Wien oder Ambrì? Eine neue Heimat nach Weihnachten

Sport / 13.12.2023 • 20:30 Uhr
Kilian Zündel bei der WM 2022 im Trikot des ÖEHV-Teams. <span class="copyright">Gepa</span>
Kilian Zündel bei der WM 2022 im Trikot des ÖEHV-Teams. Gepa

Kilian Zündel trifft mit Österreich am Donnerstag auf Ungarn.

Klagenfurt „Unser Ziel ist sicher, dass wir beide Spiele gewinnen“, gibt sich Kilian Zündel am Tag vor dem Österreich-Cup selbstbewusst. Der Verteidiger trifft heute (19 Uhr) mit der österreichischen Nationalmannschaft in der Klagenfurter Heidi-Horten-Arena auf Ungarn. Am Freitag folgt das zweite Duell im Rahmen des Österreich-Cups entweder gegen Italien oder Polen. Für die ÖEHV-Auswahl geht es vor allem um eine Leistungssteigerung im Vergleich zum Deutschland-Cup Anfang November in Landshut, als das rot-weiß-rote Team drei deutliche Niederlagen kassierte. „Wir hatten viele Ausfälle, aber wir haben nicht so gespielt, wie wir es gerne getan hätten“, erinnert sich Zündel. Der 22-jährige Dornbirner gehört trotz seines jungen Alters bereits zu den etablierten Nationalspielern. Bei den vergangenen beiden Weltmeisterschaften war Zündel jeweils Teil des Teams von Trainer Roger Bader, im Mai will er in Prag den WM-Hattrick vollmachen.

Kilian Zündel am Weg zum Spiel. <span class="copyright">Gepa</span>
Kilian Zündel am Weg zum Spiel. Gepa

Mitten im Streit der Klubs

Dazu braucht der Schweiz-Legionär regelmäßige Einsätze im Verein. Doch die derzeitige Situation von Zündel ist kompliziert. Nach einer Leistenverletzung im September verpasste er den Saisonstart bei seinem Klub Ambrì-Piotta. Anschließend kam er nur zu zwei Einsätzen aufgrund von Verletzungen seiner Kollegen, ansonsten blieb ihm nur ein Platz auf der Tribüne. „Ich habe dann den Wunsch geäußert, zu einem Verein zu wechseln, bei dem ich spiele“, erinnert sich Zündel. Bei den schwächelnden Vienna Capitals wurden ohnehin Verstärkungen gesucht, der österreichische Nationalspieler Zündel passte als Leihspieler perfekt in das Profil der Capitals.

Bei Ambrì gilt Zündel als Mann der Zukunft. <span class="copyright">KO</span>
Bei Ambrì gilt Zündel als Mann der Zukunft. KO

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Doch Zündels Ex-Verein machte dem Vorhaben zunächst einen Strich durch die Rechnung und verlangte von den Wienern eine Ausbildungsentschädigung. Die Sache zog sich eine Woche, Zündel durfte weiterhin nur zusehen. „Ich konnte nichts machen. Meine Sorge war, dass der Streit der Klubs auf mich zurückfällt. Aber beide Vereine haben das schnell klargestellt. Es war eine Erfahrung, die ich nicht noch mal machen möchte“, erzählt der Dornbirner. Sechs Spiele bestritt Zündel im Trikot der Wiener, lieferte zwei Vorlagen und überzeugte mit guten Leistungen. „In der Ice Hockey League hat man mehr Zeit, außerdem lässt die Qualität hinter den beiden Toplinien spürbar nach“, zieht er einen Vergleich zwischen der Schweizer National League und der österreichischen Ice-Liga. Nach einem Monat in Wien ereilte ihn allerdings der Anruf aus Ambrì, aufgrund einiger Verletzungen wurde er ins Tessin zurückbeordert. Einen Tag und neuneinhalb Stunden Autofahrt später stand er bereits wieder für seinen Stammverein im Derby gegen Lugano auf dem Eis.

Bei den Capitals schlüpfte Zündel gleich in eine Führungsrolle. <span class="copyright">Gepa</span>
Bei den Capitals schlüpfte Zündel gleich in eine Führungsrolle. Gepa

Ebenso in den folgenden drei Spielen. Trotzdem weiß der 22-Jährige nicht, wo er kommende Woche seine Schlittschuhe schnüren wird. Denn die Verletztenliste bei Ambrì leert sich langsam, die Capitals würden gerne wieder auf seine Dienste bauen. „Stand jetzt fahre ich nach dem Österreich-Cup wieder zurück nach Ambrì, nach Weihnachten oder nach dem Spengler Cup kann es gut sein, dass ich wieder nach Wien wechsle“, erzählt Zündel, der aktuell besser aus dem Koffer lebt. Wenn es sich der ÖEHV-Teamverteidiger aussuchen könnte, ginge es eher früher als später zurück in die österreichische Bundeshauptstadt, „weil ich dort eine ganz andere Rolle spiele. Das wäre für meine Entwicklung sicher besser“. Das letzte Wort liegt in dieser Causa allerdings bei seinem Stammverein Ambrì.

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