Ein völliger Neustart
Gut gelaunt hat Andreas Heraf seine Aufgabe bei Austria Lustenau übernommen. Der ehemalige SW-Bregenz-Coach verkörpert die Lustenauer Hoffnung auf den Umschwung und zwingt den Klub, der sich in den vergangenen Monaten auf sportlicher Identitätssuche befand, zum Pragmatismus. Heraf braucht Spieler, die sofort funktionieren. „Experimente kann man im Sommer wieder machen; wenn überhaupt“, lautete die klare Ansage des Cheftrainers. Die Neuzugänge werden sich deshalb von jenen in den vergangenen Jahren unterscheiden, Erfahrung mitbringen und im Idealfall bereits mit Heraf zusammengearbeitet haben. Testspieler Nico Gorzel wäre solch ein Akteur, der ehemalige Bregenzer Matheus Lins ebenfalls. Ein junger Leihspieler von Clermont Foot fällt eher nicht in diese Kategorie und könnte maximal als Ergänzung gesehen werden. Für die Spieler im Kader beginnt es nach dem desaströsen Herbst nochmals bei null. Lustlose Auftritte wie in Phasen des Herbsts werden sich im Frühjahr nicht wiederholen, weil Heraf diesen Spielern wohl keine zweite Chance einräumen würde. Zusätzlich legt Heraf einen besonderen Fokus auf die Fitness der Spieler. Ein Fall „Jonathan Schmid“, der physisch weit von der Bundesliga entfernt war und dennoch zu Einsätzen gekommen ist, wird sich im Frühjahr nicht wiederholen. Trainiert wird zwar weniger häufig, dafür deutlich länger und intensiver. Der komplette Neustart ist Austrias einzige Chance.
Johannes Emerich
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