Diszipliniert, aber zu ungefährlich

Sport / 28.11.2023 • 22:29 Uhr
Michael Pastujov konnte Pustertal-Keeper Andreas Bernard als einziger Pioneer bezwingen. Paulitsch (3)
Michael Pastujov konnte Pustertal-Keeper Andreas Bernard als einziger Pioneer bezwingen. Paulitsch (3)

Die Bemer Pioneers Vorarlberg müssen sich dem HC Pustertal mit 1:2 geschlagen geben.

Feldkirch Die Bemer Pioneers Vorarlberg haben aus ihren Fehlern der vergangenen Spiele gelernt und stehen am Ende dennoch mit leeren Händen da. Nach der Strafenorgie in Bozen musste das Team von Trainer Dylan Stanley gegen den HC Pustertal kein einziges Mal auf die Strafbank. Die neue Diszipliniertheit der Feldkircher legte den Grundstein für eine Führung nach zwei Dritteln, doch am Ende gingen den ersatzgeschwächten Hausherren die Luft aus.

Stanley hatte wie angekündigt seine Linien durcheinandergemischt. An der Seite des Topduos Steven Owre und Guus van Nes lief Michael Pastujov anstelle von Daniel Woger auf. Der Dornbirner wurde stattdessen zu Yannick Lebeda und Kevin Macierzynski in die dritte Linie beordert.

Die Gäste aus dem Pustertal, die mit dem Selbstvertrauen zweier Siege gegen KAC und VSV nach Feldkirch gekommen waren, begannen verhalten und konzentrierten sich vorerst nur auf die Defensive. Die Pioneers waren das aktivere Team und kamen durch Nick Pastujov zu einer ersten Möglichkeit. Der 25-Jährige blieb nach einem Solo mit seinem Backhandschuss aber an Andreas Bernard hängen (6.). Die Schussstatistik von 12:5 zugunsten der Pioneers im ersten Drittel zeigte die Vorteile der Hausherren, die allerdings zu wenig zwingend agierten.

Nach der ersten Pause änderte sich zunächst wenig. Bis der Bru­necker Mats Frycklund zum zweiten Mal an diesem Abend auf die Strafbank musste. Nach nur acht Sekunden Überzahl klingelte es im Pustertal-Gehäuse. Michael Pastujov war nach dem Bullygewinn nach innen gezogen, sein Abschluss rutschte Bernard durch und wurde zum Führungstreffer der Pioneers (22.). Im Anschluss war es immer wieder Topscorer Steven Owre, der es versuchte, Großchancen konnte sich der Kalifornier aber keine erspielen.

Unhaltbarer Ausgleich

Nach einigen Minuten Schockstarre begannen auch die Gäste, Eishockey zu spielen. Ryan Stanton scheiterte mit seinem Schlagschuss nach einer schlechten Klärungsaktion von Woger zunächst an Alex Caffi (35.). Nur wenige Sekunden später stoppte der Italiener den alleine durchbrechenden Matthias Mantinger (36.). Als auch Rick Schofield (36.) und Dante Hannoun (40.) den Puck nicht an Caffi vorbeibrachten, retteten sich die Feldkircher mit einer Führung in die Kabine.

Doch nach Wiederbeginn machten die Wölfe dort weiter, wo sie aufgehört hatten, und wurden für ihr spätes Engagement belohnt. Ein Schlagschuss von Stanton schlug genau im Kreuzeck ein (44.). Die Pioneers steigerten sich nun wieder, das bessere Ende hatten dennoch die Südtiroler. Christian Bull ließ sich zu leicht aus dem Slot locken, in seinem Rücken wurde Hanoun angespielt und legte den Puck an Caffi vorbei zum 2:1 ins Netz (55.).

Die Schlussoffensive in Überzahl brachte dem Stanley-Team in den finalen Sekunden noch einige Abschlüsse, der Puck fand aber nicht mehr den Weg ins Netz.

„Wir sind unserem Spielplan gefolgt. Damit bin zufrieden, es geht nicht nur ums Ergebnis.“