Ein kleiner Fehler kostet Graf den Sieg

Der Dornbirner landet beim Skicross in Innichen auf Rang fünf.
Innichen Mathias Graf war beim ersten von zwei Skicross-Weltcupbewerben in Innichen unzweifelhaft der schnellste Fahrer, trotzdem reichte es für den Dornbirner nur zum fünften Rang. Ein kleiner Patzer im Halbfinale sorgte für das Aus des 27-Jährigen, der im kleinen Finale erneut seine Klasse unter Beweis stellte.
Dass die Strecke in Südtirol dem Vorarlberger liegt, hat er bereits im Vorjahr sowie in den beiden Qualifikationsläufen am Dienstag und Mittwoch bewiesen. 2022 holte sich der ehemalige Riesentorlauf-Spezialist nach zwei Qualifikationsbestzeiten einen Sieg – den zweiten und bislang letzten Weltcuperfolg seiner Karriere – und einen neunten Platz. Dieses Jahr schien die Überlegenheit des Kraftpakets noch größer, distanzierte er seine Konkurrenten in den Zeitläufen bei einer Fahrzeit von nur gut 1:10 Minute um jeweils mehr als 0,80 Sekunden.
Im Achtelfinale bestätigte Graf seine Favoritenrolle trotz namhafter Konkurrenz und fuhr locker zu einem Start-Ziel-Sieg mit deutlichem Vorsprung auf den Franzosen Terence Tchiknavorian. Im Viertelfinale lief es am Start nicht mehr ganz so gut. Graf musste sich zunächst hinter Tchiknavorian auf Rang zwei einordnen, doch in der dritten Kurve zündete der Dornbirner den Turbo, überholte den Franzosen und fuhr dem Feld davon. Bis zur Ziellinie hatte er einen deutlichen Vorsprung herausgefahren.
Seriensieger aus Kanada
Im Halbfinale wurde es bei der Einfahrt in die erste Kurve eng zwischen dem ÖSV-Läufer und dem Kanadier Reece Howden. Graf lag anschließend wie schon im Viertelfinale auf dem zweiten Rang. Doch in einer Rechtskurve setzte Graf zum Überholen an und übersah dabei den Franzosen Nicolas Raffort, der ihn innen abdrängte. Der Quali-Schnellste musste einen riesigen Umweg fahren und war zur Hälfte des Rennens abgeschlagen Letzter. Doch Graf steckte nicht auf, holte vor der letzten Kurve weit aus und fuhr mit einem deutlichen Tempoüberschuss an seine Konkurrenz heran. Auf der Ziellinie fehlten ihm nur noch wenige Zentimeter auf Raffort und damit auf den Einzug ins Finale.
Im kleinen Finale folgte die nächste Graf-Show mit einem souveränen Start-Ziel-Sieg. Nach dem Lauf war der Ärger über die verpasste Chance größer als die Freude über den fünften Rang, immerhin das drittbeste Ergebnis seiner noch jungen Skicross-Karriere.
Der Sieg ging zum dritten Mal in Serie an den Kanadier Jared Schmid, vor Raffort und Youri Duplessis (Frankreich). Als bester Österreicher landete Adam Kappacher auf dem vierten Rang. Im Gesamtweltcup führt Schmidt überlegen vor seinem Landsmann Howden und dem Österreicher Tristan Takats. Graf belegt Rang sieben.
Bei den Frauen gewann die Schwedin Sandra Näslung in Innichen zum insgesamt 39. Mal. Als einzige Österreicherin trug sich Katrin Ofner als Zehnte in die Ergebnisliste ein.
Heute (ab 12 Uhr) folgt der zweite Bewerb in Innichen, und angesichts der bisherigen Leistungen wird der Qualifikationsschnellste Graf als Favorit auf den Sieg starten. Anschließend legt der Weltcup einen Pause bis zum 18. Jänner und einem Stopp in Kanada ein. VN-EMJ

