„Spanien war berechenbarer“

Sport / 15.01.2024 • 21:35 Uhr
Österreichs Handballer wollen bei der EURO 2024 in Deutschland ihr EM-Märchen fortsetzen. <span class="copyright">Foto: GEPA</span>
Österreichs Handballer wollen bei der EURO 2024 in Deutschland ihr EM-Märchen fortsetzen. Foto: GEPA

Für Ex-Bregenz-Goalgetter Darko Galic war Remis von Österreich gegen Kroatien gerechtes Resultat.

Zagreb, Hard Insgesamt sechs Saisonen war Darko Galic einer der prägenden Akteure bei Bregenz Handball und trug maßgeblich dazu bei, dass man in dieser Zeit je vier Meistertitel und Cupsiege feierte und sich auf der europäischen Bühne etablierte. Der Ende des letzten Jahres seinen 50. Geburtstag feiernde Goalgetter, der vor seinem Wechsel rund 35 Länderspiele für Kroatien absolvierte, nach seiner Einbürgerung im Oktober 2001 auch insgesamt 33 Mal das Trikot von Österreich trug und dabei 133 Tore erzielte, verfolgte in seiner Heimatstadt gemeinsam mit Freunden das 28:28-Remis zwischen Österreich und Kroatien.

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„Ich war wirklich positiv überrascht von der Leistung der Österreicher“, betont der 50-Jährige. Obwohl er den Handballsport nicht mehr so intensiv verfolge wie als Aktiver, habe er davor gesagt, dass dies das Schlüsselspiel sein werde. „Ich habe davor gewarnt, die Österreicher zu unterschätzen. In den Medien in Kroatien wurde vor der EM berichtet, dass wir gegen Spanien verlieren können und gegen Österreich und Rumänien gewinnen müssen. Nach dem 39:29-Kantersieg gegen die Spanier hat man sich schon als sicherer Gruppensieger gefühlt und bereits vom Gewinn einer Medaille geredet.“

„Spanien war berechenbarer“
In den sechs Saisonen im Trikot von Bregenz Handball warf Darko Galic insgesamt 996 Ligatore.
„Spanien war berechenbarer“
2001 holte sich Darko Galic mit Bregenz den ersten von insgesamt vier Meistertiteln. Dazu kommen noch vier Triumphe im ÖHB-Cup.

Was dem ehemaligen Goalgetter besonders imponiert hat, war die Leistung des ÖHB-Teams in der Defensive. „Die variable 6:0-Abwehr war sicher der Schlüssel zum Erfolg und der große Unterschied zur Auftaktpartie. Die Österreicher waren viel beweglicher, haben geschickt die schnellen Gegenstöße unterbunden und agierten kompakt. Deshalb war die Partie gegen die nicht so leichtfüßig agierenden Spanien berechenbarer und der Kantersieg möglich.“

Der Harder Lukas Herburger führt nach zwei Spielen mit vier Blocks und einem Steal die Statistik als bester Abwehrspieler aller 24 Mannschaften bei der EURO 2024 an. <span class="copyright">GEPA</span>
Der Harder Lukas Herburger führt nach zwei Spielen mit vier Blocks und einem Steal die Statistik als bester Abwehrspieler aller 24 Mannschaften bei der EURO 2024 an. GEPA

Dem weiteren Turnierverlauf blickt Galic sowohl für sein Heimatland als auch für Österreich zuversichtlich entgegen: „Ich denke, dass wir gegen Rumänien den notwendigen Sieg einfahren und damit das erste Etappenziel erreichen werden. Sollte Österreich gegen Spanien so wie gegen uns noch einmal mit demselben Herz und Willen zu Werke gehen, ist auch ein Sieg möglich.“

Belastung als Faktor

Ein ausschlaggebender Faktor ist für Galic die zunehmende physische Belastung im Verlauf eines Turniers: „Österreich hat nicht unbedingt den breitesten Kader, und die Leistungsträger haben lange Einsatzzeiten. Wenn es am Ende wie gegen uns ein Remis wird, wird sicher keiner traurig sein, und es würde sie die körperlichen Anstrengungen vergessen lassen.“

Seit 2018 steht Ivan Horvat beim Alpla HC Hard unter Vertrag und hat in den sieben Saisonen insgesamt 690 Ligatore erzielt. <span class="copyright">GEPA</span>
Seit 2018 steht Ivan Horvat beim Alpla HC Hard unter Vertrag und hat in den sieben Saisonen insgesamt 690 Ligatore erzielt. GEPA
Die kroatischen Spieler bei der EURO 2024 nach dem 39:29-Kantersieg gegen Spanien. <span class="copyright">GEPA</span>
Die kroatischen Spieler bei der EURO 2024 nach dem 39:29-Kantersieg gegen Spanien. GEPA

Jungvater drückt die Daumen

Ein Pflichttermin sind die Auftritte seiner Landsleute bei der EURO 2024 auch für Ivan Horvat. Der 30-jährige Spielmacher des Alpla HC Hard, der vor wenigen Tagen stolzer Vater einer Tochter geworden ist, sprach von einem leistungsgerechten Unentschieden: „Vor zehn Jahren hätte man von einem Pflichtsieg und sicheren zwei Punkten gesprochen. Doch der Handballsport in Österreich hat sich enorm weiterentwickelt. Beide Mannschaften haben eine überragende Leistung gezeigt, jeder hatte die Möglichkeit zu gewinnen, und am Ende war das Remis gerecht.“

Mit Hard holte Horvat viermal den Supercup, wurde Meister 2021 und ÖHB-Cupsieger 2018.
Mit Hard holte Horvat viermal den Supercup, wurde Meister 2021 und ÖHB-Cupsieger 2018.

In Hauptrunde einziehen

So wie Galic ist auch Horvat überzeugt, dass Österreich den notwendigen Punkt holen wird. „Ich würde es mir wünschen, dass Kroatien und Österreich weiterkommen. Mir ist egal, ob wir deshalb nur mit einem Bonuspunkt in die Hauptrunde einziehen. Nach der couragierten Leistung gegen uns hätten sie es verdient, in dieser Hammergruppe aufzusteigen. Ich werde Österreich auf jeden Fall die Daumen drücken.“