023 • 21:43 Uhr
Tamira Paszek sorgte am Finaltag mit einem 7:5-,5:7-,6:3-Sieg über Giuliana Olmos für den 2:2-Ausgleich. Am Tag zuvor unterlag die Dornbirnerin gegen Fernanda Contreras 2:6, 5:7. GEPA
Tamira Paszek sorgte am Finaltag mit einem 7:5-,5:7-,6:3-Sieg über Giuliana Olmos für den 2:2-Ausgleich. Am Tag zuvor unterlag die Dornbirnerin gegen Fernanda Contreras 2:6, 5:7. GEPA

ÖTV-Frauen mit 2:3-Niederlage im Play-off-Duell gegen Mexiko im Billie-Jean-King-Cup.

Schwechat Österreichs Tennis-Frauen müssen im Billie-Jean-King-Cup den Gang zurück in die Europa/Afrika-Zone I antreten. Hatte man diesen Abstieg im Vorjahr in Schwechat mit einem 3:2 gegen Lettland abgewendet, gab es ebendort im Play-off eine hauchdünne 2:3-Niederlage gegen Mexiko. Die Mittelamerikanerinnen nehmen damit 2024 an der Weltgruppen-Qualifikation teil. Entscheidend war wie 2022 das abschließende Doppel, davor hatte es eine Duplizität der Ereignisse gegeben.

Hatte schon der erste Tag wie im Vorjahr gegen die Baltinnen mit einer Niederlage von Tamira Paszek und einem Sieg von Sinja Kraus begonnen, setzte sich das da capo am Sonntag mit einer Niederlage von Kraus und einem Erfolg von Paszek fort. Und wieder traten Kraus und Melanie Klaffner an, um den Umschwung perfekt zu machen. Fernanda Contreras und Giuliana Olmos sorgten jedoch diesmal für einen Gesamterfolg des Gäste-Teams, sie entschieden das Abschlussmatch mit 6:3, 3:6, 6:7(6) für sich.

Die individuell von Emilio Sanchez betreute Contreras avancierte letztlich zur Heldin der Mexikanerinnen. Vor dem Doppel-Triumph mit Olmos hatte sie nach dem Auftakterfolg über Paszek (6:2, 7:5) auch das Einzel der beiden Nummer-1-Spielerinnen gewonnen, gab Kraus mit 0:6, 7:5, 6:4 das Nachsehen. Paszek hielt danach Rot-Weiß-Rot mit einem 7:5-, 5:7-, 6:3-Kampfsieg nach 2:35 Stunden Spielzeit gegen Olmos im Spiel. Im ersten Satz glich die Mittelamerikanerin dreimal einen Break-Rückstand aus, doch die Dornbirnerin nahm Olmos den Aufschlag ein viertes Mal ab. In Satz zwei vergab Paszek einen 4:2-Bonus, die Entscheidung im Durchgang drei brachte ein Break Paszeks zum 5:3. Beim Ausservieren behielt sie die Nerven. „In dieser habe ich ein paar graue Haare mehr dazubekommen“, meinte die Siegerin danach.

Sie habe aktiver gespielt als am Tag davor und versucht, reinzugehen in den Ball. „Damit habe ich mir einen Vorsprung verschafft. Ich habe mich echt wieder gut reingekämpft, war geduldig und habe versucht, die Ruhe zu bewahren.“ Sehr geholfen habe ihr die Unterstützung von der ÖTV-Bank, Familie und Freunden. Paszek: „Ich habe in entscheidenden Momenten den kompletten Rückhalt mitgenommen vom Team. Egal, wo ich hingeschaut habe, waren Fäuste zu sehen – eine mega-positive Stimmung.“

Das Doppel war nichts für schwache Nerven. Kraus/Klaffner lieferten den routinierten Olmos/Contreras ein Duell auf Augenhöhe, dem lediglich die Krönung verwehrt blieb.

Beim Finalturminer der Weltgruppe in Sevilla haben Kanadas Frauen Geschichte geschrieben. Teenager Marina Stakusic und Leyla Fernandez haben mit Einzelsiegen über Martina Trevisan und Jasmine Paolini erstmals in der 60-jährigen Geschichte dieses Traditionsbewerbs die Trophäe nach Kanada geholt. Sie folgten damit ihren männlichen Kollegen, die im November 2022 erstmals den Davis Cup nach Kanada geholt hatten.

„In dieser Partie habe ich definitiv ein paar graue Haare mehr dazubekommen.“

Glückwünsche für Paszek von der verletzten Julia Grabher.GEPA
Glückwünsche für Paszek von der verletzten Julia Grabher.GEPA
ÖTV-Präsident Martin Ohneberg fieberte auf der Tribüne mit. GEPA
ÖTV-Präsident Martin Ohneberg fieberte auf der Tribüne mit. GEPA