Montafoner Nebel verhindert Titelkampf

Alessandro Hämmerle nimmt rot-weiß-rote Meisterschaft als wertvolle Trainingseinheit.
GASCHURN Am 17. Dezember haben die Snowboardcrosser ihren bislang letzten Weltcup-Bewerb in Cervinia bestritten. Seitdem hat auf FIS-Niveau lediglich ein Junioren-Bewerb auf der Reiteralm stattgefunden, Europacup-Rennen in Frankreich mussten ebenso abgesagt werden wie ein Nordamerika-Cup in Kanada. Auch gestern meinte es das Wetter nicht gut mit den Snowboardern, die hochkarätig besetzte österreichische Meisterschaft im Montafon musste aufgrund von Nebel und Schneefall auf heute verschoben werden.
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„Es herrschte extrem dichter Nebel, ein Rennen wäre zu gefährlich gewesen“, sagte Alessandro Hämmerle, der nach seinem guten Saisonstart auch beim Heimrennen am Start steht. „Wenige Minuten nach der Absage sind die Wolken aber weggezogen“, berichtet der 30-Jährige. Das macht zumindest Mut, dass das Rennen mit 24 Stunden Verspätung am Samstag doch noch durchgeführt werden kann.


Top besetzte Meisterschaft
Für Hämmerle dient der Bewerb vor eigenen Haustür vor allem als Testlauf für den nächsten Weltcupbewerb am kommenden Wochenende in St. Moritz. „Er zählt für mich nur als Training. Unsere Serviceleute sind gesundheitlich angeschlagen, sie sind nach Hause gefahren und sollen sich für den Weltcup erholen. Sie sind genauso wichtig wie wir Athleten. Dementsprechend wird es für uns ein bisschen schwieriger als üblich. Bei uns Weltcupfahrern wird voraussichtlich nicht der letzte Biss dahinter sein“, berichtet der Olympiasieger, der sich 2021 bei seinem bislang letzten Start bei nationalen Meisterschaften auf der Reiteralm seinen ersten Titel geholt hatte.

Mit dem Führenden Hämmerle, dem Kanadier Eliot Grondin und dem Spanier Lucas Eguibar stehen drei der Top sechs im Weltcup auch im Montafon am Start. Anders als in anderen Jahren blickt Hämmerle in dieser Saison von Rennen zu Rennen, ohne den Gesamtweltcup als übergeordnetes Ziel zu verfolgen. Die große Kristallkugel hat sich „Izzi“ bereits drei Mal gesichert, beim Saisonstart stand die Rückkehr nach seiner langwierigen Gehirnerschütterung im Fokus. Dennoch gelangen dem 30-Jährigen überraschenderweise gleich ein zweiter Rang in Les Deux Alpes und ein Sieg in Cervina. „Ich versuche natürlich so weiterzumachen, aber ich bleibe demütig, was diese Saison angeht“, betont Hämmerle. Denn die Kopfverletzung aus dem Vorjahr ist zwar während der Wettkämpfe und im Training vergessen, doch völlig verschwunden sind die Symptome noch nicht. „Hin und wieder lösen einzelne Situationen bei mir etwas aus, das bekomme ich dann aber immer schnell in den Griff. Im Hinterkopf weiß ich, dass noch etwas in mir schlummert“, gesteht der Montafoner, der im Februar nochmals einen Spezialisten aufsucht, um Folgeschäden auszuschließen.
