Leben wie Luka auf Rhodos

Sport / 20.12.2023 • 17:05 Uhr
Luka Brajkovic vor seinem Appartement in Rhodos. <span class="copyright">Ernst </span><span class="copyright">Weiß</span>
Luka Brajkovic vor seinem Appartement in Rhodos. Ernst Weiß

Der Feldkircher Basketball-Legionär fühlt sich in Griechenland wohl und brillierte beim All-Star-Game.

Karditsa, Rhodos Während sich im Vorarlberger Rheintal Nebel und Regenschauer abwechseln, sitzt Luka Brajkovic vor seinem Appartement auf Rhodos und genießt die Sonne. Der 24-Jährige wechselte im Sommer nach Griechenland und hat bei seinem neuen Klub Kolossos Rhodos sein Glück gefunden. Der Power Forward ist der effizienteste Spieler der starken griechischen Liga. In der Punktestatistik liegt Brajkovic auf Rang drei, bei den Rebounds und den Blocks ist er jeweils die Nummer zwei des Landes – Brajkovic dominiert derzeit die griechischen „Bretter“ (wie das Backboard jedes Basketballkorbes genannt wird).

Bei Kolossos übernimmt der Big Man viel Verantwortung. <span class="copyright">Ernst Weiß</span>
Bei Kolossos übernimmt der Big Man viel Verantwortung. Ernst Weiß

Die Wahl ins griechische All-Star-Game kam deshalb nicht überraschend, ein Erlebnis war es für den ehemaligen College-Basketballer der Davidson Wildcats trotzdem. „Für mich war es eine Premiere, ich war davor noch nie bei einem All-Star-Game dabei. Am Ende stand 177:165 als Ergebnis auf der Anzeigetafel, jeder Spieler geht mit der Devise ‚keine Defense‘ ins Spiel. Es ist mehr eine Show für die Fans und ein cooles Event“, erzählt Brajkovic. Nach einigen Minuten Anlaufschwierigkeiten beim Bestschießen – „in den ersten Minuten wusste ich gar nicht, was ich machen soll“ – drehte der Kolossos-Big-Man groß auf. Am Ende war er mit 25 Punkten der zweitbeste Werfer seines Teams, das auch als Sieger vom Platz ging. Besonders beeindruckend war die Drei-Punkte-Wurf-Statistik des Feldkirchers. Sieben Treffer bei sieben Versuchen sind außergewöhnlich, unabhängig wie ernst die gegnerische Defensive die Partie nahm. „Das hat es bei mir noch nie gegeben. Sieben Dreier in Folge muss man erst mal treffen, vor allem waren einige aus der Bewegung und dem Dribbling. Es hat mir einfach Spaß gemacht“, sagt der 24-Jährige.

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Der Fokus des Forwards liegt aber bereits auf den nächsten Ligaspielen mit Kolossos. Am 23. Dezember treffen Brajkovic und Co auswärts auf Marousi, einem Vorort von Athen. Bei einem Sieg gegen den Tabellennachbarn und einer Niederlage von Peristeri gegen AEK im Parallelspiel würde Kolossos der Sprung auf Rang sechs gelingen, damit würde sich der Inselclub für den griechischen Cup qualifizieren. Die Teilnahme am Play-off gilt als Saisonziel von Rhodos. Um dieses zu erreichen, haben sich die Griechen gestern mit dem britisch-kanadischen Center Simisola Shittu verstärkt. Er soll mit Brajkovic für noch mehr Dominanz in der Zone sorgen.

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Ein Leben im Paradies

Doch nicht nur basketballerisch hat sich für Brajkovic in Griechenland nach einem schwierigen Jahr in Nordspanien vieles zum Besseren gewendet. Der Feldkircher genießt das Leben auf Rhodos bei aktuell 25 Grad Lufttemperatur. „Es ist atemberaubend schön. Gestern war ich im Meer schwimmen, vor einem Jahr war ich zu dieser Zeit mit der Winterjacke unterwegs“, beschreibt der 2,08 Meter große Basketballer seine neue Heimat. Außerdem schmeckt ihm das griechische Essen sehr, in seinem Lieblingscafé Pavo kann es beim schönsten Meerblick durchaus passieren, dass ein echter Pfau als Gast vorbeischaut.

Luka und der Pfau zu Gast im Pavo. <span class="copyright">Ernst Weiß</span>
Luka und der Pfau zu Gast im Pavo. Ernst Weiß

Die Wohlfühlatmosphäre außerhalb der Halle nimmt Brajkovic mit auf den Court. Von Anfang an hatte er bei Kolossos eine Führungsrolle inne, bei seinem spanischen Klub CB Breogan war er meist nur der elfte Mann und sammelte wenig Spielzeit, und wenn, dann häufig in der „Garbage Time“, in den Minuten, in denen es um nichts mehr geht. Basketballerisch scheint der Power Forward bereit für einen nächsten Schritt, geografisch muss er sich ja nicht zwingend verändern. In Griechenland gibt es schließlich mit Panathinaikos oder Olympiakos durchaus interessante Klubs.