Das erste Ziel heißt schmerzfrei

Thiem lässt seinen angeschlagenen Körper im Performance Center von Red Bull durchchecken.
Wien Nachdem er die erste Zeit seiner Off-season u. a. mit zwei Besuchen auf Fußballplätzen, einem eigenen Fußball-Einsatz und mit seinen zwei Hunden verbracht hatte, ist Dominic Thiem mit seinem Bruder und Manager Moritz nach Thalgau aufgebrochen. In Salzburg will der 30-jährige Ex-Weltranglistendritte auch sein angeschlagenes rechtes Knie genauer anschauen lassen. „Ich habe seit über einem Jahr Probleme damit, doch mit dem Adrenalin und dem Druck habe ich es ganz gut gemeistert. Aber es ist ein bisschen nervig“, gestand Thiem.
Reif für die Insel
Der Lichtenwörther hat viel Fitnesstraining und Laufen vor sich und wird die ersten Monate 2024 auch viel auf Hartplatz verbringen. Darum ist ein guter Aufbau sehr wichtig. „Ich werde versuchen, in der Off-season schmerzfrei zu werden“, so Thiem. Mit Lesen, seiner Familie und auch den ersten Teilen der Arnold-Schwarzenegger-Doku auf Netflix habe er auch Zeit verbracht. Kommende Woche ist Thiem dann reif für die Insel, genauer gesagt eine kleine griechische, auf der er eine Woche urlauben wird. „Dort hat es 15 Grad, es gibt gute Luft, das Meer und gutes griechisches Essen.“ Zudem verriet Thiem bei einem Fancast der US-Website von Essentially Sports, dass er schon seit einiger Zeit fast täglich meditiere. „Es gibt heute so viele Ablenkungen wie Telefon, TV. Es hat mir geholfen, auch einmal eine Zeit lang gar nichts zu tun.“ Großes Thema ist für ihn Nachhaltigkeit. Thiem steht ja seit einiger Zeit für Naturverbundenheit und Naturschutz. Die zuletzt große Diskussion um die vielen verschiedenen Tennisbälle auf der Tour ebenso wie deren nachlassende Qualität könne man vielleicht auch nutzen, so Thiem, um „Bälle aus Bällen“ zu erzeugen.
Optimistischer Ausblick
Aus sportlicher Sicht hofft der Niederösterreicher, dass er sein Momentum im Finish des Jahres in die Saisonvorbereitung mitnehmen kann. „Und dann mit voller Power nach Australien. Ich hoffe, dass ich eine beständige Saison spielen kann. Die zweite Hälfte dieses Jahres war viel besser, ich möchte ein volles Jahr so spielen.“ Auf eine Fan-Frage, ob er glaubt, jemals wieder so gut wie bei seinem Major-Titel 2020 in New York spielen zu können, war Thiem optimistisch: „Ja, das glaube ich. Ich habe meine Schläge und meine Power wieder. Jetzt geht es darum, wieder stabil zu spielen und Selbstvertrauen zu gewinnen.“
2019 hatte sich Thiem in Sachen Doping im Tennis geäußert und seinen Sport als clean bezeichnet. Ob er das weiterhin glaube, wo doch Simona Halep aktuell für vier Jahre gesperrt ist? „Wir werden so oft kontrolliert. Ich habe Angst vor jedem Getränk, das ich trinke. Wir haben Blut- und Urintests um sechs in der Früh oder um zehn am Abend, oft zweimal in der Woche. Ich glaube, das Tennis ist sehr sauber.“