Ein Duo mit einem guten Gefühl

Sport / 10.01.2024 • 18:44 Uhr
Christine Scheyer anlässlich einer Trainingsfahrt kurz vor Weihnachten, als die ÖSV-Speed-Frauen in Altenmarkt-Zauchensee trainierten.gepa/3
Christine Scheyer anlässlich einer Trainingsfahrt kurz vor Weihnachten, als die ÖSV-Speed-Frauen in Altenmarkt-Zauchensee trainierten.gepa/3

Christine Scheyer und Ariane Rädler haben in Zauchensee ihre größten Erfolge eingefahren.

Zauchensee Erstmals seit dem Weltcupfinale 2002 sollen ab Freitag in Zauchensee drei Rennen im Ski-Weltcup stattfinden. „Es ist perfekt bereit. Es hat am Wochenende noch einmal richtig gut geschneit, das hat der Pistencrew natürlich etwas Arbeit bereitet, aber das haben wir gern gemacht“, blickt Michael Walchhofer, der Chef des Organisationskomitees, dem Speed-Triple der Frauen optimistisch entgegen.

Die Athletinnen werden im Salzburger Pongau wohl bei Kaiserwetter eine „kompakte Piste“ vorfinden, verspricht Walchhofer vor dem Mammutprogramm mit zwei Super-G (Freitag, Sonntag) und einer Abfahrt (Samstag). Der Abfahrtsweltmeister von 2003 blickt dem „geballten Programm“, das sich durch die Übernahme eines abgesagten Super-G von St. Moritz ergab, zuversichtlich entgegen. „Wir sind mittlerweile ein sehr etablierter Weltcup-Veranstalter. Da kann man das schon schaffen“, sagte Walchhofer, der den Job als „Cheforganisator“ in seiner Heimat seit 2020 neben seiner Haupttätigkeit als Hotelier ausübt.

Super-G wurde verlängert

Bereits seit 1980 trägt Altenmarkt-Zauchensee in unregelmäßigen Abständen Rennen der besten Skirennläuferinnen der Welt aus. Für das Finale 2002 wurde die Strecke ausgebaut, seit 2007 starten auch die Frauen vom supersteilen Start am Gamskogel. Passagen wie Hot Air, Jägersprung, Wasserschloss, Kälberloch und Schmalzleiten machen die Abfahrt zu einem Fall für komplette Athletinnen. Walchhofer: „Die raschen Wechsel zwischen hohem Tempo und gezielter Technik machen die Rennstrecke so besonders.“

Neu ist, dass der Super-G bis zum „Hot Air“ verlängert wurde, die Läuferinnen sind damit rund sieben bis acht Sekunden länger unterwegs. Da hat Walchhofer auch eine Österreicherin ganz oben auf der Rechnung. „Conny Hütter hat schon bei den ersten Speed-Rennen super performt. Sie hat die allerbesten Voraussetzungen, gerade im Super-G traue ich ihr nicht nur das Podium, sondern sogar den Sieg zu“, sagte der Salzburger Hotelier über die zweifache Saison-Podestfahrerin aus der Steiermark.

Beste Erinnerungen für Ländle-Asse

„Christl Scheyer hat in Zauchensee schon einmal gewonnen“, erinnerte Walchhofer auch an den damaligen Sensationssieg einer 22-Jährigen 2017. Seither wartet die auch von Verletzungen ausgebremste Vorarlbergerin auf einen Sieg, wie auch Zauchensee auf einen ÖSV-Heimerfolg. Die heute 29-jährige Vorarlbergerin vermochte seither nur noch einmal auf das Podium zu fahren. Scheyer siegte vor Tina Weirather und distanzierte eine Lindsey Vonn (13.) aus den USA um 1,54 Sekunden. Ein ähnliches Bravourstück gelang der Götznerin, als sie im März 2022 bei der Abfahrt in Courchevel/Meribel hinter Mikaela Shiffrin Rang zwei belegte. Drei fünfte Plätze im Jänner bzw. Dezember 2021 runden ihre bislang besten Ergebnisse im Ski-Weltcup ab. Verständlich, dass ihre Freude auf die Rückkehr nach Zauchensee groß ist. Zumal die ÖSV-Frauen im Dezember schon Trainingseinheiten bestreiten konnten.

Und da zeigte sich auch, dass sich mit Ariane Rädler eine zweite Ländle-Speed-Lady auf der Strecke sehr wohl fühlt, verbindet doch die 28-Jährige aus Möggers den Skiort in Salzburg mit ihrem bislang einzigen Podestplatz im Skiweltcup. Beim Super-G vor zwei Jahren (16. Jänner 2022) fehlten Rädler als Dritte nur 17 Hundertstel auf Siegerin Federica Brignone aus Italien.

Ariane Rädler freut sich über eine Strecke, die „ich mag“.
Ariane Rädler freut sich über eine Strecke, die „ich mag“.
Noch etwas nachdenklich: Michelle Niederwieser.
Noch etwas nachdenklich: Michelle Niederwieser.