Reif für Europas Elite

Sport / 03.12.2023 • 21:39 Uhr
Bregenz Handball erkämpfte sich dank einer starken Leistung den Aufstieg.Zaponig
Bregenz Handball erkämpfte sich dank einer starken Leistung den Aufstieg.Zaponig

Bregenz Handball steigt in das Achtelfinale des EHF European Cups auf.

Sandefjord Es war keine Gala und vor allem kein Selbstläufer für Bregenz Handball. Gegen die starken Norweger von Runar Sandefjord brauchte es harte Arbeit und die richtigen Schlüsse aus einer schwierigen Anfangsphase, um die Überraschung wahr zu machen und ins Achtelfinale des European Cups einzuziehen.

Nach ihrer bravourösen Leistung im Hinspiel waren die Bregenzer mit einer Vier-Tore-Führung in den Norden gereist. Doch die Startphase lief nicht nach Wunsch für das Team von Marko Tanaskovic. Nach gut fünf Minuten führten die Hausherren bereits mit 5:1. Besonders defensiv hatte sich Sandefjord gut auf die Bregenzer eingestellt. Kreisläufer Tobias Wagner hatte einen ganz schweren Stand und wurde stets gedoppelt, auch Michael Mahr brauchte bis zu seinem ersten Treffer zehn Minuten. Da die Mitte dicht war, gelang einzig über die Außenspieler Robin Kritzinger und Sebastian Burger Entlastung. Dennoch hatten die Hausherren den Rückstand aus dem Hinspiel bereits nach zwölf Minuten ausgeglichen und gingen kurz darauf sogar mit 11:5 in Führung. Ein Abstand, der den direkten Aufstieg von Sandefjord bedeutet hätte.

Krois wird zum besten Spieler

Tanaskovic reagierte mit einem Timeout und brach damit die Run-and-Shoot-Offensive der Norweger. Kurz darauf brachte er Keeper Jan Kroiss für Ralf Patrick Häusle, was sich im weiteren Spielverlauf als goldrichtige Entscheidung herausstellen sollte. Kroiss trieb die Hausherren zur Verzweiflung, stoppte den 100-fachen norwegischen Nationalspieler Christoffer Rambo und entschärfte 15 der 31 Würfe auf sein Tor. Bis zur Pause kam vor allem die Offensive der Bregenzer besser ins Spiel und hielt den Abstand auf 14:19.

Burger gelingt der „Steal“

Nach der Pause mussten sich die Bregenzer dennoch weiter steigern. Das gelang, weil nun die Defensive deutlich besser stand und weniger einfache Tore des Europapokal-Halbfinalisten der Vorsaison zuließ. Der Abstand zwischen den beiden Teams pendelte bis zur Schlussphase zwischen drei und vier Toren. Ein Krimi war damit vorprogrammiert.

Fünf Minuten vor Schluss gelang Mahr ein „Big Play“ mit Tor und einer Zwei-Minuten-Strafe gegen Sander Myklebust. In Überzahl verkürzte Matic Kotar auf 26:29, nun waren die Hausherren gefordert. Doch Rambo tauchte in der entscheidenden Phase ab und Tord Knutsen unterliefen zwei technische Fehler. Auch weil Burger bei einem Pass des Sandefjord-Spielmachers hellwach war und den Ballgewinn sicherte. Auf der Gegenseite machten Andreas Schröder und Tobias Wagner alles klar. Die 28:29-Niederlage schmeckte am Ende wie ein Sieg, weil Bregenz als Achtelfinalist im internationalen Geschäft überwintert. „Es war unglaublich schwer und enorm wichtig, dass wir bei einem zwischenzeitlichen Sechs-Tore-Rückstand nicht aufgegeben haben“, freute sich Tanaskovic über die Leistung seines Teams, „der Aufstieg in die nächste Runde bedeutet der Mannschaft und dem gesamten Verein sehr viel.“